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1306 - Hexenbalg

1306 - Hexenbalg

Titel: 1306 - Hexenbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Detektivin atmete sehr ruhig, was mich wiederum freute, denn Schnarchen, sei es auch noch so leise, machte mich nervös. Da wurde ich kribbelig und wurde auch wütend, wenn es zu lange dauerte.
    Bis sie stöhnte!
    Mein Blick erwischte ihr Gesicht, das sich nicht mehr so entspannt zeigte, obwohl die Augen nach wie vor geschlossen waren.
    Der Zug um ihren Mund herum war härter geworden. Sie schien etwas zu beschäftigen, das nur sie sah.
    Ich drehte mich im Sessel leicht herum und beugte mich auch nach vorn, weil ich jede Regung in Janes Gesicht mitbekommen wollte.
    Die Unruhe bei ihr nahm zu. Sie sprach nicht, doch im geschlossenen Mund entstand ein Summen, das auch für mich nicht zu überhören war. Bisher hatte sich der Körper still verhalten. Auch das änderte sich nun. Die Schultern begannen zu zucken, die Beine ebenfalls, und sie drehte sich mal nach rechts und dann wieder nach links, als wollte sie mit ihrem Körper über den Stoff der Couch hinwegschaben, um irgendwelche Parasiten an ihrer Haut loszuwerden.
    Diese Zeitspanne kam mir lang vor, in der sich Jane so verhielt.
    Ich fühlte mich wie auf heißen Kohlen sitzend. Noch hatte sie nichts von einer anderen Person erwähnt, die in ihren Traumoder Schlafkreis eingedrungen war, aber dieser Geist oder was immer es war, befand sich auf dem Weg, das ahnte ich.
    Auch meine Geduld neigte sich dem Ende entgegen. Ich versuchte es mit einer Ansprache.
    »He, Jane…«
    Vergebens. Keine Reaktion. Sie war zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Ich hätte viel darum gegeben, um erkennen zu können, wen sie sah, aber das war nicht möglich. Jane Collins selbst musste mit ihren Traumerlebnissen fertig werden.
    Auf einmal konnte sie sprechen. Die Worte waren zwar nicht mehr als ein Flüstern, aber ich verstand sie trotzdem. »Wer bist du denn? Gib dich zu erkennen.«
    Ich war gespannt!
    Pause.
    Dann wieder Jane. »Nein, ich kenne dich nicht. Du bist nicht so klar. Woher kommst du?«
    Pause.
    Dann Janes Stimme. Noch leiser. Erstaunter. »Haben Sie dir wirklich dein Kind genommen?«
    Ich stieß den Atem aus, den ich unwillkürlich angehalten hatte.
    Allmählich wurde es spannend. Ich glaubte daran, dass wir der Lösung immer näher kamen, doch Jane sagte erst mal nichts, sondern stöhnte auf und sprach erst dann.
    »Aus dem Mutterleib genommen…?«
    Pause.
    Ich konnte mir wieder meine Gedanken machen, was ich nicht schaffte, denn Jane veränderte sich jetzt. Für mich war deutlich zu erkennen, dass sie litt. Sie warf sich jetzt auf der Couch von einer Seite zur anderen. Sie stöhnte, sie flüsterte etwas, das ich nicht verstand, und ihre Hände rutschten auf der Couch von oben nach unten, als wollte sie den Stoff putzen.
    »Woher kommst du?«
    Janes Frage ließ mich aufhorchen. Wenn sie jetzt eine Antwort erhielt, dann hatten wir schon einen Teil der Strecke hinter uns gebracht.
    Warten…
    Es zerrte an den Nerven. Einige Male sah es so aus, als wollte Jane etwas sagen. Leider trat das nicht ein. Aber ich hörte sie dann erstaunt sprechen und zugleich flüstern.
    »So weit weg…?«
    Schluss. Sie sagte nichts mehr. Keine genaue Ortsbeschreibung.
    Es entstand wieder die Schweigepause, die mich nervös machte.
    Meine Blicke irrten im Zimmer hin und her. Ich suchte nach dieser Gestalt, mit der Jane sprach, aber ich bekam sie nicht zu Gesicht.
    Geister sind nun mal unsichtbar, wobei ich auch gehofft hatte, einen feinstofflichen Körper zu sehen, doch den Gefallen tat man mir leider auch nicht. Ich wusste auch nicht, ob die unsichtbare Person auf den Namen Edita hörte oder dies der Name einer anderen war.
    Alles verschwamm für mich in einem gewaltigen Nebel.
    Ich stand auf.
    Natürlich sehr leise. Ich bewegte mich auch weiterhin so, als ich auf die Couch zuging, weil ich Jane Collins ganz aus der Nähe sehen wollte.
    Neben der Couch blieb ich stehen und betrachtete das Gesicht der Detektivin. Die entspannte Seite des Schlafs schien meilenweit entfernt zu sein. Die Züge zeigten jetzt einen harten und schon verbissenen Ausdruck. Jane Collins wirkte fast so, als wäre sie dabei, heftig zu grinsen.
    Und noch etwas war anders.
    Sie hielt jetzt die Augen offen. Aber sie sah mich nicht. Ihr Blick musste nach innen gerichtet sein. Möglicherweise erkannte sie den Geist, der mit ihr Kontakt aufgenommen hatte.
    Ich wollte etwas herausfinden und strich mit der flachen Hand über Janes Gesicht und auch über ihren Körper hinweg. Oft ist die Luft dort, wo sich die Geister zeigen,

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