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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sothos kommen uns mit psionischen Tricks, denen wir bisher hilflos gegenüberstanden. Sotho Tyg Ian glaubt zu wissen, daß wir von Psionik so gut wie nichts verstehen. Deswegen ist die Paratruppe unsere Geheimwaffe. Mehrere Paratensoren bereiten sich in diesem Augenblick auf eine wichtige Aufgabe vor. Wir wollen die Initiative wieder in die Hand bekommen. Wir müssen Stygian auf den Pelz rücken, anstatt immer nur darauf zu warten, daß er etwas gegen uns unternimmt. Der Einsatz der Paratensoren findet auf der Erde statt. Für ihre Arbeit brauchen die Spezialisten der Paratruppe ausreichende Mengen Paratau. Sie müssen ihn vorfinden, wenn sie auf Terra eintreffen.
    An dieser Stelle kommt ihr ins Spiel."
     
    *
     
    An diesem Abend hatte Fazzy Slutch Mühe mit dem Einschlafen. Zu viel war während des Tages auf ihn eingestürmt.
    Julian Tifflor hatte sich Zeit genommen, den Vironauten seinen Plan zu erläutern.
    Fernaufklärer hatten während der vergangenen Monate immer häufiger Informationen über großmaßstäbliche Flottenbewegungen des Gegners in der Eastside nach Hause gebracht. Hier und da waren mit Hilfe des Striktors psionische Kommunikationskanäle angezapft worden und hatten interne Mitteilungen der Sotho-Administration produziert, aus denen hervorging, daß eine Aktion im Ostsektor der Milchstraße bevorstand.
    All das überraschte die GOI nicht. Die große Nation der Blues, deren Heimatbereich die Eastside war, hatte schon Stygians Vorgänger, Sotho Tal Ker, hartnäckigen Widerstand geleistet, sich der Errichtung von Upanishada auf ihrem Gebiet widersetzt und überhaupt zu erkennen gegeben, daß ihr der Kriegerkodex und die Lehre vom Permanenten Konflikt nicht benagte. Sotho Tyg Ian gegenüber hatten die Blues sich in gleicher Weise verhalten.
    Der einzige Abschnitt der Milchstraße, der sich dem Einfluß des Sothos noch immer nicht gebeugt hatte, war die Eastside.
    Für Stygian war dieser Zustand untragbar. Der Machtbereich des Sothos mußte lückenlos alles umfassen, was innerhalb des Stygischen Netzes lag. Bei all seinen Aktionen legte Sotho Tyg Ian jedoch Wert darauf, das Galaktikum, die Vertretung sämtlicher raumfahrenden Völker der Milchstraße, nicht unnötig hart vor den Kopf zu stoßen. Die Blues gehörten dem Galaktikum an. Wenn also gegen sie vorgegangen werden sollte, dann mußte der eigentliche Schlag so überraschend und schnell erfolgen, daß das Galaktikum keine Zeit zum Eingreifen mehr hatte.
    Die Vironauten waren selbst Augenzeugen des Flottenaufmarschs in der Eastside geworden. Beim Anflug die AVIGNON einen Verband von über zweitausend Einheiten der Sotho-Flotte beobachtet, der auf einem kreuzenden Strang des Stygischen Netzes die Bahn des Virenschiffs schnitt und in der Weite des Ostsektors verschwand.
    Die GOI war entschlossen, Sotho Tyg Ians Vorhaben entgegenzuarbeiten. Sie rechnete sich trotz der technischen Überlegenheit des Gegners eine reelle Erfolgschance aus; denn der Sotho war durch die Notwendigkeit, seine Vorbereitungen geheimzuhalten, in seiner Bewegungsfreiheit behindert. Die GOI hatte die Vertreter des Galaktikums über den bevorstehenden Anschlag auf die Nation der Blues informiert und gleichzeitig klargemacht, daß die Information der Öffentlichkeit vorenthalten werden müsse. Der Erfolg des Gegenschlags wäre in Frage gestellt, wenn Stygian vorzeitig über die Absichten der Organisation erführe.
    Nur eines fehlte der GOI noch: Einzelheiten des Planes, den Sotho Tyg Ian auszuführen gedachte. Die Fernaufklärer hatten von deutlicher gegnerischer Aktivität in der Nähe des Kugelsternhaufens M70 berichtet. Es sah so aus, als wolle der Sotho dort seine Flotte - oder doch zumindest einen Teil zusammenziehen. Das Zentrum des Sternhaufens war 15.300 Lichtjahre von Verth und 13.600 Lichtjahre von Pahl entfernt, zwei wichtigen Systemen des bluesschen Einflußbereichs. Für Stygians Enerpsi-Schiffe war die Distanz nur ein Katzensprung. Aber genau was hatte der Gegner mit der massierten Flotte vor?
    Die Antwort auf diese Frage mußte beschafft werden. Es gab verschiedene Möglichkeiten. Aber der Weg, den die GOI einschlug, durfte nicht dazu führen, daß der Sotho Verdacht schöpfte. Bei der Informationsbeschaffung würde es unweigerlich zur Gewaltanwendung kommen. Sotho Tyg Ian erfuhr davon; geheim halten ließ sich der Vorstoß nicht. Aber er mußte so abgewickelt werden, daß Stygian keine logische Verbindung mit seinem Attentat auf die Nation der Blues herstellen

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