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131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

Titel: 131 - Unternehmen 'Crow's Nest' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Hinterzimmer«, sagte sie. »Peewee und Loola warten schon auf euch. Sie sind die reinsten Nervenbündel. Ich peil derweil hier draußen die Lage. Wenn Trashcan und der Doc anrauschen, schick ich sie rein.«
    Die Gaststube des »Hello, Goodbye« war leer und kalt, aber im Hinterzimmer bullerte Holz in einem Kamin. Peewee und Loola stürzten sich sofort auf die Ankömmlinge und wollten wissen, was aus Trashcan und Dr. Ryan geworden war.
    Honeybutt berichtete mit leiser Stimme von dem hinter ihnen liegenden Fiasko und die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Dann wärmten sie sich auf und kamen allmählich wieder zu Atem.
    Eine Stunde später trafen die beiden Vermissten ein. Sie wirkten so aufgekratzt, dass Hacker der Verdacht beschlich, sie könnten unterwegs eingekehrt sein, um ihr Entkommen zu feiern. Doch seine Befürchtung erwies sich als unbegründet, als er von Bob hörte. Seine Laune wurde noch besser, als er erfuhr, wer Bob war und was er über Emmiem wusste.
    Sabreena kam mit einem Tablett voller Brot, Fleisch und Käse. Alle stärkten sich. Dr. Ryan schien sie gut zu kennen.
    Mr. Hacker erfuhr, dass sie zu den Königinnen der Unterwelt zählte. Es war ihm egal. In ihrer momentanen Lage brauchten sie jeden Freund, den sie kriegen konnten.
    Es dauerte auch nicht lange, bis Sabreenas wacher Geist mitbekam, wer die beiden Fremdlinge waren: Mr. Hacker gewann den Eindruck, dass sie daraufhin ziemlich nachdenklich wurde und irgendwie mit sich rang. Sie würde Honeybutt und ihn doch nicht einer schnöden Belohnung wegen verpfeifen?
    Ein paar Minuten später hielt er nach Sabreena Ausschau und sah, dass sie mit Honeybutt durch eine schmale Tür verschwand. Er folgte ihnen und kam in einen Raum, in dem sich Kisten mit Hehlerware bis an die Decke stapelten. Ein nicht geringer Prozentsatz der Dinge, die er sah, stammte aus dem Pentagon-Bunker.
    Die Augen gingen ihm über. Hier gab es alles, was ihnen helfen konnte, um in eine Festung einzudringen: Waffen aller Kaliber, die dazugehörige Munition, Rauch- und Gasgranaten, Funkhelme, beheizbare Tarnanzüge.
    »Da geht einem das Herz auf, was?«, sagte Honeybutt.
    »Ich bin entzückt«, erwiderte Hacker. »Wo, um alles in der Welt, hast du das Zeug her, Sabreena?«
    »Techno-Überproduktion.« Die Wirtin lächelte. »Nicht alle Engerlinge sind mit ihrer Bunkerexistenz zufrieden. Es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die ein neues Leben an der Oberwelt anstreben und sich darauf vorbereiten, General Crow irgendwann den Rücken zu kehren. Sie treiben Handel mit uns.« Dann verfinsterte sich ihre Miene. »Nehmt euch alles, was ihr braucht. Ich habe mit Crow nämlich auch ein Hühnchen zu rupfen.«
    Sie berichtete von dem Versuch eines gewissen Vincie, sie und ihren Bekanntenkreis in die Hatz nach Hacker einzuspannen. »Er hat behauptet, er stünde in den Diensten einer Unterweltgröße und es ginge um die Ausschaltung eines Menschenmetzgers. Aber dann hat Dickless Kid seinen Begleiter als WCA-Agenten entlarvt.« Sie seufzte. »Dass ich ihn nicht durchschaut habe, hat meinem Ruf verdammt geschadet. Ich muss es dem Kerl heimzahlen.«
    Mr. Hacker nickte. Sie kehrten zu den anderen zurück, denen Dr. Ryan gerade erklärte, was eine VR-Maschine war.
    Hacker war mit der Apparatur schon vor Jahren in Berührung gekommen: Er hatte sich mittels eines Piratenprogramms in den Steuerungscomputer eingehackt, um mit Commander Matthew Drax in Verbindung zu treten. Die VR-Maschine ließ jeden Probanden den Bezug zur realen Welt verlieren und versetzte ihn in eine Art Hypnose, die seine gesamten verschütteten oder verdrängten Erinnerungen freisetzte. Und wer sich dann von Freunden umgeben glaubte, nahm kein Blatt vor den Mund…
    »Wenn sie Emmiem mit diesem Ding behandeln, wissen Sie alles über euch«, sagte Trashcan Kid finster.
    »Sie wissen alles über jeden, der einem von uns je Obdach gewährt hat.« Dr. Ryan nickte. »Vorausgesetzt, unser wackerer Emmiem hat davon gewusst.«
    »Das heißt, wir können keinem unserer Sympathisanten auf die Bude rücken und um Hilfe bitten«, seufzte Honeybutt.
    »Um Hilfe bitten?« Trashcan schaute sich triumphierend im Kreis seiner Freunde um. »Ihr habt doch schon Hilfe.«
    Honeybutt schaute an die Decke. Mr. Hacker wusste genau, was sie dachte: Ja, wir sind wirklich eine stolze Truppe: ein kurzatmiger Großvater; ein verletzter Achtzehnjähriger, dessen Courage vermutlich größer ist als sein IQ; zwei Mädchen, schätzungsweise fünfzehn, die kaum

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