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131 - Fluch der Dämonen

131 - Fluch der Dämonen

Titel: 131 - Fluch der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lag. Bevor sie sich denn magischen Vorhang näherte, erweckte etwas ihre Aufmerksamkeit. In einer dunklen Ecke links von ihr erkannte sie die Umrisse einer Art Ritterrüstung.
    Bei näherer' Betrachtung zeigte es sich jedoch, daß diese Rüstung unvollständig war. Sie besaß keinen Brustharnisch, sondern bestand nur aus einem Unterteil und eisernen Beinröhren. Es handelte sich um einen kesselförmigen Unterleibsschutz.
    Coco entdeckte daran eine Reihe von seltsamen Schlössern. Sie zählte sie. Es waren sieben an der Zahl.
    Da wußte sie, worum es sich bei dem Rüstungsteil handelte: Das war Heinrichs Keuschheitsgürtel für sein untreues Weib Runhild.
    Coco wandte sich schauernd ab und dem magischen Vorhang zu.
    Kurz entschlossen durchdrang sie ihn im rascheren Zeitablauf.
    Und plötzlich fand sie sich in einem magischen Reigen wieder.

    Das mußte der eigentliche Kultraum sein.
    In dem langgestreckten Gewölbe gab es eine Reihe von steinernen Sockeln, wie Hocker in einem antiken Theater. Sie waren im Halbkreis um einen Altar gruppiert. Der Dämonenaltar bestand nur aus einem abgewetzten Opferstein. Dahinter stand ein Schneemann, wie ihn Coco auch im Park des Sacre Coeur gesehen hatte.
    Skarabäus Toths Götzenstandbild.
    Auf welche Abwege war der Schiedsrichter und Notar der Schwarzen Familie unter Luguris Einfluß nur, geraten?
    Zwischen Opferstein und Toths eisigem Standbild bildeten sechs Frauen eine Reihe. Sie waren mitten in der Bewegung erstarrt - zumindest bot es sich Coco so dar, weil sie sich im schnelleren Zeitablauf befand.
    Die sechs Frauen waren ältere Semester, keine unter fünfzig. Sie hatten ihre Körper grotesk verdreht, machten seltsame Verrenkungen. Es waren - in der Haltung, in der sie Coco gebannt hatte - lächerliche Zerrbilder von dämonischen Hohepriesterinnen.
    Und vor ihnen sollte sich Coco fürchten? Diese lächerlichen alten Vetteln sollten eine Bedrohung für ihren Sohn darstellen?
    Coco spürte ihre Kräfte erlahmen. Sie hatte Raubbau damit getrieben, jetzt wurde ihr die Rechnung präsentiert. Sie mußte machen, daß sie aus dem Gewölbe kam, um unentdeckt zu bleiben und sich eine Ruhepause zu gönnen.
    Coco entschwand durch einen Seitengang und kehrte in den normalen Zeitablauf zurück. Sie begann am ganzen Körper vor Schwäche zu zittern. Dennoch setzte sie ihren Weg fort.
    Links und rechts des Ganges gab es niedrige Torbögen, die alle durch magische Vorhänge verschlossen waren. Als Coco unter größter Anstrengung durch einen der schwarzen Vorhänge blickte, war sie enttäuscht.
    Dahinter lag nur eine enge Zelle mit einem Strohlager. Dabei mußte es sich um die Unterkunft eines der dämonisierten Weiber handeln.
    Coco eilte weiter.
    Plötzlich kam sie zu einer ganz normalen Tür. Sie mußte erst vor kurzem eingebaut worden sein. Es war eine holzgetäfelte Tür, weiß lackiert. Der Lack blätterte aber an manchen Stellen bereits ab. Coco krampfte es das Herz zusammen.
    Solche Türen gab es im Sacre Coeur. Die Zimmer der Zöglinge wiesen solche Türen auf.
    Coco holte tief Atem. Sammelte ihre Kräfte. Ergriff den Kommandostab fester. Sie suchte in Gedanken Martins Geist und spürte, daß sie ihm ganz, ganz nahe war. Befand sich Martin gar hinter dieser Tür, war das sein Zimmer?
    Ohne weiter darüber nachzudenken, griff Coco nach der Klinke und riß die Tür auf. Ihr Herz pochte vor Aufregung, sie zitterte. Sie trat in Martins Zimmer…
    … sie trat in ein Zimmer, das das genaue Ebenbild von Martins Unterkunft im Sacre Coeur war.
    Das falsche Zimmer!
durchfuhr es sie.
    Durch das Viereck des Fensters war die Illusion eines nächtlichen, verschneiten Parks zu sehen. Wie lange war Martin bereits hier, ohne es zu wissen?
    Und da lag er - und…
    Coco unterdrückte nur mit Mühe einen Schrei.
    Auf Martins Bett kauerte ein Gnom. Im fahlen Schein, der durch das magische „Fenster" fiel, blitzte in seiner Hand die Klinge eines langen Opferdolches, der schmal und dünn war wie ein Stilett.
    „Pst", machte der Gnom mit unangenehmer Zwitterstimme. „Martin schläft. Wir wollen doch nicht, daß er aufwacht und einen Schock bekommt?"
    Coco stand da, den Kommandostab stoßbereit. Wenn sie in rascheren Zeitablauf verfiel und sich auf den Gnom stürzte, dann…
    Aber der Dämon in der Zerrgestalt eines Kindes schien ihre Gedanken zu erraten.
    „Wenn du auch nur eine Bewegung machst, dann ist Martin dran", drohte der Gnom. „Ich meine es ernst, Coco. Wenn du aber das Leben deines Kindes

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