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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprang!
    Plötzlich hockte sie auf seinem Bauch. Er wölbte sich nicht besonders weit vor. Um Halt zu bekommen musste sie sich mit der freien Hand am durchschwitzten Stoff seines Hemds festhalten. Das reichte ihr aus, um höher zu klettern.
    Meine Kehle!, dachte Kor. Verdammt noch mal, sie will an meine Kehle und die Nadel dort hineinstoßen! Er sah dieses kleine Instrument jetzt besser. Sie war sehr dünn, auch nicht besonders lang.
    Diese Nadeln benutzte man für eine Akupunktur. Ob sie tödlich waren, darüber machte sich der Makler im Moment keine Gedanken, aber irgendwo konnte jede Nadel tödlich sein, war sie auch noch so klein.
    Sie hangelte sich höher. Er sah ihr rundes Gesicht immer näher kommen und auch die Nadel.
    Rifkin hielt den Atem an. Dabei hatte er das Gefühl, schreien zu müssen, was aber nicht klappte, denn seine Kehle war wie zugeschnürt.
    Die Puppe hielt an. Sie beugte ihren Oberkörper zurück und auch den rechten Arm.
    Rifkin sah ihr Gesicht in seiner Nähe. Im Gegensatz zu seinem war es glatt wie ein Kinderpopo, und es klebte auch kein Schweiß darauf wie bei ihm.
    Sie holte aus.
    Jetzt – jetzt war es so weit. Er war nicht in der Lage, der Nadel zu entgehen. Sie würde in seine Kehle gerammt werden, und das so tief wie möglich.
    Sie stieß zu.
    Der Makler schrie und schloss mit dem Leben ab!
    ***
    Das genau brauchte er nicht. Entgegen seiner Vorstellung steckte die Nadel nicht in seiner Kehle, sondern in der rechten Wange. Es dauerte seine Zeit, bis er das mitbekam, und dann stellte er fest, dass es nicht mal besonders weh tat.
    Wie bei der Akupunktur!
    Sein Schrei versickerte. Die Puppe hielt sich noch immer an ihm fest. Sie grinste. Das starre Gesicht sah aus, als hätte es eine Schicht aus Gummi bekommen. Die roten Augen besaßen wirklich keine Pupillen. Da hatte man wohl die Farbe hineingemalt.
    Mehr tat sie nicht.
    Kor spürte, wie sie die Beine bewegte und die kleinen Füße gegen seinen Brustkorb prallten. Im nächsten Augenblick ließ sie den Stoff los und rutschte nach unten. Sie prallte auf den Boden zwischen seine Beine und purzelte zurück. Dabei hatte sie schon Mühe, sich wieder zu fangen, um dann auf die Füße zu kommen.
    Auch das tat sie mit recht schwerfälligen Bewegungen. Sie stieß sich mit beiden Händen ab und drehte sich nicht mehr zu ihm um.
    Dafür schuf sie Platz für die anderen Puppen, die ebenfalls ihre Nadeln festhielten.
    Eine steckte in Kor Rifkins rechter Wange. Sie war nicht tief in die Haut hineingetrieben worden, aber sie hatte auch keinen Fixpunkt der Akupunktur erreicht, denn er spürte schon den leichten Schmerz, obwohl der in keinem Vergleich zu den anderen Schmerzen stand, die ihn noch nicht verlassen hatten.
    Zwischen seinen ausgebreiteten Beinen war der Platz groß genug für die anderen Puppen. Sie hatten nur darauf gewartet, dass sich ihre Anführerin zurückzog.
    Jetzt war ihre Zeit gekommen!
    Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung, und sie waren unterschiedlich schnell.
    Es gab sogar Gedränge, denn jedes Wesen wollte das Erste sein, das seine Nadel in den Körper stieß.
    Rifkin versuchte erst gar nicht, von seinem Platz wegzukommen.
    Wie eine Statue blieb er dort hocken, und so wie er sah ein Mann aus, der sich in sein Schicksal ergeben hatte…
    ***
    Die Puppe glomm nicht mehr. Das war auch schlecht möglich, denn es gab sie nicht. Sie war zu Staub verbrannt. Zurückgeblieben war ein Teil der Kleidung. Ich schaute auf verkohlte Reste.
    Was ging hier vor?
    Innerhalb der letzten zwei Minuten war mir klar geworden, dass in diesem Haus etwas steckte, was mit normalen Mitteln nicht zu erklären war.
    Lebende Puppen. Aber nicht nur das. Diese Puppen waren böse.
    Man hatte sie darauf trainiert, Morde zu begehen, doch das hatte Sheila Bill und mir nicht mitgeteilt. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie es selbst nicht wusste.
    Im Schrank hatte sie gelauert. An einem Ort, der nicht sofort zu entdecken war. Wenn ich mich im Zimmer umschaute, dann sah ich noch mehr Stellen, die durchaus als Versteck dienen konnten.
    Ich dachte dabei auch an das Bett. Bevor ich den Raum verließ, wollte ich an den gefährdeten Stellen nachschauen, um später den Rücken frei zu haben.
    Erst langsam, dann mit einem Ruck schleuderte ich das Oberbett zur Seite. Darunter war nichts versteckt, und beim Kopfkissen erlebte ich das Gleiche.
    Als ich unter das Bett leuchtete, entdeckte ich auch nichts und hätte eigentlich zufrieden sein können. Ich war es nicht. Die

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