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1306 - Hexenbalg

1306 - Hexenbalg

Titel: 1306 - Hexenbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei einem Aufprall zusammengepresst wurde.
    So ungewöhnlich die Geräusche auch waren, ich sah sie als normal an, als ich auf dem Boden sitzend gegen die Glotze schaute. Irgendeine Kraft hatte sie angestellt. Auf dem Bildschirm wechselten die Programme in rascher Reihenfolge. Da musste ein Unsichtbarer irgendwo hocken und sämtliche Programme durchzappen. Ich bekam jeweils für einen winzigen Moment alles Mögliche zu Gesicht.
    Die Programme wechselten in rasanter Folge. Alles, was die Schüssel hergab, lief vor meinen Augen ab. Vom Krimi bis zur Erotikschau.
    Ich war erleichtert. Nach den Schüssen hatte ich schon Schlimmes vermutet, aber diese Szenenfolge sah ich als relativ harmlos an, auch wenn sie ungewöhnlich und unerklärlich war.
    Es wäre normal gewesen, wenn ich selbst zur Fernbedienung gegriffen hätte, um den raschen Programmwechsel zu stoppen. Das hatte ich auch vor. Nur war es nicht mehr nötig. Plötzlich liefen die Programme nicht mehr weiter.
    Ein Bild blieb stehen.
    Nein, das war kein Bild im eigentlichen Sinne des Begriffs. Der gesamte Bildschirm war mit einem Schneegeriesel gefüllt. Von allen Seiten hatten sich die Punkte ausgebreitet. Ich lauschte dabei dem zischenden Geräusch und stand auf.
    Den Blick auf Jane Collins.
    Sie lag weiterhin auf der Couch und bewegte sich nicht. Von ihrer Position aus konnte sie auf den Bildschirm schauen. Es war nur die Frage, ob sie dieses Ziel überhaupt wahrnahm.
    Im Moment wusste ich nicht, wie es weiterging und was ich unternehmen sollte. Zwar hielt ich das Kreuz noch in der Hand, aber eine »Auskunft« gab es mir nicht. So kam ich mir recht überflüssig vor.
    Der Schnee verschwand nicht. Ich stellte den Apparat auch nicht ab. Dafür setzte ich mich wieder in meinen Sessel und wartete ab, was noch passierte.
    Es war noch nicht zu Ende. Das wusste ich. So konnte es einfach nicht laufen. Vermutlich hatte ich hier erst einen Anfang erlebt, der mich auf eine Spur bringen sollte.
    Warum zirkulierte weiterhin der Schnee auf dem Bildschirm?
    Weshalb verschwand er nicht? Konnte er das nicht? Wollte er das nicht? War er ein Bote?
    Auch wenn es meinen Augen nicht eben gut tat, konzentrierte ich mich auf die Glotze. Das Flimmern und Zirkulieren brachte Unruhe mit. Ich ließ nicht locker, denn das Hinstarren hatte mir schon etwas gebracht. Innerhalb der zirkulierenden Masse war mir etwas aufgefallen. Ich bekam eine Figur zu sehen, die sich schwach in der Masse abmalte. Das war wie bei einem Suchbild, in dessen Durcheinander etwas versteckt war. Wenn man genauer hinblickte, war es zu sehen, und genau das erlebte ich hier.
    Ja, es gab die Gestalt!
    Ich sah einen Kopf. Ich entdeckte einen Körper. Ich sah die Beine und die Arme und entdeckte sogar, dass sich die Figur innerhalb des Schnees nicht bewegte. Sie stand einfach still.
    Es gab nur eine Erklärung. Das musste der Geist sein, den Jane Collins erlebt hatte. Die Botschafterin aus dem Jenseits oder einer anderen Dimension. Eine genaue Antwort konnte wohl niemand geben.
    Ich drehte den Kopf Jane Collins zu.
    Die Detektivin lag auch jetzt ruhig auf ihrer Couch. Allerdings hielt sie die Augen offen und wäre auch von ihrer Position aus in der Lage gewesen, auf den Fernseher zu schauen.
    Vielleicht tat sie es. Möglicherweise hielt sie so den Kontakt mit der anderen Seite.
    Einige Sekunden verstrichen. Jane bewegte plötzlich ihre Lippen.
    Sie sagte etwas, aber sie sprach die Worte so leise aus, dass sie das Rauschen kaum überdeckten. Zwar spitzte ich meine Ohren, aber was sie da sprach, war beim besten Willen nicht zu verstehen.
    Mein Blick wechselte zwischen ihr und dem Bildschirm hin und her. Wenn sie in einer Kommunikation standen, dann musste doch eine von ihnen reagieren und sich anders verhalten.
    Meine Hoffnung erfüllte sich nicht. Es blieb weiterhin nur diese unheimliche Atmosphäre bestehen, in der sich irgendetwas aufgebaut hatte, an das ich nicht herankam.
    Ich hörte das Knacken. Das Geräusch kannte ich. Kurz vor dem Einschalten der Glotze hatte ich es vernommen. Jetzt wieder, und nun passierte das Gleiche in umgekehrter Reihenfolge.
    Der Schnee verschwand. Der Fernseher stellte sich aus. Es war nichts mehr zu sehen. Nur der graue Bildschirm, und auch die Luft im Zimmer veränderte sich. Sie verlor ihre Kraft, die sie zuvor gehabt hatte. Sie zog sich wieder zurück in die Normalität und wirkte nicht mehr so elektrisch aufgeladen.
    Ich fragte mich, ob der Einsatz meines Kreuzes positiv gewesen war oder

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