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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hintergrund waren die Mündungen breiter Korridore und Fahrwege zu erkennen, die ins Innere des Forts führten.
    Roboter unterschiedlicher Form und Funktion schwebten vor der rückwärtigen Wand des Hangars.
    Der Landeplatz war mit grellen Leuchtmarkierungen versehen. Die AVIGNON setzte mit einem leisen Ruck auf. Die Stimme des Unbekannten war von neuem zu hören: „Steigt aus. Die Roboter nehmen euch in Empfang. Leistet keinen Widerstand. Jeder Versuch, das Fahrzeug für die Selbstzerstörung zu präparieren, wird streng geahndet."
    Fazzy sah sich um. Draußen auf dem Korridor drängten sich Männer und Frauen in Richtung des Ausstiegs. Stumm, nur mit einem Nicken forderte Fazzy Megan und Veeghr auf, sich ihnen anzuschließen. Er selbst blieb noch eine Weile stehen.
    „Wünsch uns Glück", sagte er. „Ich weiß nicht, was auf uns zukommt."
    „Glück allein", antwortete die Seele des Schiffes, „wird dir nicht viel helfen. Du brauchst einen wachen Verstand und eine scharfe Beobachtungsgabe. Beides wünsche ich dir.
    Euch allen."
    Fazzy trat auf den Gang hinaus. Weiter vorne sah er die letzten Besatzungsmitglieder, unter ihnen Megan und Veeghr, in der Schleuse verschwinden. Er schritt hinter ihnen drein. Er fühlte einen beklemmenden Druck.
    Er war nicht sicher, ob er die AVIGNON noch einmal zu sehen bekommen würde.
     
    *
     
    Das Wesen hinter der schimmernden Energiebarriere war ein Terraner. Er trug eine Shant-Kombination. Er hatte eine Upanishad besucht. Er war hochgewachsen, an die zwei Meter groß, und von sportlicher, durchtrainierter Statur. Sein blondes Haar war kurz geschnitten. Er musterte Fazzy Slutch aus kalten Augen, deren Farbe ein fast unnatürliches Blau war.
    Die Barriere zog sich quer durch den kahlen Raum. Sie war durchsichtig und auch schalldurchlässig, wie Fazzy sich leicht überzeugen konnte. Er trug als einzige Waffe einen Paralysator. Er war sicher, daß er damit nicht das geringste hätte ausrichten können.
    Dennoch schwebten vor der Barriere, einer rechts, einer links, zwei halbkugelförmige Roboter. Sie sahen harmlos genug aus, aber Fazzy war überzeugt, daß sie sich augenblicklich in feierspeiende Waffensysteme verwandeln würden, sobald er auch nur eine einzige falsche Bewegung machte. Das Arrangement erschien ihm lächerlich. Wovor fürchtete sich der Mann hinter der Barriere?
    „Ich bin Rasmer Dunn", sagte der Mann. Er hatte eine hohe, rasselnde Stimme, die nicht zu seinem Äußeren paßte. Er sprach Sothalk, während die Stimme, die an Bord der AVIGNON zu hören gewesen war, Interkosmo gesprochen hatte. „Ich bin Kodexberater im Dienst des erleuchteten Sothos. Nenn deinen Namen."
    Fazzy wartete zwei Sekunden, als müsse er sich vergewissern, daß der andere auch wirklich zu Ende gesprochen hätte. Dann sagte er auf Interkosmo: „Ich verstehe kein Wort."
    Ein höhnisches Lächeln erschien auf dem Gesicht des Blonden.
    „Also gut, wie du willst", sagte er auf Interkosmo. „Man wird beizeiten in Erfahrung bringen, ob dir die Sprache der Krieger tatsächlich fremd ist. Wie heißt du?"
    „Bonifazio Slutch."
    „Aha. Du bist der Eigentümer des Schiffes?"
    „Ja."
    „Woher hast du es?"
    „Gekauft."
    „Von wem?"
    „An seinen Namen erinnere ich mich nicht mehr. Nur noch an den Preis."
    Der Preis schien Rasmer Dunn nicht zu interessieren. Er sah Fazzy von oben herab an und sagte: „Leg alles ab, was du bei dir trägst."
    Mit dieser Aufforderung hatte Fazzy längst gerechnet. Aber er war nicht willens, ihr ohne Widerspruch Folge zu leisten.
    „Warum?" fragte er. „Was ich an mir trage, gehört mir. Ich will wissen ..."
    Es entging ihm, wie der Blonde sich mit den Robotern verständigte. Worte jedenfalls wurden nicht gewechselt. Einer der Roboter begann zu summen, und im selben Augenblick traf Fazzy ein Schlag, der sämtliche Muskeln außer Betrieb setzte. Er sank in sich zusammen und stürzte hart zu Boden. Der Schock dauerte nur eine Sekunde, nicht länger.
    „Steh wieder auf und tu, wie ich dich heiße", sagte der Blonde.
    Fazzy raffte sich auf. Er griff mit beiden Händen in die Taschen seiner Montur und begann, sie auszuräumen.
    „Nicht so umständlich", fuhr Rasmer Dunn ihn an. „Alles, was du bei dir trägst, habe ich gesagt. Der Anzug gehört auch dazu."
    Fazzy starrte ihn ungläubig an.
    „Ausziehen!" schrie der Blonde, dem allmählich die Geduld ausging.
    „Aber ich kann doch nicht..."
    Ein zweites Mal summte der Roboter; ein zweites Mal ging Fazzy zu Boden.

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