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1314 - Im Bann der schönen Nymphe

1314 - Im Bann der schönen Nymphe

Titel: 1314 - Im Bann der schönen Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überspült wurde.
    Zum Glück hielt Jenny die Lippen geschlossen. So drang nichts von der trüben Brühe in ihren Mund. Sie spürte noch den Zug an ihrem rechten Arm, dann war alles anders, denn sie verlor den weichen Grund unter den Füßen.
    Wie von unzähligen Händen fühlte sich Jenny Mason umschlossen und glitt in die Dunkelheit des Teiches hinein…
    ***
    Der verdammte Angreifer war schnell. So schnell sogar, dass ich nicht mal herausfand, ob es sich um eine oder um zwei Personen handelte. Jedenfalls hatte ich das Richtige getan und mich geduckt.
    Er ramrnte mich.
    Ich stand besser. Ich hörte ihn keuchen. Sein Körper war nicht besonders schwer. Eher glatt und fischig wie ein riesiger Aal, der über meinen leicht gekrümmten Rücken hinwegglitt und wahrscheinlich irgendwo hinter mir zu Boden fiel.
    Darum konnte ich mich nicht kümmern, denn es gab noch einen zweiten Gegner. Die Lampe lag längst am Boden. Ich hoffte, dass sie nicht zertrampelt wurde.
    Es war die Frau. Sie hatte mich mit dem Kopf rammen wollen.
    Ich bekam blitzartig die Arme hoch. Sie prallte dagegen. Der Schrei hörte sich schrill und weiblich an.
    Ich sah ihr Gesicht und die Zähne. Lange Hauer – aber verdammt, das waren keine echten Vampirzähne. Zu lang, zu künstlich, zu glänzend. Derartige Zähne besaßen Säbelzahntiger, die vor langen Zeiten mal gelebt hatten. Nur waren diese hier kürzer.
    Der Anblick hatte mich etwas durcheinandergebracht und auch abgelenkt. Dafür kassierte ich einen Schlag gegen den Hals. Er raubte mir zunächst die Luft und trieb mich zurück.
    Die Frau setzte kreischend nach. Sie war wirklich wie eine Tigerin. Gleichzeitig sprang mich ihr Freund vom Rücken her an. Er klammerte sich an mir fest. Ich spürte sein Gesicht. Er wollte mich nach hinten reißen und zu Boden werfen.
    Vor mir schrie die Frau: »Ich zerfetze dir deine Kehle!«
    Sie sprang – und war zum Biss bereit!
    Es war ihr Pech, dass sie in meinen Tritt lief. Es tat ihr weh. Sie krümmte sich, beugte sich nach vorn und brach in die Knie.
    Ich konnte mich nicht weiter um sie kümmern, weil noch immer die menschliche Klette in meinem Nacken hing.
    Er biss zu.
    Oder wollte es. Zum Glück spürte ich seine kalten Zahnspitzen auf der Nackenhaut, bewegte hastig den Kopf, auch den Rücken. So brachte ich ihn aus dem Gleichgewicht.
    Er hatte sich zu stark auf das Beißen konzentriert und rutschte deshalb ab.
    Die Gelegenheit fasste ich beim Schopf. Ich drehte mich auf der Stelle. Das Licht meiner Leuchte strahlte in eine andere Richtung.
    Wir selbst waren nur noch kämpfende Schatten.
    Er wild, ungezügelt. Ich kalt und überlegen. Aber auch routiniert.
    Das bekam der Beißer sehr bald zu spüren.
    Der linke Ellenbogen erwischte ihn am Kinn. Es war ein Glückstreffer. Ich hörte ihn gurgeln. Dann sah der Schatten aus, als wäre er nicht mehr in der Lage, seine Bewegungen zu kontrollieren. Er wankte zur Seite. Die Tunnelwand stoppte ihn.
    Von mir bekam er einen Nachschlag. Zielsicher setzte ich die Karatefaust ein. Damit befand er sich endgültig im Reich der Träume.
    Und die Frau?
    In den letzten Sekunden hatte ich sie nicht mehr gesehen. Ich wurde auch nicht angegriffen und bekam Zeit genug, um nach meiner kleinen Leuchte zu fassen.
    Mit ihr strahlte ich in die Richtung, aus der ich gekommen war.
    Da sah ich sie. Das heißt, nur einen ihrer Füße. Auch der war bald auf der nächsten Sprosse der Leiter verschwunden.
    Innerhalb einer Sekunde entschied ich mich, die Verfolgung bleiben zu lassen. Ich wusste Suko im Haus. Wenn er etwas hörte, würde er sofort eingreifen.
    Der Kerl mit dem Tiger- oder Vampirgebiss lag neben der Wand.
    Etwas musste er falsch gemacht haben, denn seine künstlichen Zähne waren verrutscht. So sah er selbst bei diesem Licht und in der ansonsten dichten Dunkelheit mehr lächerlich als gefährlich aus.
    Ich hob die beiden Arme an und umfasste die Hände an den Gelenken. So schleifte ich ihn auf die Treppe zu…
    ***
    Der obere Teil des einsam stehenden Hauses musste wohl mal ein Heuboden gewesen sein. Als Suko die alte Treppe hinter sich gelassen hatte, nahm er einen leichten Heugeruch wahr.
    Unten hatte es kein elektrisches Licht gegeben. Für Beleuchtung hatten Kerzen gedient. Genügend Stummel standen herum. Hier oben erlebte er das Gleiche.
    Licht gab es trotzdem. Leider zu wenig. Es fiel durch schräge lukenartige Fenster. Suko reichte das nicht. Deshalb setzte er das Licht seiner Lampe ein.
    Der erste Rundblick reichte

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