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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Diesmal kam er nicht so leichten Kaufs davon. Der Schock war von längerer Dauer. Es schmerzte in den Gelenken, als er sich in die Höhe stemmte.
    „Du vergeudest meine Zeit", sagte Rasmer Dunn ärgerlich. „Wenn du dich weiterhin störrisch verhältst, überlasse ich es den Robotern, meine Befehle auszuführen."
    Fazzy sah ein, daß weiteres Widerstreben ihm nichts einbrachte. Er zog die Kombination aus. Aber Rasmer Dunn war damit noch nicht zufrieden.
    „Den Rest auch", verlangte er.
    Eine Minute später stand Bonifazius „Fazzy" Slutch nackt vor dem blonden Hünen.
    Seine Kleider lagen in einem unordentlichen Haufen auf dem Boden, und in einer der Taschen steckten zwei Fünfgrammampullen mit Antiserum.
    „Ich habe alles getan, was du verlangtest", sagte Fazzy. „Jetzt hätte ich eine Frage ..."
    „Der einzige, der hier Fragen stellt, bin ich", wies Rasmer Dunn ihn zurecht „Du wirst hier vorläufig nicht mehr gebraucht."
    Eine herrische Handbewegung setzte den zweiten Roboter in Bewegung. Er glitt auf Fazzy zu. Fazzy erwartete, Greif arme aus dem halbkugeligen Körper schießen zu sehen.
    Fast fühlte er sich schon gepackt. Aber in Wirklichkeit geschah etwas ganz anderes.
    Der Roboter begann zu leuchten. Das Leuchten breitete sich aus und bildete einen zwei Meter hohen, kuppelförmigen Lichthof. Das Licht hüllte Fazzy ein. Er schrie auf, als eine unsichtbare Kraft nach ihm packte. Für den winzigen Bruchteil einer Sekunde spürte er den schwachen Entzerrungsschmerz, wie ihn der Durchgang durch einen Transmitter verursacht. Es wurde dunkel und sofort wieder hell. Er spürte Kälte auf der Haut. Rasmer Dunn, die beiden Roboter und die Energieschranke waren verschwunden. Er befand sich in einem schmalen, länglichen Raum, dessen einzige Einrichtung aus zwei Pritschen bestand. Die Decke leuchtete in weißem Licht. Es war so hell, daß es Fazzy in den Augen schmerzte.
    Der Raum war zwei Meter breit und fünf Meter lang. Die Pritschen standen parallel entlang den Längswänden, mit nur einem vierzig Zentimeter breiten Gang zwischen ihnen. Eine Tür war nirgendwo zu sehen. Die Luft roch frisch, aber sie war empfindlich kühl.
    Fazzy fühlte sich müde und zerschlagen. Er ließ sich auf eine der Pritschen fallen, verschränkte die Arme unter dem Kopf und schloß die Augen.
    Hier also, dachte er, endet deine Laufbahn.
     
    3.
     
    Er fuhr auf, als er ein Geräusch hörte.
    Vor ihm stand Veeghr, der Mentor, nackt wie er. Ein unbeschreiblicher Ausdruck lag in seinen Augen.
    „Das erklärt, warum hier zwei Pritschen stehen", sagte Fazzy. „Wir sollen uns in den Komfort dieser Unterkunft teilen."
    Ein pfeifendes, zischendes Geräusch kam aus dem Mund des Blues, ein Laut der Verzweiflung, wie Fazzy wußte.
    „Sie werden uns nicht wieder freilassen", stieß Veeghr hervor.
    „Ich dachte mir schon, daß sie das nicht vorhätten", sagte Fazzy. „Aber laß mich dich fragen: Woher weißt du das?"
    „Von dem terranischen Unge..."
    Fazzy hob blitzartig die Hand, und Veeghr schwieg sofort.
    „Zuerst, mein Freund", sagte Fazzy, „solltest du dir überlegen, warum sie uns zu zweit hier unterbringen. Haben sie Angst, daß uns die Einsamkeit den Verstand verwirrt? Sind sie besorgt um unser seelisches Wohlergehen?"
    Verwirrung malte sich in Veeghrs Zügen. Schließlich aber schien er zu begreifen. Sein Blick glitt die kahlen Wände entlang.
    „Richtig", sagte Fazzy. „Sie erwarten, daß wir miteinander sprechen. Sie hören jedes Wort. Deswegen tun wir gut daran, unnötige Schimpfworte zu vermeiden."
    Es war Fazzy Slutch völlig gleichgültig, mit welchen Namen Veeghr den blonden Terraner belegte. Darum ging es nicht. Aber der Blue mußte gewarnt werden, bevor er Dinge ausplauderte, von denen der Gegner nichts zu erfahren brauchte.
    „Ich danke dir", sagte Veeghr. „Vor dem Terraner fürchte ich mich. Ich möchte mir seinen Zorn nicht zuziehen."
    „Was hat er also gesagt?" wollte Fazzy wissen.
    „Er sprach davon, daß die gesamte Eastside zum Sperrgebiet erklärt worden sei. Der erleuchtete Sotho plant ein größeres Unternehmen im Blues-Sektor. Deswegen sei unser Vergehen ein besonders schwerwiegendes."
    Fazzy Slutch gingen viele Dinge auf einmal durch den Kopf. Sotho Tyg Ian plante ein Großunternehmen auf der Eastside. Eine Offensive gegen die Blues? Er erinnerte sich an die mehr als zweitausend Raumschiffe, die sie von der AVIGNON aus gesichtet hatten, kurz bevor sie in der Nähe des Raumforts zum Verlassen des

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