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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren ihr diese blutsaugenden Bestien noch nicht begegnet, was nicht hieß, dass es sie nicht gab und sie nicht von ihnen besucht werden konnte, obwohl sie keinen Grund dafür sah.
    Ja, das war auch möglich. Ein großer Vogel, eine Fledermaus oder ein fliegendes Ungeheuer aus der Vergangenheit. Weitere Lösungen gab es nicht für sie.
    Gedankenverloren streichelte sie das Fell des Hundes. Eden knurrte wohlig, und sie war froh darüber, dass es ihm jetzt wieder besser ging.
    Ihr selbst würde es erst besser gehen, wenn John Sinclair eingetroffen war, und das zog sich hin. Dabei lief die Zeit normal ab, aber sie kam ihr drei Mal so lang vor.
    Als das größte Problem sah sie ihre Ersatzmutter Maxine Wells an. Sie war nicht nur verschwunden, sondern entführt worden, und das Mädchen wusste nicht, warum.
    Es war Carlotta sogar momentan egal, wer es getan hatte, sie wollte Maxine nur zurückhaben, nicht mehr und nicht weniger.
    Aber sie wusste auch, wie problematisch das sein würde. Man hatte sie entführt, und man hatte ihr keine Chance gegeben, sich zu melden. Das empfand sie als ungemein schlimm.
    Laut atmete sie die Luft aus. Sie merkte, dass ihre Augen brannten. Auf ihrer Stirn lag ein dünner Schweißfilm. Die Lippen waren trocken geworden. Sie fuhr mit der Zunge darüber hinweg und zuckte zusammen, als Eden plötzlich aufstand.
    Es war eine Bewegung, die Carlotta nicht erwartet hatte. Er blieb neben dem Tisch stehen, ohne sich zu bewegen. Aber er stand da wie ein Wachhund. Etwas passte ihm nicht. Eden musste was gewittert haben, das Carlotta nicht sah.
    »Was ist denn?«, flüsterte sie und wollte ihn streicheln, was er gar nicht mochte, denn er ging genau im richtigen Moment nach vorn, und sie griff ins Leere.
    »Bitte, Eden, bitte…«
    Er hörte nicht. Erst wollte er zur Tür gehen, dann überlegte er es sich anders und machte kehrt. Jetzt war für ihn plötzlich das Fenster interessant geworden, das er leise anbellte.
    Carlotta stand auf. Es passierte mit sehr langsamen Bewegungen.
    Ihr Herz klopfte wieder schneller, und hinter ihren Augen spürte sie einen leichten Druck.
    Alles sah normal aus, aber es war nicht normal. Das merkte sie sehr schnell. Es hatte sich etwas verändert, und mit seinen scharfen Sinnen spürte es der Hund.
    In der Küche brannte Licht, das von einer Lampe unter der Decke abgegeben wurde. Carlotta empfand es als normal, aber in diesen Augenblicken fühlte sie sich davon gestört, denn sie wollte nach draußen schauen, was so leider nicht möglich war. Sie schaltete das Licht aus.
    Es war plötzlich dunkel. Das Mädchen erschrak leicht. Wenige Sekunden später hatte es sich daran gewöhnt und stellte fest, dass es fast so gut sehen konnte wie im Hellen.
    Sie interessierte sich jetzt für das Fenster. Es lag an der Vorderseite des Hauses. Der Blick aus ihm glitt über eine gepflegte Rasenfläche hinweg, aus der jetzt die ersten Krokusse neugierig hervorschauten.
    Sie sah die Straße, die leer war. Eine Laterne streute ihr Licht über den dunklen Asphalt und gab ihm einen matten Schein.
    Carlotta brachte ihr Gesicht sehr dicht an die Scheibe heran und hielt den Atem an, damit das Glas nicht beschlug.
    Sie suchte die Umgebung so gut wie möglich ab, aber sie konnte nichts Auffälliges entdecken. Niemand war da, der sich zeigte, und sie sah auch keinen Schatten durch die Luft schweben. Die Umgebung vor dem Haus blieb im Rahmen des Normalen, was sie nicht beruhigte, denn Carlotta vertraute mehr den Reaktionen des Hundes, und Eden hatte sich nicht grundlos so verhalten.
    Wieder spürte sie die Kälte auf ihrem Rücken. Und wieder wusste sie die Gefahr sehr nahe, aber trotzdem war sie nicht sichtbar.
    Diese Tatsache machte sie verrückt. In Momenten wie diesen kam ihr das Haus wie ein großes Gefängnis vor.
    Sie warf einen Blick auf den Hund.
    Eden atmete nur heftig, und seine Zunge hing ihm aus dem Maul. Die Augen bewegten sich. Carlotta fiel die Unruhe auf, die sich dort eingenistet hatte. Das wiederum machte ihr klar, dass die Gefahr noch nicht vorüber war.
    Eden knurrte wieder. Er sprang neben ihr hoch und drückte seine Pfoten gegen die Fensterbank. Mit der Zungenspitze strich er über das Glas hinweg. Er hinterließ dort einen leichten Feuchtfilm, doch die Augen waren nach vorn in den dunklen und großen Vorgarten gerichtet.
    »Da ist doch niemand…«
    Eden knurrte in einem Ton, als wollte er das Gegenteil behaupten.
    »Wo denn…?«
    Der Hund hechelte. Sein Verhalten machte das

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