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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuverlässig, und sie mochte ihn. Es spielte keine Rolle für sie, daß er einer unbedeutenden Familie angehörte.
    Als die LOOGA sich dem Planeten näherte, wurde sie angefunkt. Die Kartanin hatten glücklicherweise schon genügend Informationen über LAO-SINH gesammelt, daß man wenigstens die gängigsten Redewendungen in der hier üblichen Verkehrssprache kannte.
    Es gab keine Schwierigkeiten, und die Bewohner der Kriegerwelt schienen es auch ganz verständlich zu finden, daß die Insassen eines fremden Schiffes ihre Sprache nur mangelhaft beherrschten. Das gab den Kartanin die Chance, allen unbequemen Fragen auszuweichen, denn im Notfall verstanden sie einfach nicht, was gemeint war. Das kam übrigens noch viel öfter unfreiwillig vor.
    Die Kriegerwelt war nicht das, was Dao-Lin sich darunter vorgestellt hatte. Sie hatte erwartet, daß es hier von Militär nur so wimmelte. Statt dessen verlief das Leben in der Stadt, in deren Nähe die LOOGA landete, in völlig normalen Bahnen - jedenfalls war dies der Eindruck der Kartanin - wenn man einmal davon absah, daß natürlich vieles fremdartig wirkte.
    Die Kriegerwelt trug den Namen Stago, und es lebten dort Wesen, die verschiedenen Planetenvölkern angehörten. Die eigentlichen Bewohner von Stago waren klein und wirkten mit ihren runden Köpfen und den großen, gelben Augen wie Kobolde. Sie hatten eine glänzend schwarze Haut und suchten mindestens dreimal am Tag die unzähligen Badehäuser auf, die es überall in der Stadt gab. Sie machten den Eindruck, als wären sie an den diversen Fremden völlig uninteressiert.
    Wenn man vom normalen Treiben einer großen Stadt wie dieser absah, dann drehte sich das allgemeine Interesse um einen großen Komplex, der im Norden lag und Upanishad genannt wurde. Upanishad schien eine Mischung aus Heiligtum und Schule zu sein. Aber viel mehr war darüber nicht zu erfahren, denn die Kartanin mußten es vermeiden, allzu neugierige Fragen zu stellen.
    Sie bekamen bereitwillig Auskunft über den Verbleib der Flotte - sie war irgendwo in dieser Sterneninsel verschwunden und hatte wirklich nichts mit den Kartanin und ihrer Kolonie zu tun - und starteten ihrer Rolle gemäß auch mit dem richtigen Kurs, den sie allerdings bald wieder verließen, um in das von Kartanin bereits erforschte Gebiet zurückzukehren.
    „Das Wagnis hat sich gelohnt", stellte Dao-Lin-H'ay zufrieden fest. „Wir haben jetzt die Gewißheit, daß Kartanin auf Kriegerwelten landen und sich dort bewegen können, ohne großes Aufsehen zu erregen - natürlich nur, solange sie sich vorsichtig verhalten. Vor allem aber haben wir bessere und ausführlichere Aufzeichnungen der hier üblichen Sprache gewonnen. Ich werde Kundschafter zu verschiedenen Kriegerwelten schicken, vor allem zu denen, die dem Raumsektor von Hubei am nächsten gelegen sind. Auf diese Weise können wir nicht nur mehr über LAO-SINH erfahren, sondern unsere Kundschafter können uns auch warnen, wenn uns von einer dieser Welten Gefahr droht."
    Dhom-Jai-D'orja schwieg und machte ein bedenkliches Gesicht, aber Dao-Lin kümmerte sich nicht darum.
    Auch das war möglicherweise ein Fehler gewesen, denn die D'orja gehörten zu den Großen Familien und hatten viel Einfluß. Dhom-Jai war sichtlich verärgert über die tatkräftige, energische Art, in der Dao-Lin sich über seine Zweifel und Einwände hinwegsetzte, und ausgesprochen beleidigt reagierte er, als der junge Jaga-Sha noch während des Fluges darum bat, als Kundschafter nach Stago geschickt zu werden, und Dao-Lin ihm versicherte, daß sie seine Bitte erfüllen werde.
    Sie hatte Dhom-Jai damals nicht ernst genommen, aber sie wußte, daß manche Mitglieder der Großen Familien sehr empfindlich reagierten, wenn man sie bei der Verteilung wichtiger Aufgaben überging. Natürlich war Dhom-Jai, der so ängstlich und zögernd reagierte, nicht der Kartane, den eine Dao-Lin-H'ay jemals freiwillig auf eine Kriegerwelt geschickt hätte. Wahrscheinlich hätte Dhom-Jai ein solches Ansinnen auch energisch von sich gewiesen.
    Aber gewiß hatte er erwartet, daß sie ihn zumindest um seine Meinung fragen würde.
     
    *
     
    Die LOOGA flog viele Planeten an, denn Dao-Lins Kundschafter waren recht fleißig gewesen, und es gab in der kosmischen Umgebung von Hubei genug Sonnensysteme mit brauchbaren Welten.
    Für eine Besiedelung kamen allerdings nur wenige in Betracht, und Dao-Lin wählte sie mit großer Sorgfalt aus. Dabei wurde sie sich der Tatsache bewußt, daß sie

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