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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kundschafter drangen weit bis in die beiden Sterneninseln vor, um neue, geeignete Welten ausfindig zu machen.
    Jaga-Sha war zum Leiter einer Schule aufgestiegen, in der junge Kartanin lernten, wie man sich einigermaßen unauffällig auf den Kriegerwelten bewegen konnte.
    Längst wußten die Kartanin, daß die beiden Sterneninseln, die ihr LAO-SINH bildeten, Absantha-Gom und Absantha-Shad hießen. Sie hatten viel über den Kriegskult und die Ewigen Krieger herausgefunden, und sie bemühten sich ebenso intensiv wie erfolgreich, sich aus diesen Dingen herauszuhalten. Sie gingen allen Zivilisationen aus dem Weg, die irgend etwas mit den in LAO-SINH herrschenden Mächten zu tun hatten - mit anderen Worten, sie mieden nach Möglichkeit jeden Kontakt zu raumfahrenden Völkern. Das war besonders wichtig, wenn es um die Auswahl von Planeten ging, die für eine spätere Besiedlung vorgemerkt wurden. Auf keinen Fall durfte es sich dabei um Welten handeln, die für die Ewigen Krieger von besonderem Interesse waren.
    Durch die Kundschafter, die sich auf den bewohnten Planeten von LAO-SINH einschlichen und dort Informationen sammelten, erfuhren die Kartanin auch vieles über die Völker, die in den beiden Galaxien lebten, über ihr Aussehen, ihre Gebräuche und ihre Raumschiffe. Dennoch gab es noch immer sehr vieles, was sie nicht wußten, und Dao-Lin blieb sich dieser Tatsache stets bewußt. Sie war vorsichtig. Lieber verzichtete sie auf eine Information, als daß sie eine Gefahr für die Kolonie heraufbeschwor.
    Dennoch wurde Hubei eines Tages von Fremden entdeckt.
    Es war ein schlimmer Tag.
    Sho-Do-H'ay, die schon im reifen Alter gestanden hatte, als sie nach LAO-SINH gelangte, und die immer deutlichere Spuren nachlassender Gesundheit zeigte, erschien an diesem Morgen nicht zu einer Besprechung, die Dao-Lin anberaumt hatte. Als sie sich auch später nicht meldete und man nach ihr sah, fand man sie tot in ihrem Quartier.
    Nur eine halbe Stunde später traf der Notruf eines kartanischen Raumschiffs ein, das in der Nähe der dritten Kolonie angegriffen wurde. Der Notruf - von einer der in der Umlaufbahn um Hubei befindlichen Endstufen aufgefangen - brach plötzlich ab. Es bestand kein Zweifel daran, daß das Schiff zerstört und seine Insassen getötet worden waren.
    In der dritten Kolonie gab es bereits einige kleine Parataulager und Esper, die diese zu beschützen hatten. Aber ihre Zahl war gering – sie waren selbst mit vereinten Kräften nicht stark genug, auch die Kolonie zu schützen. In ihrer Not sahen sie keinen anderen Ausweg, als die Tränen N'jalas zu benutzen. Sie verbrauchten Tausende davon, ehe es ihnen gelang, den Feind so zu verwirren, daß er von dem Planeten abließ.
    Aber dieser Feind schien bereits zu wissen, wo er die Kartanin zu suchen hatte, denn er nahm geraden Kurs auf Hubei. Vielleicht war das nur Zufall - niemand wußte es. Aber plötzlich war das Schiff da und eröffnete das Feuer auf die wehrlosen Endstufen.
    Es gab keine Funksprüche, die dem Kampf vorangingen, keine Warnung, keine Frage nach der Identität der Siedler auf Hubei - nichts. Von einem Augenblick zum anderen brach das Verhängnis über die Kartanin herein.
    Dao-Lin befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem der Lager, in denen die Tränen N'jalas aufbewahrt wurden. Shoi-Sa, eine junge Verwandte Sho-Do-H'ays - ihre Mütter waren Halbschwestern -, versah dort ihren Dienst. Dao-Lin, die noch vom plötzlichen Tod ihrer langjährigen Mitarbeiterin geschockt war und Shoi-Sa aufgesucht hatte, um die Trauerfeierlichkeiten zu besprechen, reagierte auf die Nachricht von dem unerwarteten Angriff schnell und hart.
    Es war nicht das erstemal, daß sie ihre Psi-Kräfte als Waffe benutzte, aber nie zuvor hatte sie so heftig zugeschlagen. Sie benutzte die Tränen N'jalas, ohne erst über den Verlust und die Anweisungen der STIMME nachzudenken. Die anderen Esper ließen sich von ihr mitreißen.
    Ein paar Sekunden später war alles vorbei.
    Sie erfuhren nie, wer die Angreifer gewesen waren. Das Schiff war total zerstört und das, was man noch an Überresten der Besatzung fand, reichte für eine Identifikation nicht aus. Form und Bauweise des Schiffes waren ihnen fremd.
    Unter den Kartanin hatte es siebenundzwanzig Tote gegeben. Eine der Endstufen hatte so schwere Beschädigungen abbekommen, daß man sie nicht mehr für den Bau eines Rückkehrerschiffs verwenden konnte. Das bedeutete eine Verzögerung des Zeitplans.
    Und natürlich hatte man eine Menge

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