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1308 - Tödliche Schwingen

1308 - Tödliche Schwingen

Titel: 1308 - Tödliche Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um auch die Flügel zu erreichen.
    Genau das hatte sie gewollt.
    Plötzlich knickte ein Flügel durch den Griff weg. Es war der linke. Sie hörte die schrillen Vogelschreie über sich. Die Krallen hielten sie noch immer fest, aber nach dem zweiten, noch härteren Griff ließen sie Carlotta los.
    Plötzlich war sie frei!
    Sie konnte es kaum glauben. Carlotta fiel in die Tiefe, während sich der Adler durch diesen Fall immer weiter von ihr entfernte. Es sah aus, als wäre er in die Höhe gezogen worden.
    Ein Gefühl des Glücks durchströmte das Vogelmädchen. Die Schmerzen waren plötzlich wie von Geisterhand geführt verschwunden. Dafür sorgten die Adrenalinstöße.
    Sie gewann an Höhe. Sie flog sehr schnell und drehte dann in der Luft ihre Kreise. So leicht würde sie sich nicht mehr fassen lassen, das stand fest.
    Aber sie dachte auch daran, dass der Adler nicht aufgeben würde. Es ging ihm auch nicht um sie allein. Da gab es noch Maxine und auch John Sinclair. Beide zählten bestimmt nicht zu den Freunden dieser verfluchten Mischkreatur.
    Im Moment sah sie ihn nicht. Er suchte sicherlich seine nächsten Opfer auf dem Boden. Da konnte er sie aus der Luft angreifen und überraschen. Sich blitzschnell fallen lassen und dann dicht über dem Boden stoppen, um gnadenlos zuzuschlagen.
    Sie ließ sich Zeit. Das Vogelmädchen flog seine Kreise in einem größeren Umfang. Der Blick blieb dabei nach wie vor auf den Boden gerichtet. Leider besaß sie nicht die scharfen Augen eines Adlers, aber auch er sah in der Dunkelheit nicht gut.
    Da waren die Chancen wohl gleich.
    Langsam und sehr auf Vorsicht bedacht sank sie tiefer. Auf ihrem Rücken hatte sich das warme Blut verteilt. Die Wunden mussten doch recht tief sein.
    Sie entdeckte Johns Auto. Es stand auf der Straße. Damit fiel ihr ein, dass sie zu weit vom Ort des Geschehens abgekommen war. So flog sie wieder zurück. Den Kopf bewegte sie ständig. Sie drehte ihn auch so, dass sie in den Himmel schauen konnte, um einen Angriff des Adlers so schnell wie möglich zu erkennen.
    Der Himmel war leer.
    Das wollte sie nicht glauben. Er musste sich irgendwo aufhalten.
    Einer wie er gab so leicht nicht auf.
    Sie ließ sich tiefer sinken und flog jetzt dichter über den Boden hinweg. Das Gelände stieg zu den Felsen hin an, aber es war nicht nur mit Gras bewachsen, einige Sträucher standen schon im Weg.
    Maxine, John und auch der Hund fielen ihr ein. Der Wagen war leer gewesen. Also mussten sich ihre Freunde noch in der Nähe befinden. Sie konnte sich vorstellen, dass sie Deckung gesucht und sich nicht zu weit von den Felsen entfernt hatten.
    Plötzlich begann sie, die Dunkelheit zu hassen. Sie wollte auch keine großen Kreise mehr fliegen und dadurch abgelenkt sein.
    Kurani wartete sicherlich auf eine günstige Gelegenheit, sie wieder einfangen zu können. Und dann würde er seinen Schnabel anders einsetzen.
    Carlotta sah ihn.
    Zum Glück bewegte er sich weiter entfernt und auch höher. Tagsüber hätte er sie mit seinen scharfen Augen sofort entdeckt, in der Dunkelheit hatte er jedoch seine Probleme.
    Carlotta bewegte sich beinahe mit einem Sturzflug weiter und erreichte gar nicht mal weit von den Felsen entfernt den sicheren Boden. Mit einigen Schritten lief sie aus und fand Deckung in der Nähe eines Gebüschs.
    Hier wartete sie ab.
    In den folgenden Sekunden tat sich nichts. Kurani befand sich noch in der Luft und griff nicht an. Er war so weit weggeflogen, dass er sie nicht mehr sehen konnte.
    Wieder ein Vorteil.
    Carlotta wollte noch einige Sekunden warten, bevor sie sich bei ihren Freunden sehen ließ.
    Daraus wurde nichts.
    Man hatte sie bereits entdeckt.
    Nicht ein Mensch, sondern der Hund. Zuerst hörte sie das Hecheln, vermischt mit dem Tappen der Pfoten auf dem weichen Boden. Einen Moment später war Eden da.
    Carlotta hatte sich aufgerichtet. Der Busch hinderte sie nicht mehr. Eden sprang sie so heftig an, dass sie beinahe zu Boden gestürzt wäre. Soeben noch fand sie das Gleichgewicht zurück.
    Der Golden Retriever hatte sich auf die Hinterbeine gestellt und die vorderen gestreckt, sodass seine Pfoten die Schultern des Mädchens fast berührten. Er leckte Carlotta ab, winselte und jaulte vor Freude, und Carlotta nahm seinen Kopf zwischen beide Hände und streichelte ihn.
    Das musste sie tun. Sie hatten sich gefunden. Eden wollte belohnt werden. In diesen für beide so schönen Momenten hatte das Vogelmädchen die Gefahr vergessen.
    Doch sie war noch da.
    Und sie

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