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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schmerz jedoch nicht lokalisieren.
    „Ungeschickter Bär", murmelte sie. „Du hast dich erwischen lassen."
    Während sie darüber nachdachte, was geschehen sein konnte, wurde ihr bewußt, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hatte sich zu schnell und zu ängstlich zurückgezogen.
    Ich hätte auf die Flammen warten müssen, schalt sie sich. Sie wären ein Zeichen für Friedjto gewesen. Sie hätten ihm gesagt, daß ich die Kartanin belausche und weiß, wo er ist.
    Sie öffnete ihre telepathischen Sinne erneut. Gleich darauf sah sie den bulligen Kommandanten wieder. Die Lage hatte sich für Friedjto Borgan nicht verändert. Er war nach wie vor gefesselt, und die Kartanin machten nicht den Eindruck, als wollten sie nachsichtig mit ihm sein.
    Poerl setzte sich noch etwas intensiver ein, und plötzlich tanzten grünliche Flammen über den Arm des Kartanen. Erschrocken fuhr der Kommandant vor Friedjto Borgan zurück, der laut auflachte, so als könne er die Flammen ganz nach seinem Willen dirigieren.
    Sieh dich vor, rief Friedjto Borgan, und Poerl fing seine Gedanken auf. Ich könnte dir einen Flammenring um den Hals legen, wenn ich wollte.
    Der Kartane war sichtlich beeindruckt. Er entfernte sich noch etwas mehr von dem Terraner.
    Es ist gut, Poerl, sagte Friedjto Borgan. Das genügt.
    Sie war froh, sich zurückziehen zu können, bevor das Phänomen der Flammen außer Kontrolle geriet.
    In seiner selbstsicheren Art und mit seiner unerschütterlichen Ruhe imponierte Friedjto Borgan ihr. Obwohl er gefesselt und in den Händen der Kartanin war, schien er sich nicht die geringsten Sorgen zu machen.
    Siedendheiß wurde sie sich dessen bewußt, daß die Kartanin sich früher oder später auf die Suche nach dem Raumschiff machen würden, mit dem sie auf dieser Welt gelandet waren. Sie befahl der Positronik ihres SERUNS, sie zur Jet zu bringen. Kaum dort angekommen, begann sie damit, das Raumschiff mit Lianen und anderen großen Pflanzen zu überziehen, um es darunter zu verbergen. Dazu benutzte sie die Traktorstrahler, und sie ging so behutsam vor, daß die Pflanzen nicht verletzt wurden. Als die ersten Kartanin-Gleiter auftauchten, war die Space-Jet unter einem Pflanzenteppich verschwunden und zudem positronisch so abgesichert, daß sie nicht so leicht geortet werden konnte.
    Poerl atmete erst einmal auf, doch sie gönnte sich keine lange Ruhepause. Sie wollte Friedjto Borgan möglichst schnell befreien. Die Schwierigkeit dabei war nur, daß sie gleichzeitig die benötigten Reparaturteile beschaffen mußte, die sie nur bei den Kartanin holen konnte. Diesen wiederum wollte sie auf gar keinen Fall mit Gewalt begegnen. Die Kartanin waren ihr viel zu sympathisch, als daß sie es fertiggebracht hätte, die Waffe gegen sie zu richten.
    Blieb also nur eine List.
    Eines ist sicher, erkannte sie. Die Kartanin können Friedjto auf keinen Fall freilassen, weil er ihren geheimen Stützpunkt verraten würde. Sie können ihn als Gefangenen mitnehmen, sie können sein Gedächtnis löschen - oder ihn töten. Wenn ich ihn befreie, werden sie uns erbarmungslos jagen, und sie werden ganz sicher keine Rücksicht nehmen. Die Frage ist: Wie viel Zeit bleibt für die Reparatur?
    Sie verstand bei weitem nicht soviel von der Technik wie Friedjto Borgan, hatte jedoch ebenfalls eine Ausbildung genossen, die sie befähigte, das Schiff zu reparieren. Sie brauchte lediglich mehr Zeit als er. Der Unterschied zwischen ihr und ihm war allerdings beträchtlich. Eine Reparatur etwa, die er in einer Stunde erledigte, nahm sie für einen ganzen Tag in Anspruch.
    Noch nie zuvor hatte Poerl sich in einer derartig schwierigen Lage befunden. Auf der einen Seite mußte sie Friedjto Borgan möglichst schnell befreien, auf der anderen Seite mußte sie sich Zeit für die unabdingbaren Reparaturen nehmen, damit eine Flucht überhaupt erst möglich wurde.
    Sie versuchte, die Arbeiten nachzuvollziehen, die er bereits durchgeführt hatte, und tastete sich auf diese Weise allmählich an die Schwachstellen heran, die es zu beheben galt. Sie versuchte, die Reparaturen so weit wie möglich vorzubereiten, die später folgen würden, sobald sie die benötigten Geräte von den Kartanin erbeutet hatte - und sie wußte dabei noch nicht einmal, was sie den Kartanin würde abnehmen können, und wie die Maschinenteile aussahen, die sie möglicherweise erbeutete.
    Zwei Tage lang arbeitete sie, ohne sich eine einzige Pause zu gönnen. Zwischendurch belauschte sie Friedjto Borgan, um

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