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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh
Autoren: Unbekannt
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dann einsetzen, wenn sich ein Gegner der Kolonie nähert."
    Dao-Lin wäre am liebsten auf der Stelle nach Hubei zurückgekehrt - erstens, um dort Vorkehrungen für einen eventuell bevorstehenden Angriff zu treffen, und zweitens, um einigen Kartanin kräftig ins Gewissen zu reden. Aber erst wollte sie die Flotte sehen.
    Die Bildschirme zeigten jedoch nichts als den Weltraum und die Sterne. Von einer Flotte keine Spur, obwohl die LOOGA das fragliche Gebiet schon fast erreicht hatte.
    „Vielleicht verfügen diese Schiffe über Tarnanlagen", vermutete Dhom-Jai. „Sie haben sich unsichtbar gemacht und warten nur darauf, daß wir ihnen zu nahe kommen. Dann schnappen sie blitzschnell zu, und schon haben sie uns."
    Dao-Lin hielt es nicht für nötig, auf derart wilde Vermutungen einzugehen.
    Sie durchsuchten den gesamten Sektor, aber alles, was sie entdeckten, war ein Sonnensystem mit insgesamt sieben Planeten, von denen einer bewohnt war und zwei andere industriell genutzt wurden. Zwischen diesen drei Planeten flogen einige Raumschiffe herum, die aber von den Kartanin keine Notiz nahmen.
    „Kennst du dieses System?" fragte sie Dhom-Ja.
    „Es ist eine Kriegerwelt", behauptete der Kartane. „Aber keine von den bedeutenden.
    Eines unserer Schiffe hat das System eine Zeitlang beobachtet. Es kamen ab und zu Kriegerschiffe her, einmal ein sehr großer, sehr fremd aussehender Raumer, aber die blieben immer nur für kurze Zeit und verschwanden dann wieder."
    „Hast du die Flotte mit eigenen Augen gesehen?"
    „Nicht direkt. Aber verschiedene Beobachtungen beweisen, daß sie sich hier in diesem Sektor gesammelt hat."
    „Was für Schiffe gehörten dazu? Wie sahen sie aus? Rede endlich - ich will es genau wissen!"
    Dhom-Jai-D'orja schien sich in seiner Haut nicht sehr wohl zu fühlen, während er berichtete, und er hatte Grund dazu. Dao-Lin war nicht sonderlich erfreut darüber, zu erfahren, wie viel die Piloten, die sie ausschickte, ihr einfach verschwiegen hatten.
    Natürlich hatten die Kartanin nicht böswillig gehandelt. Sie schienen einfach nur der Meinung zu sein, daß man Dao-Lin mit solchen „Kleinigkeiten" nicht behelligen sollte. Sie hatte genug damit zu tun, die Kolonie aufzubauen. Um das, was hier draußen vorging, konnte sie sich immer noch kümmern, wenn wirkliche Gefahren auftauchten.
    Dao-Lin war wütend über diese Nichtachtung selbstverständlicher Regeln, aber sie wußte auch, daß sie es versäumt hatte, eindeutige Befehle zu diesem Thema zu erteilen.
    Sie hatte sich in der aufreibenden Aufbauphase in der Tat nicht sehr um die Berichte der Piloten gekümmert. Es hatte ihr gereicht, zu erfahren, daß alles ruhig blieb und man genug Planeten entdeckte, die sich für eine Besiedlung eignen würden.
    Dhom-Jai beschrieb verschiedene Raumschiffstypen, und Dao-Lin wurde es heiß in ihrer blütenweißen Uniform, als ihr klar wurde, wie viele Völker offenbar an diesem Aufmarsch beteiligt waren.
    Aber gleichzeitig kam ihr ein Gedanke.
    Sie wartete geduldig, bis Dhom-Jai mit seinem Bericht fertig war.
    „Also gut" sagte sie. „Die Flotte hat sich hier bei dieser Kriegerwelt gesammelt, und es gehörten Raumschiffe unterschiedlichster Herkunft dazu - Schiffe der verschiedensten Form und Bauart. Nach allem, was du berichtest, dürfte die Flotte erst vor wenigen Tagen aufgebrochen sein. Es ist doch denkbar, daß es Nachzügler gibt - oder etwa nicht?"
    „Ich denke doch", sagte Dhom-Jai vorsichtig.
    „Na also. Nehmen wir mal an, wir wären solche Nachzügler. Wir sind zu spät gekommen und wollen wissen, wohin die Flotte geflogen ist. Wenn wir es in Erfahrung bringen könnten, wären wir vielleicht imstande, sie noch einzuholen. Man würde von Nachzüglern doch sicher erwarten, daß sie sich so verhalten. Oder meinst du nicht?"
    „Wahrscheinlich", murmelte der Kartane zurückhaltend.
    „Eben. Damit bietet sich uns eine sehr günstige Gelegenheit, auf einer dieser Kriegerwelten zu landen und zu sehen, wie man dort auf uns reagiert."
    „Das ist gefährlich!" sagte Dhom-Jai hastig.
    „Was du nicht sagst", bemerkte Dao-Lin spöttisch. „Es war gefährlich, über den großen Abgrund zu fliegen, und wir haben es trotzdem getan, und wir werden noch viele Gefahren bestehen müssen, bis unser Volk nach LAO-SINH kommen kann. Jaga-Sha - wir landen!"
    Der Pilot hatte dem Gespräch schweigend zugehört Dao-Lin hatte ihn für diese Mission ausgewählt, weil sie ihn von der langen Reise her kannte. Er war ruhig und
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