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131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

Titel: 131 - Unternehmen 'Crow's Nest' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Schuld.
    »Was soll das heißen?«, fragte der Doc.
    »Der Mistkerl, der nun das Zepter in der Hand hält, hat mich geschasst«, erwiderte Bob mit weinerlicher Stimme. »Er braucht nämlich keinen Butler, weil er als Militär natürlich seine Ordonnanzen hat.«
    »Crow?«
    Bob nickte, kramte in seinen Taschen und förderte einen Flachmann zutage, in dem eine grüne Flüssigkeit schwappte.
    »Jetzt bin ich Springer in der ZbV-Abteilung«, greinte er und genehmigte sich einen Schluck. »Wenn man da erst mal gelandet ist, kommt man nie wieder raus!« Er spuckte auf den Boden, der aber ohnehin reinigungsbedürftig war.
    Keine Frage, Trashcan sah es gleich: Bob war mit seinem Leben unzufrieden. »Außerdem«, hörte er ihn sagen, »ist die alte Krähe nicht nur ein arroganter Arsch, sondern vermutlich auch der Mörder meines Chefs.« Er seufzte. »Ich kann’s nur nicht beweisen. Und wenn ich es könnte, würd’s mir niemand glauben.« Erst jetzt schien Bob den an der Tür stehenden Trashcan Kid wahrzunehmen. Er erbleichte, als sei ihm etwas Schreckliches eingefallen. »Sagen Sie mal, Doktor…« Sein Blick irrte von einem zum anderen. »Sind Sie nicht vor ‘n paar Jahren zu unseren Feinden übergelaufen?«
    »Übergelaufen kann man es eigentlich nicht nennen.« Dr. Ryan zupfte an seinem weißen Bart. »Es war eher so, dass ich vor General Crow geflohen bin. Und irgendwo musste ich ja unterkommen.« Ein listiges Lächeln legte sich auf seine Lippen. »Sieht so aus, als hätten wir das gleiche Schicksal zu tragen, Bob. Die Krähe hat uns beiden übel mitgespielt.«
    Trashcan wusste nicht genau, ob der Grad von Bobs Trunkenheit daran schuld war, jedenfalls vergaß der degradierte Butler auf der Stelle, dass er den Doc gerade mit den Running Men in Verbindung gebracht hatte.
    »Wenn ich nur mutig genug wäre«, knirschte Bob, »würde ich diesen Arsch umlegen.«
    »Ich kenn jede Menge Leute, die mutig genug sind, um dir diese Arbeit abzunehmen«, mischte sich Trashcan in das Gespräch ein. »Du brauchst mir nur zu sagen, wo man am besten an ihn rankommt.«
    Bobs Augen blitzten rachsüchtig auf. »Das kann ich dir genau sagen: In seinem Nest, seiner privaten Residenz. Ich hab dort gearbeitet. Mit einer Schaufel. In einer Sickergrube.« Bob schüttelte sich und musterte seine Hände. »Das war die abscheulichste Erfahrung meines Lebens.«
    »Wie sieht’s mit der Bewachung dieses Nestes aus?«
    »Acht bis zehn Mann, schätz ich. Normalerweise sind es nur fünf, aber seit der stupsnasige Blondschopf da ist, hat Crow das Personal verdoppelt.«
    Ryan und Trashcan Kid tauschten einen Blick. »Der stupsnasige Blondschopf?« Auch Ryan schien nun wieder einzufallen, wie Mr. Hacker seinen gefangenen Freund beschrieben hatte.
    Bob grinste schief. »Ich glaub, er ist einer von euch. Sein Name ist Emmie oder so. Im Bunker heißt es zwar, er läge schwerverletzt im Lazarett, aber tatsächlich ist er längst wieder auf den Beinen und hängt in Crows Nest an der VR-Maschine.«
    »Was für ‘ne Maschine?« Trashcan spitzte neugierig die Ohren. Er hatte dieses Wort noch nie gehört.
    Offenbar im Gegensatz zum Doc, denn der brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und beugte sich vertraulich zu seinem Gegenüber vor. »Das ist aber interessant, Bob«, hörte Trashcan ihn sagen. »Beschreib mir mal genau, wo wir Mr. Crows Nest finden…«
    ***
    Der Ort, an dem man sich für den Fall des Falles treffen wollte, war eine Kaschemme im Rotlichtviertel.
    Über dem Eingang baumelte an einem Balken ein Holzschild mit der Aufschrift »Hello, Goodbye«. Die vor der Tür stehende Frau mit der Augenklappe war Mr. Hacker unbekannt, doch der junge Mann, mit dem sie sich unterhielt, war Ozzie, den sie in Dr. Ryans Praxis zurückgelassen hatten.
    Offenbar hatte er es dort nicht mehr ausgehalten, weil er sich Sorgen um seine Freunde machte. Er wirkte ein wenig blass.
    Als Ozzie Hacker und Honeybutt allein kommen sah, wurde er noch blasser. Er stürzte auf sie zu und erkundigte sich besorgt nach Trashcan Kid und Doc Ryan. Als er erfuhr, was passiert war, biss er die Zähne zusammen, doch er beruhigte sich, als Mr. Hacker ihm verdeutlichte, dass den beiden die Flucht aus der Arena geglückt sein musste. Dann stellte Ozzie die Frau mit der Augenklappe vor: »Sabreena. ‘ne Freundin von uns. Ihr gehört das ›Hello, Goodbye‹.«
    Sabreena beäugte Mr. Hacker nur kurz. Honeybutt nahm sie dagegen umso ausführlicher in Augenschein.
    »Geht schon mal ins

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