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131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

131 - Unternehmen 'Crow's Nest'

Titel: 131 - Unternehmen 'Crow's Nest' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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schadete es ihrem Ruf, mit anständigen Menschen am gleichen Tisch zu sitzen. Sie sprang auf und verzog angewidert das Gesicht.
    Leises, bedrohlich klingendes Gemurmel erfüllte nun das
    »Hello, Goodbye«. Drei der fünf Jugendlichen – der mit den Ohrringen vorneweg – glitten von den Hockern, auf denen sie saßen.
    Crow zog den Driller unter dem Umhang hervor und fuhr herum. Major Rhineguard, der so aussah, als wolle er einen Versuch machen, Sabreena zu beschwichtigen, zischte einen Fluch, dann griff auch er zu Waffe.
    »Ich schlage vor, dass ihr euch schnellstens verpisst«, fauchte Sabreena. Ihre Hand schwebte über dem Dolch an ihrem Gürtel. Ihre Augen blitzten zornig. »Vincie… Wie kannst du es wagen…« Sie warf den Jugendlichen an der Theke und den anderen Gästen einen um Entschuldigung heischenden Blick zu. »Ich hab nicht gewusst, wer der Typ ist…«
    Hinter Crow raschelte etwas. Er fuhr erneut herum, und ein hünenhafter Gast – einer der wenigen Weißen unter diesem Dach – verharrte mit der Flasche in der Hand, die er offenbar gerade hatte werfen wollen, mitten in der Bewegung.
    »Behalt bloß die Nerven«, sagte Rhineguard lässig und richtete die Mündung seiner Waffe auf den Mann. Er schien überhaupt keine Angst zu haben. »Eine unbedachte Bewegung, dann kann deine Mama deine Fetzen von der Wand da abkratzen.«
    Der Hüne erbleichte und setzte sich wieder hin. Im Lager der Jugendlichen entstand hingegen Bewegung: Nun rutschten auch die Mädchen von den Hockern.
    »Wir gehen jetzt raus«, knurrte Rhineguard in Richtung der Halbstarken. »Sollte einer von euch auf die Idee kommen, den Helden zu spielen, wird nicht genug von ihm übrig bleiben, um ihn hinterher noch zu beerdigen.« Er schwenkte den Lauf seiner Waffe. »Also Platz da!«
    Sabreena hatte den Tisch inzwischen verlassen und schob sich an der Wand entlang zum Tresen, hinter dem das Wiesel und die drei Animierdamen Zuflucht suchten. Crow hielt die Gäste mit seinem Driller in Schach – es waren etwa zehn –, während sein Adjutant die Jugendlichen im Auge behielt. Dann hörte Crow ihn »Können wir?« sagen, und er drehte sich halb um und nickte.
    Sie setzten sich gemeinsam in Bewegung, ohne den Feind aus den Augen zu lassen. Erst jetzt sah Crow, dass fast alle Gäste mit langen Klingen bewaffnet waren. Er biss die Zähne zusammen und hoffte, dass keiner der Anwesenden zu betrunken war, um alle Vorsicht zu vergessen.
    Als er die Tür erreichte, die Rhineguard aufhielt, fegte ein eisiger Wind aus der Gasse herein. Winzige Eispartikel stachen in Crows Gesicht. Er trat mit einem leisen Fluch ins Freie.
    Rhineguard drehte sich auf der Schwelle um und rief: »Der Erste, der rauskommt, verliert seinen Kopf!« Dann warf er die Tür zu, und im gleichen Moment krachte von hinten etwas Hartes gegen Arthur Crows Schädel und brachte ihn zu Fall.
    Als er mit dem Mund voller Schnee in der schmutzigen Gasse lag, traf ihn ein Tritt in die Rippen und presste sämtliche Luft aus seiner Lunge.
    »Heilige Scheiße!«, hörte er dann überrascht jemanden sagen. »Es ist der Alte!«
    Nun, dachte Crow, als eine gewaltige Übelkeit ihn ergriff und ihm seine letzte Mahlzeit aus dem Gesicht fiel, wissen wir zumindest, was unsere Stadtgarde so treibt.
    ***
    Der Schleuser, der sie fünfhundert Meter vor der Stadtmauer in Empfang nahm, war nicht nur ein alter Bekannter. Er war auch wirklich alt. Mindestens siebzig.
    Collyn Hacker freute sich, dem alten Säger nach langer Zeit wieder zu begegnen: Früher, als die Running Men noch eine wichtige Rolle gespielt hatte, war Ol’ Freddie ihnen oft dienlich gewesen. Der Tunnel, der im Keller seines Hauses begann und unter der Mauer her führte, war bequem genug, um alles in die Stadt zu schaffen, was das Herz eines echten Revolutionärs begehrte. Ol’ Freddie hatte zehn Jahre an der Vollendung seines Meisterwerks gearbeitet: Seither konnte er die Früchte seiner Plackerei genießen.
    Dementsprechend hoch waren die Preise für eine Passage, doch aus alter Verbundenheit machte er Hacker und Honeybutt einen Sonderpreis: Fünf Pfund Kiffettentabak wechselten den Besitzer.
    »Ich hoffe, ihr habt’s euch gut überlegt«, sagte Ol’ Freddie.
    »Jeder Kopfjäger in der Stadt wartet schon darauf, dass er euch in die Finger kriegt.«
    »Wir sind harte Burschen«, erwiderte Mr. Hacker.
    »Stimmt’s nicht, Honeybutt?«
    Kareen Hardy nickte. »Und frech wie Rotz.«
    Ol’ Freddie grinste. Dann führte er die beiden

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