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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Name war Captain Ahab. Wenigstens wurde er unter Terranern so genannt. In Wirklichkeit war er ein Springer, das Oberhaupt der Osfar-Sippe und hieß Mossek ban Osfar. Er war den Vironauten als schillernde Figur geschildert worden, eine Gestalt aus dem Bilderbuch der Geschichte, den Springer-Patriarchen aus den Tagen der Dritten Macht ähnelnd.
    Fazzy Slutch hatte seine Anweisungen gut verstanden. Kein Wunder, sie waren denkbar einfach. Nehmt Kontakt mit Captain Ahab auf. Benützt das Kodewort NYALAM, damit er weiß, wer ihr seid. Sagt ihm, die GOI braucht fünf Kilogramm Paratau, an eine bestimmte Adresse auf Terra zu liefern. Fragt ihn, ob er euch mit nach Terra nimmt. Nehmt euch vor Sotho-Spitzeln in acht. Weiter nichts. Was geschah, wenn sie Captain Ahab auf Aralon nicht vorfanden? Was, wenn er keinen Paratau hatte oder keinen hergeben wollte? Wie sollten sie ihn bezahlen? Was wurde, wenn sie die Erde erreicht hatten? Sollten sie dort auf einen neuen Auftrag warten? Gab es Gelegenheit zur Rückkehr nach CLARK FLIPPER?
    Auf all diese Fragen hatte Julian Tifflor weiter nichts zu sagen als: „Das meiste ist schon im vorhinein arrangiert. Über Einzelheiten braucht ihr euch die Köpfe nicht zu zerbrechen. Auf Terra macht ihr einen Besuch bei Homer Adams. Er wird sich für euren Bericht über Chanukah interessieren."
    Ein wenig später hatte er hinzugefügt: „Ihr führt von jetzt an ein gefährliches Leben. Stygians Informationsspezialisten lauern überall. Das alte Motto gilt noch immer: Wer wenig weiß, kann nicht viel verraten. Es gibt eine Methode, euch am Ausplaudern wichtiger GOI-Informationen zu hindern. Die Methode wird auch auf euch angewandt werden. Sie wirkt um so rascher und zuverlässiger, je weniger es ist, das vor dem Gegner geheimgehalten werden muß."
    Darüber dachte Fazzy Slutch nach, während er mit Inbrunst versuchte, ein wenig Schlaf zu finden. Was hatten sie mit ihm vor?
     
    *
     
    Die Monturen waren Spezialanfertigungen, einem jeden der dreizehn Vironauten auf den Leib geschnitten. Sie waren so verschieden in ihrem Aussehen, wie man es von den Kleidern einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Touristen erwartete.
    „Wundert euch nicht", sagte Julian Tifflor, „wenn plötzlich eine kleine Stimme zu euch spricht. Es steckt ziemlich viel Ausrüstung in diesen Kombinationen. Die Inframikrotechnik hat ganze Arbeit geleistet. Wenn euch Gefahr droht, wenn den Nachweisgeräten etwas in eurer Umgebung verdächtig vorkommt, werdet ihr gewarnt. Die Mitteilung erfolgt auf akustischem Weg, aber es wird euch so vorkommen, als spräche die Stimme unmittelbar in eurem Gehirn. Das Herz des Ganzen ist eine Batterie winziger Syntrons, nicht zentralisiert, sondern wahllos über die Kleidung verteilt. Eine syntronische Ausgabeeinheit befindet sich, ich spreche jetzt über die menschliche Anatomie, zwischen den Schulterblättern in der Nähe des Rückgrats. Die Einheit spricht einen Nervenstrang an, der auf Umwegen mit den akustischen Sensoren des Gehirns verbunden ist. Ihr antwortet und erteilt Anweisungen, indem ihr die entsprechenden Worte mit geschlossenem Mund formuliert. Selbstverständlich könnt ihr auch mit offenem Mund reden, aber das mag in der Gegenwart eines Sotho-Agenten nicht immer ratsam sein. Sonst noch Fragen?"
    „Eine", sagte Fazzy Slutch. „Du sprachst von einer Methode, die uns daran hindern wird, Geheimnisse auszuplaudern."
    „Auch dafür sorgt der Syntron", antwortete Julian Tifflor. „Die entsprechende Anweisung erteilt ihr selbst. Wenn ihr Gefahr lauft, Informationen herausgeben zu müssen, die ihr nicht herausgeben wollt, nennt ihr eines von mehreren Stichworten, die ihr zuvor mit dem Syntron vereinbart habt. Ihr erhaltet daraufhin eine Injektion, die selektiv auf euer Erinnerungsvermögen einwirkt und alles, was GOIspezifisch ist, löscht. Davon sprach ich gestern: Je weniger es zu löschen gibt, desto rascher und wirksamer ist der Vorgang."
    Fazzy sah ihn mißtrauisch an.
    „Ist das alles?" fragte er.
    „Die Injektion hinterläßt keine schädlichen Nachwirkungen", antwortete Tifflor. „Sie hinterläßt eine partielle Amnesie, die klinisch nachweisbar ist und daher den Gegner dazu bewegen sollte, die Befragung abzubrechen."
    Fazzy war nicht wohl zumute. Aber er verstand, daß eine Organisation, die aus dem Untergrund gegen einen mächtigen Feind arbeitete, solche Vorkehrungen treffen mußte.
    „Ich verlasse mich auf dein Wort", sagte er.
    Der Reiseplan der Vironauten sah

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