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1314 - Im Bann der schönen Nymphe

1314 - Im Bann der schönen Nymphe

Titel: 1314 - Im Bann der schönen Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um ihn herum.
    Aber es musste auch jemanden geben, der den Kopf vom Körper abgetrennt hatte. Genau nach dieser Person hielt ich Ausschau. Sie konnte sich durchaus noch hier aufhalten.
    Ich hob die Lampe an, weil ich herausfinden wollte, wo sich das Ende des Tunnels befand.
    Kaum hatte ich meine Hand bewegt, da griffen sie mich an. Sie kamen aus dem Dunkeln. Möglicherweise hatten sie auf dem Boden gelegen. Jetzt schnellten sie hoch und gerieten in den Schein der Lampe, der hell genug war, um sie aus der Dunkelheit zu schneiden.
    Zwei Gestalten.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen nahm ich ihr Outfit auf.
    Lange Gewänder trugen sie nicht. Ihre Kleidung war normal. Nicht aber ihre Gesichter. Da hatten sie ihre Mäuler weit aufgerissen, und daraus stachen tatsächlich jeweils zwei lange und silbrig blitzende Vampirhauer hervor. Sie schrien, dass meine Trommelfelle vibrierten. Mir fiel noch auf, dass sie sehr jung waren.
    Ein Mädchen, ein Mann!
    Dann waren sie über mir!
    ***
    Schreien! Du musst schreien! Es kann sein, dass dich Amelie hört.
    Es ist ja so still auf dem Grundstück. Wenn die Fenster nicht geschlossen sind, wird sie dich bestimmt hören.
    Das schoss Jenny durch den Kopf, während sie immer tiefer in den Teich gezogen wurde.
    Sie schrie nicht!
    Sie konnte es nicht. Etwas hatte sich in ihrer Kehle festgeklemmt.
    So brachte sie kaum mehr als ein Röcheln hervor. Der eisenharte Griff lockerte sich nicht, und so wurde sie immer weiter in den Teich hineingezogen und merkte, wie das Wasser stieg. Ihre Hüften hatte es längst umschwappt, doch die Kälte spürte sie nicht. Zu groß war ihre Angst vor einer grauenvollen Zukunft. In Jennys Alter beschäftigte man sich nicht mit dem eigenen Tod, doch jetzt wurde ihr bewusst, wie nahe das alles so plötzlich war. Sie war nur noch wenige Schritte vom Eintauchen entfernt. Dann würde das Wasser über ihr zusammenschlagen.
    Und die andere zog sie weiter. Sie lächelte. Es malte sich eine stille Freude auf ihrem Gesicht ab. Sie bewegte ihre blassen Lippen.
    »Ich bin Jamilla, hörst du…?«
    Jenny hatte es gehört. Sie reagierte nicht darauf. Es war ihr einfach egal, wie die Person hieß. Sie wollte nicht mehr tiefer in den Teich hineingehen.
    »Jamilla und Jenny. Wunderbar ist das. Wir könnten fast Schwestern sein. Vielleicht sind wir das. Wenn nicht, können wir es noch werden. Daran glaube ich…«
    »Nein, ich…«
    »Du hast es dir doch gewünscht, Jenny.«
    »Ja, schon, nein…« Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte.
    Der Blick dieser grünen Augen war so verdammt intensiv. Er bannte sie auf der Stelle. Aus eigener Kraft hätte sie sich kaum bewegen können. Dass sie ging, dafür sorgte die Kraft der Jamilla.
    Ob das Wasser stieg oder ob sie mit den Füßen immer tiefer einsank, das konnte Jenny nicht sagen. Hier war alles anders geworden. Das normale Leben lag weit hinter ihr. Sie war gefangen und lauschte dem leisen Plätschern der Wellen, die entstanden, weil man sie durch das Wasser zog.
    Sie zuckte zusammen, als eine kalte Welle über ihre Brust schwemmte und der Kamm ihr Kinn berührte. Bald würde das Wasser bis über die Lippen steigen, die Nase erreichen und wenig später den Kopf überschwemmen.
    Dann war es aus, vorbei…
    Beide Hände und Arme waren jetzt im Wasser verschwunden.
    Nur hing der linke Arm an der Seite herab. Jenny fühlte immer wieder, dass etwas an ihren Fingern entlangstrich. Wie Seetang.
    Wie Quallen. Wahrscheinlich waren es Gräser, die sich zusammengedrückt hatten und diese neuen im Wasser treibenden Formen bildeten.
    Jamilla freute sich. Sie sprach wieder. Schon längst kniete sie nicht mehr. Sie ging normal durch das Wasser, das schon ihr Kinn erreicht hatte. »Ich habe mir immer eine Freundin gewünscht. Du doch auch, nicht wahr? Ich konnte deine Sehnsucht spüren und habe mich deshalb auf den Weg gemacht. Das war so herrlich, so anders und wunderbar. Du glaubst gar nicht, wie ich es liebe, dich berühren zu können. Ich werde dir meine Welt zeigen, meine einzigartige…«
    Der Ruck!
    Zum ersten Mal verzerrte sich das Gesicht des Mädchens in einem namenlosen Entsetzen. Jenny wusste, dass es so weit war.
    Als wollte ihr das Schicksal noch einen besonderen Streich spielen, so bekam sie alles sehr genau und sehr klar mit.
    Der nächste Schritt!
    Wieder sank sie tiefer. Ein Fuß bohrte sich förmlich in den weichen Schlammboden hinein. Sie sackte auch zur linken Seite hinweg, und zwar so stark, dass sie vom Wasser

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