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1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen

Titel: 1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht ich flog. Das war natürlich Carlotta, die sich so durch die Luft bewegte, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, selbst zu fliegen. Es war einfach wunderbar. Es war mir auch nicht möglich, diese Eindrücke in Worte zu fassen. So etwas muss man selbst erlebt haben. Obwohl wir nicht über den Wolken hersegelten, weil es keine gab, hatte mich dieses Gefühl der Freiheit überkommen, und nach einigen Minuten der Unsicherheit wünschte ich mir auch Flügel herbei.
    Es war einfach herrlich oder auch göttlich. Ich hätte vor Freude jubeln können, aber die Umgebung hatte etwas dagegen, denn so herrlich dieser Flug auch verlief, es war doch verdammt kalt in der Höhe. Jetzt war ich mehr als heilfroh, mein Gesicht durch den Schal geschützt zu haben, den ich zusätzlich noch um den Kopf gewickelt hatte.
    Sicherheitshalber war Carlotta mit mir sehr hoch gestiegen. Wer uns jetzt beobachten wollte, musste seinen Kopf schon sehr weit in den Nacken drücken. Das taten die wenigsten Menschen.
    Und so glitten wir dahin. Der Wind war ein ebensolcher Begleiter wie die Sonne, die allerdings im Februar nicht so stark wärmte.
    So schwebten wir dahin. Es war ein wunderbares Fliegen. Ich ignorierte den Wind einfach, auch wenn er durch die Lücken des Schals blies. Ein Tränen der Augen konnte ich zurückhalten, aber bei jedem Atemzug drang die kalte Luft schon in meine Lungen.
    An meiner rechten und an der linken Seite bewegten sich die Flügel. Wenn Carlotta stand und sie angelegt hatte, sahen sie gar nicht so groß aus. Schielte ich hier zur Seite, dann merkte ich schon, dass sie eine enorme Spannweite besaßen.
    Ein paar Mal hatte Carlotta gelacht. Auch sie war immer wieder begeistert, wenn sie sich in die Luft erheben konnte. Da schien jeder Start bei ihr eine Premiere zu sein.
    Sie fragte mich etwas und musste schon gegen den Wind anschreien, um gehört zu werden.
    »Wie geht es dir, John?«
    »Wunderbar. Nur etwas kalt.« Das Vogelmädchen lachte. »Ich weiß, aber das wird sich ändern, wenn wir landen.«
    »Wann könnte das sein?«
    »Es dauert nicht mehr lange.« Ich musste mich mit dieser Antwort zufrieden geben. Wenn ich etwas sehen wollte, musste ich nach unten schauen. Die unmittelbare Umgebung der Stadt hatten wir verlassen. Es gab einige Dörfer, die sich im hügeligen Gelände verteilten. Häuser und Autos, die sich auf den schmalen Straßen bewegten, wirkten auf mich wie Spielzeuge. Es fuhren nur wenige Autos, denn östlich der Stadt breitete sich eine recht menschenleere Landschaft aus. Das würde sich weiter im Norden noch verstärken, aber da wollten wir nicht hin.
    Wir segelten über die Hügel hinweg, sahen hin und wieder einige Gewässer, auf denen eine Eisschicht lag. Sie wurde von den Sonnenstrahlen getroffen und funkelte manchmal wie ein heller Spiegel.
    Natürlich hatten wir darüber gesprochen, dass die Voodoo-Gräfin mit Wachtposten agierte. Das Risiko mussten wir einfach eingehen. Wenn dem so war, dann würden sich die Posten weniger auf die Höhe konzentrieren. Das sahen wir als unsere Chance an.
    Zwischendurch hatte ich immer wieder Ausschau nach dem Mini-Morris gehalten. Er war mir nicht aufgefallen. Dafür hörte ich jetzt Carlottas hellen Ruf.
    »Was ist denn?«
    »Schau nach vorn!«
    Das tat ich und blickte gleichzeitig nach unten. Die Landschaft war sehr hügelig und nur leicht bewaldet. Aber die Festung war nicht zu übersehen. Sie stand auf einer flachen Hügelkuppe. Ein graues Gebäude, dessen Fenster das Licht der Sonne zurückgaben, wenn sie davon getroffen wurden.
    »Unser Ziel!«
    Ich kam zu keiner Antwort. Ein kalter Windstoß erwischte mein Gesicht. Zugleich gewannen wir noch mehr an Höhe. Durch die schnelle Bewegung spürte ich einen leichten Schwindel, der jedoch rasch wieder verschwand.
    Carlotta bewegte die Flügel noch schneller und kräftiger. Es war mir nicht mehr möglich, die Burg noch näher in Augenschein zu nehmen, denn sehr bald war sie unter uns verschwunden.
    Ich wollte schon fragen, was das zu bedeuten hatte, als sich Carlotta zu einer anderen Aktion entschloss. Sie ließ sich sinken und gleichzeitig flog sie in eine Linkskurve. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war auch nicht gewarnt worden, rutschte nach links weg und kippte vom schmalen Körper zur Seite hin.
    Da war kein Halt mehr. Ein Flügel strich noch wie ein Abschiedsgruß durch mein Gesicht, und dann raste ich im freien Fall dem Erdboden entgegen. Das Letzte, was ich wahrnahm, war Carlottas entsetzter

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