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1317 - Die Orphischen Labyrinthe

Titel: 1317 - Die Orphischen Labyrinthe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganz besondere Verbindung geben, eine psionische Wechselbeziehung. Die besonderen Verhältnisse in der Labyrinthwelt ließen sogar den Schluß zu, daß sie einander auf besondere Art und Weise wittern konnten. Darum wollte Lainish die Aufmerksamkeit von sich ablenken, und nur um seine Opfer in Sicherheit zu wiegen, hatte er Alaska als Köder in seinem Jagdsitz untergebracht. Denn Roi und Ron hatten keinerlei Veranlassung zu glauben, daß in dem vortrefflich gesicherten und bewaffneten Jagdsitz jemand anderer als Lainish saß.
    Lainish und seine Begleiter entfernten sich indessen immer weiter, das wies der Psi-Peiler deutlich aus.
    Alaska hatte sein Multi-Psi-Pak abgelegt, die Ishara jedoch an sich genommen. Plötzlich stellte er durch ein stärker werdendes Kribbeln auf seiner borkigen Haut fest, daß er Kontakt hatte.
    Die Impulsfolge war ihm sehr vertraut, und der Sender war schon ganz nahe. Eigentlich waren es drei Sender, Alaska konnte sie nun deutlich bestimmen und klassifizieren. Sie näherten sich dem Jagdsitz aus der entgegengesetzten Richtung, in die sich Lainish mit seinen beiden Begleitern gewandt hatte.
    Alaska brauchte nicht den Syntron zu Hilfe zu nehmen, um genauere Werte über die empfangenen Impulse zu erhalten. Sie stammten eindeutig von Isharas, und die Impulsfolge war ebenso eindeutig. Es war genau jene, auf die er seine Ishara mit Srimavo, Veth Leburian und dem Pterus Johnny abgestimmt hatte.
    Ihm war sofort klar, daß sie auch von ihm die typischen Impulse empfingen und nun auf dem Weg zu ihm waren.
    Ohne lange zu überlegen, befahl er dem Syntron, den Psi-Peiler zu deaktivieren und sich selbst auszuschalten. Dann verließ er den Jagdsitz.
    Die Labyrinthlandschaft hatte sich inzwischen verändert. Rund um das bizarre, eiförmige Gebilde bildeten sich kristalline Formationen, Schicht um Schicht bauten sich mächtige Kristallblöcke zu einem wahren Gebirge auf. Nur der Jagdsitz selbst blieb frei von allen Ablagerungen, gerade so, als besitze er einen Abwehrschirm, der alle pararealistischen Einflüsse von ihm fernhielt.
    Auf die Impulse seiner Ishara achtend, bewegte sich Alaska, so rasch er auf seinen drei Wurzelstummeln konnte, in die Richtung, aus der sich die Sender näherten.
    Vor ihm löste sich ein riesiger Kristallberg in Myriaden von Splittern auf und hüllte das gesamte Gebiet in eine leuchtende Wolke. Die Kristallsplitter stoben knisternd durcheinander, prasselten auf Alaskas borkigen Körper, schmolzen und verdampften zu dunklem Nebel.
    Plötzlich empfing Alaska eine ganz eigene Ausstrahlung. Er konzentrierte sich auf seine Ishara und stellte fest, daß die empfangene Ausstrahlung nicht durch sie übermittelt wurde. Seine Ishara ortete nach wie vor die Impulse der Isharas von Sri, Veth und Johnny, wenn auch verstärkt. Aber die andere, fremde und doch so vertraute Ausstrahlung kam von woanders her. Alaska hätte den Ursprung nicht ermitteln können, die seltsame Aura umfing ihn von allen Seiten.
    „Alaska!" Ein abstruses Wesen mit einer Art Entenkörper und einem winzigen Kopf auf einem langen, gebogenen Hals kam auf zwei Straußenbeinen aus dem Nebel getreten.
    „Ich bin es, Srimavo."
    Aus dem Nebel zuckte ein Blitz hervor - aber es war kein energetischer Blitz, sondern einer, der aus feinstem Gewebe gesponnen war, sechs blitzartige Auswüchse am oberen Ende, ebenso viele im unteren Anschluß der Blitzgestalt sorgten für Gleichgewicht und Fortbewegung.
    „Und das ist Veth", erklärte Sri.
    „Ich habe euch längst geortet", erklärte Alaska. „Und wo ist Johnny?"
    „Er gibt uns Rückendeckung", sagte Veth mit abgehackter, knisternder Stimme, die aus jenem schwarzen Kugelgebilde kam, das aus pisonischen Pigmenten gebildet wurde. Er fuhr fort: „Wir haben schon eine Ewigkeit nach dir gesucht. Was war los mit dir?"
    Alaska erklärte ihnen, daß es ihm unmöglich gewesen war, sich von Lainish abzusetzen, und erzählte anschließend, daß der Zwerg-Gavvron in der Gestalt des Oghauers ihn in seinem Jagdsitz als Köder zurückgelassen hatte.
    Aber Alaska konnte sich nicht recht konzentrieren. Die seltsame Aura, die sich von irgendwo ausbreitete und immer stärker wurde, irritierte ihn.
    „Ist mit Johnny alles in Ordnung?" erkundigte sich Alaska. „Irgendwie habe ich das Gefühl, daß etwas mit ihm nicht stimmt."
    „Wieso?" fragte Srimavo und betrachtete ihn aus ihrem winzigen, fast menschlichen Gesicht. „Wieso kommst du ausgerechnet darauf, daß mit Johnny etwas nicht stimmt?

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