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131 - Fluch der Dämonen

131 - Fluch der Dämonen

Titel: 131 - Fluch der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Bilder, die nur kurz in ihrem Geist aufflammten, aber weit mehr sagten als tausend Worte. Arisa sah in den kurzen traumhaften Blitzlichtern mehr, als in tausend Büchern stehen konnte.
    Baphomet war ewiglich. Baphomet war unsterblich. Aber schon seit einer halben Ewigkeit war Baphomet ohne Körper. Sein Geist reiste unruhig durch die Jahrhunderte auf der Suche nach einem Körper.
    Und nun hatte er auf einmal zwei Körper zur Verfügung.
    Seine Reinkarnation stand knapp bevor - dank Arisas und ihrer Kultgenossinnen. Aber welcher Körper sollte er wählen?
    „Die Entscheidung liegt bei dir. Arisa. Wähle du den Körper für Baphomet aus."
    Der eine Körper gehörte einem Jungen unbestimmbaren Alters. Es war eigentlich nicht der Körper eines normalen Jungen, sondern eher der eines Zwerges.
    Das Gesicht in dem zu großen Kopf war ausdruckslos, dümmlich geradezu. Es war aufgequollen und faltig zugleich. Die Haut hatte etwas von der Glätte eines Kindes, war aber gleichzeitig so trocken und rauh und großporig wie die Haut eines Alten. Es war ein Anachronismus, gewiß, aber es traf zu.
    Auch der Körper war häßlich. Zu lang, bummelig, unbeholfen, andererseits aber auch kräftig - jedenfalls unproportioniert. Die Arme und die Beine waren viel zu kurz.
    Der ganzen Erscheinung haftete etwas Böses an.
    Der andere Körper war der eines hübschen Drei- bis Vierjährigen. Er hatte kräftiges schwarzes Haar, das zu einer Pagenfrisur geschnitten war. In dem runden, glatten Engelsgesicht leuchteten zwei große Augen grün. Aus ihnen sprach Intelligenz und bereits eine gewisse Persönlichkeit.
    Arisa hatte sich sofort entschieden: Der Körper dieses hübschen Jungen, dieses Jungen, wie ihn sich Arisa immer als Sohn gewünscht hätte, dieser Körper mußte Baphomet gehören.
    „Du hast eine gute Wahl getroffen, Arisa", lobte der Prophet. „Nun gilt es, alles zu tun, daß aus diesem hübschen Jungen Baphomet wird."
    „Ich werde mein Leben dafür einsetzen."
    „Vielleicht wirst du das auch tun müssen."
    Der Traum endete, und als Arisa die Augen aufmachte, hockte auf ihrer mageren Brust der Zwerg aus ihrem Traum.
    Er funkelte sie böse aus seinen wässrigen Augen an - die wissenden Augen eines Greises. Seine fetten Hände mit den kurzen Fingern trommelten auf ihren Brustkorb, und er schrie sie an: „Du hast mich verachtet, Weib!"
    Und er trommelte weiter auf sie ein, schlug ihr die Luft aus den Lungen, daß sie japste.
    „Du schmähst mich, schimpfst mich. Ich sollte dich dafür töten." Der Zwerg schrie gequält auf. ,A-ber du hast recht. Martin ist ein hübscherer Junge als ich. Und - er ist jung. Ich dagegen bin ein Methusalem, dem die kurze Gnade von trügerischer Kindheit gewährt wurde. Ich werde bald altern und zu Staub zerfallen. Darum kann ich nicht Baphomet sein. Martin ist der Auserwählte."
    Er schrie wie unter Schmerzen auf, dann trommelte er wieder auf Arisa ein.
    „Aber du hast kein Recht, mich zu beschimpfen. Du hast auch mich zu achten. Denn in einem gewissen Sinn bin auch ich Baphomet."
    Er sprang von der kinderlosen Mutter und rief:
    „Ich bin Baphomet!"
    Dann verschwand er durch den Vorhang aus Schwärze aus der Zelle.
    Arisa lag wie erstarrt da.
    Sie war überzeugt, daß ihr schöner, visionärer Traum in einen Alptraum umgeschlagen hatte.
    Sie würde alles tun, damit Baphomet im Körper des hübschen Jungen ein Zuhause finden würde.

    Coco wartete, bis Dorian eingeschlafen war. Mit der Begründung, daß er zuviel getrunken hatte, übernahm sie die erste Wache in der Blockhütte.
    Nadja war noch immer ohne Bewußtsein.
    Sie lag im anderen Zimmer in der unteren Etage des Stockbettes.
    Coco entkleidete Dorian. Sein Körper war schwer, wie aus Blei. Aber sie half sich mit ihrer Magie, so daß ihr der Dämonenkiller leicht wie eine Feder erschien.
    Als Dorian nackt vor ihr lag, kraulte sie zärtlich seine Brusthaare. Sie liebte ihn. Er war mehr als nur der Vater ihres Kindes.
    Trotzdem, es mußte getan werden. Es war ganz allein ihre Angelegenheit, Martin vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.
    Sie breitete Dorians Kleider auf eine Art über seinem nackten Körper aus, daß sie eine magische Fessel bildeten. Das Hemd über die Brust gebreitet, die Ärmel um seine Oberarme geschlungen, das Unterhemd wie einen Turban um seinen Kopf geschlungen, die Hosen banden seine Beine.
    Nadja fiel ihr ein. Sie war ein liebenswertes Nymphchen - aber eben ein Nymphchen. Dieser Tatsache eingedenk, riß Coco einen

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