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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem seltsamen Mann so erschreckt?
    Diese Frage wollte mir zunächst nicht aus dem Kopf. Da ich keine Antwort fand, dachte ich auch nicht länger darüber nach. Zudem wollte ich objektiv bleiben und nicht nur in diese eine Richtung denken.
    Edinburgh liegt am Firth of Forth, einem sehr breiten Fjord, der sich tief in das Land hineinschneidet und nach Osten hin schmaler wird. An der Nordgrenze der Stadt ist er sehr breit. Etwas weiter östlich, wo er schon schmaler wird, hat man eine Brücke über das Wasser gebaut und darüber führt eine breite Straße, die schließlich in den Motorway 90 hineinmündet. Von dort aus konnte ich nach Norden fahren, vorbei am Loch Leven, und dann in östliche Richtung abbiegen, mit dem direkten Kurs auf Dundee.
    In der Theorie war alles klar, und ich hoffte, dass es in der Praxis auch so blieb.
    Natürlich war ich nicht so cool wie ich mich beim Gespräch mit Carlotta gegeben hatte. Aber was sollte ich tun? Ihr musste ich eine gewisse Sicherheit bieten, denn ich wollte auf keinen Fall, dass sie noch nervöser wurde.
    Ich startete wieder. Die Umgebung von Edinburgh ist nicht London. Nicht zu vergleichen mit diesem Ballungszentrum, und dementsprechend hielt sich der Verkehr auch in Grenzen.
    Das war gut. Zu spät wollte ich bei Carlotta nicht eintreffen, denn das ungute Gefühl in mir blieb…
    *** Carlotta saß in ihrem Zimmer und schaute ins Leere. Das heißt, sie sah den Telefonapparat an, aber sie nahm ihn nicht wirklich wahr.
    Ihr Blick glitt hindurch, aber ihre Gedanken waren ganz woanders, ohne dass sie sich auf einen bestimmten Punkt konzentrieren konnte. Im Kopf herrschte ein Wirrwarr, wobei es trotz allem einen Mittelpunkt gab, und der hieß natürlich Maxine Wells.
    Sie war verschwunden, und das Vogelmädchen glaubte nicht daran, dass sie so schnell wieder erscheinen würde. Jemand hatte sie geholt, und weil das so war, glaubte sie daran, dass es für diese Aktion einen Grund gab und Maxine deshalb so schnell nicht frei gelassen werden würde. Es war ein Spiel, aber ein verdammt gefährliches, und Carlotta wusste nicht, ob sie es je würde gewinnen können. Die andere Seite war nicht nur gefährlich, sie war auch stark. Dagegen anzukämpfen, war für eine einzelne Person fast unmöglich.
    So dachte sie, obwohl sie nicht wusste, wer oder was genau dahinter steckte. Sie hatte einfach nur Angst. Weniger um sich, als um ihre Ziehmutter.
    Beide lebten in Dundee. Allerdings nicht in der City, sondern am Rande der Stadt. Die Umgebung war ländlich. Es gab viele freie Flächen. Hügel, Wälder, kleine Seen, alles wirkte irgendwie verwunschen und beinahe märchenhaft, besonders dann, wenn Nebelschwaden über das Land hinwegtrieben und es mit grauen Schleiern bedeckten.
    Das alles kannte sie, und sie fand es auch in der Regel toll, denn bei ihren Flugausflügen war es stets für sie etwas Besonderes, über das Land zu fliegen.
    Auch jetzt hätte sie in die Lüfte steigen können. Sie hatte auch mit dem Gedanken gespielt. Nur wäre es ein Flug ohne Ziel gewesen, und das wollte sie nicht.
    Natürlich hätte sie ein Ziel haben können. Maxine zu suchen und auch zu finden. Genau das traute sie sich nicht zu. Derjenige, der sie geholt hatte, hielt sie bestimmt gut versteckt, und im Schloss der Zombie-Frauen würde sie auch keine Lösung finden, denn eine Alexandra di Baggio gab es nicht mehr.
    Oder sollte jemand erschienen sein, um diese Voodoo-Gräfin zu rächen? Eine Antwort wusste sie nicht, und sie glaubte auch nicht daran. Dieser Fall hier lief anders, denn Maxine hatte nicht ohne Grund ihre Schwester Florence kurz erwähnt.
    Auch die war tot.
    Das Vogelmädchen wusste nicht, was es noch denken sollte. Es war durcheinander. Immer wieder versuchte Carlotta, sich an einem bestimmten Gedanken festzuhalten, das gelang ihr aber nicht, denn sie kam immer wieder davon ab, und so wurde das Durcheinander in ihrem Kopf immer größer.
    Das Haus war so leer. So schrecklich leer. Carlotta hatte die Tür zu ihrem Zimmer nicht geschlossen. So gelang ihr ein Blick in den breiten Flur, der auch keine Hoffnung brachte. Auch der bunte Frühlingsstrauß in der Vase konnte sie nicht aufheitern. Er war ein Andenken an die Tierärztin, aber für Carlotta war es ein schmerzliches, denn sie vermisste Maxine aus vollstem Herzen.
    Das Haus war so schrecklich still. Aber Carlotta war trotzdem nicht allein. Es gab noch einen Patienten jenseits der Praxis. Einen Golden Retriever, den Maxine Wells in Pflege

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