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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem sie gekommen waren?
    Vergeblich suchte sie nach einer Möglichkeit, die beiden Kartanin wegzulocken. Deshalb sprang sie schließlich vor und schoß mit dem Paralysator auf sie. Die beiden Feliden bemerkten sie, versuchten aufzuspringen und brachen gelähmt zusammen.
    Poerl stieg über sie hinweg und öffnete die Tür.
    „Du meine Güte", stöhnte Friedjto Borgan. „Ich dachte schon, du kommst überhaupt nicht mehr. Wahrscheinlich hast du drei Tage lang vor dem Spiegel gestanden, um dich kosmetisch auf diesen Besuch vorzubereiten."
    Seine Augen waren verquollen, und blutige Striemen zogen sich über seine Wangen. Über der rechten Augenbraue hatte er eine klaffende Wunde, die von einer Kartanin-Kralle stammen konnte. Es war unübersehbar, daß die Feliden die Geduld mit ihm verloren hatten und zu äußerst harten Verhörmethoden übergegangen waren.
    „Dabei ist von einem Makeup überhaupt nichts zu sehen", fuhr er fort. „Was, zum Teufel, hast du solange getan?"
    „Ich habe mich an die tariflich vereinbarten Arbeitsbedingungen gehalten", antwortete sie wütend. „Ich hatte reichlich Überstunden geschoben, und die habe ich jetzt abgefeiert. Mit anderen Worten - ich habe mal richtig ausgeschlafen."
    „Drei Tage lang", ächzte er und stemmte sich ungeduldig gegen seine Fesseln. „So was bringen auch nur Weiber fertig."
    Sie blickte auf ihr Chronometer.
    „Im Grunde genommen steht mir noch mehr Freizeit zu", erklärte sie nunmehr kühl und beherrscht. „Wenn es dir nicht paßt, daß ich jetzt komme, verschwinde ich wieder und versuche es später noch einmal."
    „Das sieht dir ähnlich."
    „Du bist ein Widerling."
    „Und du eine Quasselstrippe. Los doch. Nimm mir endlich die Fesseln ab."
    „Noch nicht."
    Seine Augen weiteten sich.
    „Was?"
    „Noch nicht. Erst wirst du mir zuhören."
    „Bist du verrückt geworden? Glaubst du, du hast ewig Zeit, mich hier herauszubringen?"
    „Nein. Die habe ich nicht. Es kommt vielmehr auf jede Sekunde an."
    „Worauf wartest du denn noch?" Er stemmte sich erneut gegen die Fesseln, und sein Gesicht verfärbte sich. Die Wunde über der Augenbraue platzte auf und begann zu bluten.
    „Wenn die Fesseln erst einmal gefallen sind, wirst du mir nicht mehr zuhören, sondern nur noch das tun, was dir in den Sinn kommt. Darauf lasse ich mich nicht ein."
    Er blickte sie verwundert an."
    „Wovon redest du überhaupt?"
    „Ich habe alle notwendigen Ersatzteile besorgt. Wahrscheinlich können wir damit zumindest provisorisch einiges reparieren. Die Kartanin befinden sich fast alle außerhalb des Stützpunkts. Sie jagen einigen Pseudoobjekten hinterher, mit denen ich sie getäuscht habe. Aber das wird nicht mehr lange dauern. Deshalb dürfen wir keine Zeit verlieren. Wir müssen sofort zur Jet zurückkehren."
    „Das werde ich nicht. Ich werde einigen Kartanin noch etwas zurückzahlen. Ich werde ihnen einen Denkzettel verpassen, den sie so bald nicht vergessen werden. Ich werde..."
    „Du wirst auf diesem Stuhl sitzen bleiben, du Dummkopf, weil ich dich unter diesen Umständen nicht befreien werde."
    „Auf so eine verrückte Idee kann auch nur ein Weib kommen. Was hast du eigentlich unter deinem kurzgeschorenen Bubikopf? Ein Vakuum?"
    Sie drehte sich um und ging zur Tür. Als sie hindurchgegangen war, erkannte er, daß sie es ernst meinte. Er brüllte ihren Namen.
    „Was ist los?" fragte sie.
    „Ich bin einverstanden", röchelte er mühsam beherrscht. „Wir verschwinden auf dem schnellsten Weg."
    Sie kehrte zurück und löste die energetischen Fesseln. Er sprang auf.
    „Das ist das erstemal, daß ich mich von einem Weib habe demütigen lassen", sagte er.
    „Verlaß dich drauf. Ich zahle es dir heim."
    „Wenn's dir Spaß macht!" Sie eilte hinaus und zu den Kisten mit den Ersatzteilen hin.
    Friedjto Borgan folgte ihr. Er warf den beiden paralysierten Kartanin nur einen flüchtigen Blick zu, nahm allerdings einem von ihnen die Waffe ab. Poerl sah ihm an, daß er den Feliden ganz gern einen Tritt versetzt hätte. Doch er wagte es nicht, sich an ihnen zu vergreifen. Offenbar fürchtete er, daß sie noch irgendeinen Trick in der Hinterhand hielt, mit dem sie ihn notfalls doch noch bestrafen konnte. Leise fluchend flüchtete er mit ihr aus dem Stützpunkt.
    Friedjto Borgan staunte, als er sah, welche Beute Poerl bei den Kartanin gemacht und wie sie die notwendigen Reparaturen vorbereitet hatte. Er brachte es jedoch nicht fertig, ihr ein paar anerkennende Worte zu sagen.
    Poerl

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