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1304 - Die Voodoo-Gräfin

1304 - Die Voodoo-Gräfin

Titel: 1304 - Die Voodoo-Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in ihrem Leben gesehen hatte, die ihr aber trotzdem ein gewisses Vertrauen einflößte.
    Sie war schlank. Naturblondes Haar. Ein sehr weibliches Gesicht ohne großes Make-up. Eine frisch wirkende Haut und Augen, die sehr freundlich blickten und das Lächeln der Lippen weitergaben.
    Die Kurzhaar-Frisur passte zu ihr.
    Die fremde Frau hielt eine Tasse Tee in der Hand. Hinter ihr sah Helen das Mädchen, das sie etwas verschüchtert anlächelte.
    »Ich denke, Sie sollten jetzt einen Schluck Tee trinken. Das wird Ihnen guttun.«
    »Danke, das glaube ich auch.«
    »Damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Ich heiße Maxine Wells und bin Tierärztin. Meine Tochter hinter mir hört auf den Namen Carlotta.«
    »Sie… Sie … sind sehr nett.«
    »Wir haben nur unsere Pflicht getan.«
    »Ja, danke. Ich heiße Helen Pride.«
    »Gut. Nun trinken Sie erst mal, Helen.«
    Das tat sie auch. Sie richtete sich auf – und presste die Lippen zusammen, weil sie wieder den Schmerz in ihrem rechten Knöchel gespürt hatte. In der Zukunft musste sie versuchen, das Bein still zu halten.
    Es glich schon einem Balanceakt, als sie die Tasse entgegennahm.
    Sie bestand aus einem recht dicken Material und besaß eine Becherform. Helen setzte sie gegen den Mund und trank den Tee in kleinen Schlucken. Er war gut und schmeckte überhaupt nicht bitter.
    Max und Carlotta ließen sie in Ruhe. Sie schauten ihr auch nicht zu und nahmen ihr so die Verlegenheit. Es würde sich wieder alles einordnen lassen, davon gingen sie aus.
    Helen schluckte das Getränk. Sie schaute an sich hinab und stellte fest, dass sie nur noch einen Teil ihrer Kleidung trug. Der Oberkörper war noch bedeckt. Die Hose hatte man ihr ausgezogen, damit sich helfende Hände um den Knöchel kümmern konnten. Sie sah nicht, was mit ihm war, aber sie schlug die weiche Decke ein wenig zurück, mit der sie bis zur Brust zugedeckt war, und konnte nun sehen, dass der rechte Knöchel verbunden war. Sie spürte auch die Feuchtigkeit. Bestimmt hatte die Ärztin ihn mit Eis gekühlt.
    Maxine hatte den Blick der Verletzten bemerkt und sprach sie an.
    »Sie müssen umgeknickt sein. Ich denke nicht, dass etwas gebrochen ist. Um aber sicher zu sein, müssten wir den Knöchel röntgen. Wir müssen zunächst mal sehen, dass die Schwellung zurückgeht. Dann können wir an eine weitere Behandlung denken.«
    »Eine weitere Behandlung?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Dann müsste ich ja länger bei Ihnen bleiben.«
    Maxine Wells lachte. »Wäre das so schlimm?«
    Helen gab zunächst keine Antwort. Hinter ihrer Stirn kreisten die Gedanken und Vermutungen. Sie kannte nur die Namen von Mutter und Tochter. Sie wusste auch, dass die Frau eine Tierärztin war, aber mehr wusste sie nicht über sie. Möglicherweise war sie auch eine alleinerziehende Person, denn von einem Mann hatten weder sie noch ihre Tochter gesprochen.
    Helen wollte sie auch nicht danach fragen. Sie versuchte, so realistisch wie möglich zu denken und kam zu dem Ergebnis, dass alles an Aufenthaltsorten immer besser war als die verdammte Festung mit der unheimlichen Gräfin.
    Nur wusste Helen nicht, wo sie sich befand. Okay, im Wohnzimmer eines Hauses, aber wo fand sie dieses Haus? Das war die Frage, auf die sie eine Antwort haben wollte.
    »Wo bin ich denn hier?«, flüsterte sie.
    »In Sicherheit.«
    Helen ließ die Teetasse etwas sinken. »Ja, das weiß ich auch. Aber wo genau?«
    »In Dundee!«, wurde ihr lächelnd gesagt.
    »Ach.«
    »Stört Sie das?«
    »Nein, nein, überhaupt nicht.« Helen wunderte sich, dass sie lächeln konnte. Die Antwort hatte ihr ein wohliges Gefühl gegeben, das sie nun genießen konnte.
    Sie leerte mit langsamen Schlucken die Tasse und dachte dabei nach, was sie der Frau sagen würde, wenn diese ihre berechtigten Fragen stellte. Sollte sie mit der gesamten Wahrheit herausrücken?
    Helen hatte ihre Zweifel. Es gab da gewisse Dinge, die sie gern für sich behalten würde. Die auch so unwahrscheinlich waren, dass man sie kaum glauben konnte. Auf der anderen Seite mussten Mutter und Tochter mit Unwahrscheinlichkeiten leben, denn Carlotta hatte sie vor den Hunden gerettet und war mit ihr durch die Luft geflogen. Etwas, das für sie jetzt noch unglaublich war.
    Wie konnte ein Mensch fliegen?
    Sie wollte zu Carlotta hinschauen, aber das Mädchen stand nicht mehr dort. Es hielt sich auch nicht im übrigen Blickfeld der Liegenden auf. Entweder stand es woanders oder hatte den Raum verlassen. Da war beides

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