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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Julian Tifflors Plan war einfach, fast naiv. Tyg Ian befand sich meist auf Reisen. Ein eigentliches Hauptquartier hatte er nicht, es sei denn, irgendwo im Mahlstrom des Milchstraßenzentrums, wo sich die mächtigen Energieaufbereitungsanlagen befanden, die das kosmische Leuchtfeuer und das Stygische Netz speisten. Dennoch gab es einen Ort, an dem der Sotho sich mit Vorliebe aufhielt, wenn es ihm die Zeit erlaubte. Dieser Ort war Terra, die Welt, auf der der Kriegerkult noch zu Stalkers Zeiten seinen ersten Triumph gefeiert hatte. Das Gebiet der Upanishad Tschomolungma, der ältesten im Bereich der Milchstraße, war erweitert worden und umfaßte nunmehr eine Fläche von rund 50.000 Quadratkilometern. Kaum jemand wußte im einzelnen, wie es im Innern des Gebiets aussah. Es war nur solchen zugänglich, die nachhaltig mit dem Kriegerkult verknüpft waren. Fest stand jedoch, daß Sotho Tyg Ian, wo immer er sich aufhielt, stets über alle wichtigen Vorgänge in der Milchstraße informiert war, von seinen Generälen jederzeit erreicht werden konnte und alle notwendigen Entscheidungen selbst traf, als stände er mitten im Geschehen. Seine Fahrzeuge mußten fliegende Kommandostellen sein, und gewiß gab es ein ebenso hervorragend ausgestattetes Kommandozentrum im Bereich der Upanisahd Tschomolungma.
    Dieses Zentrum war Tifflors Ziel.
    Dort würden die Informationen zu finden sein, die er brauchte. Er beabsichtigte, mit einer Gruppe von Paratensoren in das Zentrum einzudringen und sich die gewünschten Daten zu beschaffen. Über die Einzelheiten seines Plans hatte er sich nicht ausgelassen. Es würde dafür gesorgt werden, daß Sotho Tyg Ian nicht erkennen konnte, welchem Zweck der Anschlag auf die Tschomolungma diente. Die Vorbereitung des Vorhabens wurde mit äußerster Behutsamkeit betrieben. Die Mitglieder des Einsatzteams würden getrennt und auf verschiedenen Wegen nach Terra reisen. Der Transport des benötigten Parataus wurde ebenfalls separat vorgenommen. Das war die Aufgabe der Vironauten.
    Paratau wurde innerhalb der Milchstraße nur in kleinen Mengen und unter argwöhnischer Aufsicht der vom Sotho bestallten Paratau-Inspektoren gehandelt. Tyg Ian hätte den Handel mit Paratau gerne völlig unterbunden, aber damit hätte er den Zorn des Galaktikums erregt, das in den tropfenförmigen Psichogonen aus der Galaxis Fornax-System eine kommerziell und industriell wichtige Handelsware sah. Sich den Ärger des Galaktikums zuzuziehen, daran war dem Sotho jedoch vorläufig noch nicht gelegen. Er hatte sich darauf beschränkt, die Galaktischen Räte zur Festsetzung bestimmter Einfuhrquoten zu bewegen. Der Handel mit Paratau wurde scharf überwacht. Über den Verbleib eines jeden Gramms mußte zu jeder Zeit Rechenschaft abgelegt werden können.
    Die Inspektoren standen offiziell im Dienst einzelner galaktischer Regierungen. Aber es war allgemein bekannt, daß niemand Inspektor werden konnte, der nicht eine Upanishad-Ausbildung wenigstens teilweise absolviert hatte.
    Sotho Tyg Ians Furcht vor dem Paratau war, das verstand sich von selbst, dieselbe wie die seines Vorgängers Stalker. Paratau war eine psionisch aktive Substanz. Große Mengen Paratau, dem Prozeß der spontanen Deflagration überlassen, waren in der Lage, die auf psionischer Basis arbeitende ESTARTU-Technik empfindlich zu stören. Sie konnten unter geeigneten Umständen das Stygische Netz stellenweise zum Zusammenbruch bringen. Es lag also durchaus in Stygians Interesse, daß Paratau strengstens rationiert und nur unter strikter Aufsicht gehandelt wurde.
    Gleichzeitig aber war Paratau eine Substanz, mit der Geld verdient werden konnte.
    Gemäß dem Naturgesetz, das besagt, daß, wo Bedarf besteht, auch ein Angebot entstehen wird, hatte sich infolge der Rationierung des Parataus ein schwarzer Markt entwickelt. Der Schwarzhandel mit Paratau war ein gefährliches Unternehmen; denn die Inspektoren des Sothos waren nicht nur auf Raumhäfen, in Handelsbörsen und in den Einkäufer-Büros der Industrie zugange, sie patrouillierten auch die galaktischen und intergalaktischen Schifffahrtswege, soweit sie im Einflußbereich des Stygischen Netzes lagen.
    Die GOI war darauf angewiesen, ihren Bedarf an Paratau auf dem schwarzen Markt zu decken. Es gab eine kleine Gruppe privilegierter Schwarzhändler, mit denen die Organisation vorzugsweise Geschäfte tätigte. Auf einen dieser Händler wurde die Gruppe der Vironauten angesetzt. Er hatte sein Kontor auf Aralon, und sein

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