1305 - Im Schloss der Zombie-Frauen
beiden Füßen zuerst hinein…
***
Ich hatte keine andere Möglichkeit gesehen, als diesen Weg zu nehmen. Ob er falsch oder richtig war, wusste ich nicht. Ich wollte nur nicht, dass die Kreatur Maxine Wells zu fassen bekam. Mit diesen Krallen konnte sie einen Menschen zerreißen.
Die Tierärztin hatte sich an den Rand des Beckens gerettet. Nur war sie dort nicht in Sicherheit, denn die Kreatur bahnte sich einen Weg durch das Wasser zu ihr. Sie bewegte dabei ihren Schwanz hin und her. Ich konnte ihn am Rücken nicht sehen, weil er vom Wasser verdeckt wurde. Der Schaum auf der Oberfläche sagte mir jedoch genug.
All diese Eindrücke nahm ich auf, als ich rannte. Ich hatte die Entfernung gut eingeschätzt und stemmte mich genau zum richtigen Zeitpunkt kurz vor dem Rand des Beckens ab.
Mit den Beinen voran flog ich wie ein Geschoss auf die Wasserfläche und auch auf die Kreatur zu, die ich noch rechtzeitig genug erwischte, bevor sie die Tierärztin erreicht hatte.
Meine Füße rammten gegen den Kopf des Wesens.
Der Aufprall war hart. Auch diese Mutation hatte ihm nichts entgegenzusetzen. Sie kippte um und verschwand für einen Moment unter Wasser. Aber auch ich tauchte ein. Um mich herum spritzten die Tropfen, dann war ich verschwunden.
Es war kein Becken, in dem jemand gut schwimmen konnte.
Dazu besaß es nicht die richtige Tiefe. Ich berührte mit meinen Füßen den Grund. Leider war es kein Vorteil, denn die Echse reagierte sofort und schlug mit ihrem kräftigen Schwanz um sich.
Ich kam wieder hoch – und wurde getroffen.
Leider besaß das Wasser zu wenig Widerstand, um der Kraft dieses Schwanzes Einhalt gebieten zu können. Mich erwischte dieser Rundschlag etwas oberhalb der Hüfte und riss mich von den Beinen.
Wieder musste ich zurück in die Brühe. Nur mühsam unterdrückte ich einen Fluch und sorgte mit schnellen Paddelbewegungen dafür, dass ich nicht zu tief eintauchte.
Natürlich dachte ich daran, dieses Wesen zu besiegen, aber ich wusste sehr genau, um was es sich bei ihm handelte. Es musste eine Kreatur der Finsternis sein. Um sie zu töten, gab es nur sehr wenige Waffen, unter anderem zählte mein Kreuz dazu.
Das hatte ich noch nicht einsetzen können, weil ich einfach zu sehr mit mir selbst beschäftigt war. Zudem gab die Kreatur nicht auf. Wieder bewegte sie ihren Schwanz hektisch und wühlte damit das Wasser auf. Ich war noch nicht aus der Gefahrenzone getrieben worden, aber diesmal hatte ich Glück, denn ich bekam den Treffer nicht voll mit. Die Spitze streifte mich nur an der rechten Schulter.
Über mir flog Carlotta. Ich hörte sie laut rufen. Sie senkte sich dem Becken entgegen, in dem Maxine nach wie vor am Rand stand, als wäre sie dort eingefroren.
Das Monstrum tauchte unter.
Ich sah es jetzt als Schatten auf Maxine zuschwimmen. Es wollte nicht aufgeben.
Aber auch Carlotta war da – und Suko.
Das Vogelmädchen kam von oben. Es hatte seine Arme bereits ausgestreckt, um nach Maxine zu greifen, aber auch Suko war kampfbereit. Er stand am Beckenrand, die Dämonenpeitsche war ausgefahren. Es konnte nichts mehr schief gehen.
Da tauchte die Kreatur wieder auf.
Sie schnappte mit den Krallenhänden nach ihrer Beute. In diesem Augenblick riss Carlotta sie so heftig in die Höhe und aus dem Wasser hervor, dass die mörderischen Greifer ins Leere wischten und noch gegen den harten Beckenrand stießen.
Plötzlich sahen die Bewegungen nicht mehr so gleitend und locker aus. Jetzt gab es Probleme, und dafür sorgte Suko.
Noch am Rand des Beckens stehend, schlug er mit seiner Dämonenpeitsche zu. Das Ziel war groß genug, um von allen drei Riemen getroffen zu werden, und die drehten sich um die Kehle der Kreatur.
Suko zerrte es ein Stück hoch.
Ich hörte ein grausames Röcheln, kämpfte mich durch das Wasser vor und wollte mein Kreuz noch zusätzlich einsetzen, um eben ganz auf Nummer Sicher zu gehen.
Es war nicht mehr nötig. Suko hatte die Peitsche perfekt eingesetzt, und sie entfaltete ihre gesamte Kraft. Der Hals der Kreatur wurde von den drei Riemen umschlungen wie von einer Zange. Es gab kein Entkommen mehr, und ich sah, wie der Kopf von einer Seite zur anderen geschlagen wurde.
Die Verbindung zwischen ihm und dem Körper riss. Bei der nächsten Bewegung sah ich plötzlich die Flüssigkeit, die aus dem Hals quoll, und dann kippte der Kopf endgültig zur Seite.
Er fiel ins Wasser.
Eine Welle erfasste ihn und trieb ihn auf mich zu. Was ich zu sehen bekam, war erschreckend und
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