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132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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übergezogen,
Iwan trug seine Lederjacke. Auf dem Streifzug durch die Stadt fielen ihnen
immer wieder die grellgelben Plakate auf, die in Überlebensgroße einen Mann zeigten,
der in beschwörender Geste die Arme ausbreitete In großen, flammend roten
Lettern war über der Abbildung zu lesen:
    Der große Magier PETRELLI in London! Kommen
Sie, Sehen Sie, Staunen Sie! Er weiß Antwort auf alle Fragen! Er lässt Menschen
und Tiere auf offener Bühne verschwinden ...
    Das überlebensgroße Bild zeigte Petrelli. den
Magier. Er sah mit einem Wort - dämonisch aus: Ein dreieckiges Gesicht, dichtes
schwarzes Haar, das tief in die Stirn wuchs, so dass es fast aussah. als würde
er eine schwarze, enganliegende Kappe tragen. Petrellis Augen glühten wie
Kohlen. Auf seinem Gesicht spiegelte sich roter Flammenschein. Er war auch von
Flammen umhüllt, als würde er leibhaftig aus der Hölle steigen.
    „Heute Abend im Soho-Theater“, las Mable
halblaut, die vor dem Plakat an der Anschlagsäule stehen geblieben war. „Die
Bude liegt gleich um die nächste Straßenecke. Eintritt drei Pfund pro Person.
Ein Vermögen. Aber ich würd’s hinlegen. Ich sehe so etwas gem. Und wenn stimmt,
was da steht, dann würde ich ihm gern mal ein paar Fragen stellen. Ob es
wirklich Menschen gibt, die alles wissen?“
    Sie blickte zu Kunaritschew auf. Der
PSA-Agent hatte bereits seine abgegriffene Brieftasche gezückt und zählte die
Scheine, die darin steckten.
    „Es würde noch für uns beide reichen,
Kleine“, sagte er. „Um ehrlich zu sein, die Vorstellung interessiert mich auch.
Um halb neun geht’s los. Wir haben noch knapp ne halbe Stunde. Machen wir uns
auf den Weg. Vielleicht kriegen wir noch Karten.“
    Mable war aufgeregt. „Vielleicht habe ich
Gelegenheit, eine bestimmte Frage loszuwerden. Was geschah wirklich an jenem
Abend, als Robert Harton starb?“
    „Okay. Danach, Kleine, wirst du ihn fragen.“
    „Hast du auch eine bestimmte Frage auf dem
Herzen?“, wollte sie wissen, als sie über die Straße eilten, an Passanten und
Fahrzeugen vorbei.
    „O ja.“ Kunaritschew nickte eifrig. „Wenn er
die beantworten kann, ist er wirklich ein Magier.“
     
    ●
     
    Sie hatten Glück und bekamen noch Karten. Der
Andrang für die erste Vorstellung von Petrelli war mittelmäßig. Der abgedunkelte
Saal des Soho-Theaters, das unter privater Leitung stand und etwa fünfhundert
Menschen Platz bot, war gut dreiviertel gefüllt, als Iwan Kunaritschew mit
seiner Begleiterin eintraf. X-RAY-7 hatte sogar eine teurere Karte genommen, so
dass sie in der dritten Reihe Platz nehmen konnten. Im Raum herrschte dumpfes
Gemurmel. Füße scharrten, Anwesende räusperten sich, Papier raschelte. Mable
sah sich aufmerksam nach allen Seiten um. Die Wände waren ringsum mit roten
Stoffvorhängen verkleidet. Das Publikum war gemischt, viele Besucher zeigten
sich in eleganter Abendgarderobe. Viele jüngere Gäste waren leger angezogen.
Bluejeans und T-Shirts waren ebenfalls vertreten. Mable störte sich an ihrem
Aufzug ebenso wenig wie sich Iwan Kunaritschew an seinem. So wie sie von der
Straße gekommen waren, hatten sie das kleine Theater betreten, andere übrigens
auch.
    Mable wollte etwas sagen, als sie plötzlich
stutzte. Ihre Augen weiteten sich. Ihre Rechte begann zu zucken und tastete
nach Kunaritschews linken Arm.
    „Großer ... ich glaub .. ich
werd verrückt...“ Ihre Stimme war nur ein Hauch, und Kunaritschew sah das
Erschrecken in ihrem Gesicht. „Da vorn ... rechts neben der Bühne ... direkt am
Ausgang ... der Mann, der dort steht...“ Sie stotterte, und die Hand, die auf
seinem Unterarm lag, zitterte. „Aber ... das kann doch nicht sein, Großer! Das
ist - Robert Harton !“
     
    ●
     
    Vor seinen Augen war alles verschwommen wie
durch einem Gazeschleier. Der Erwachende blinzelte und versuchte die
wolkenartigen Gebilde vor seinen Augen zu vertreiben. Umrisse schälten sich aus
dem Halbdunkeln. Er nahm einen langen Tisch wahr, auf dem unzählige Behälter
und medizinische Geräte standen und lagen. Einige Behälter erinnerten ihn an
Einmachgläser, andere an kleine Aquarien. Aber darin schwammen keine Fische.
Die Augen des Erwachenden blickten ohne Erschrecken darauf. In diesen braunen,
matt schimmernden Augen gab’s überhaupt keinen Ausdruck.
    „Nun?“, fragte eine Stimme aus dem
Hintergrund. „Wie fühlst du dich?“ Die Stimme klang ruhig und leise. Es war die
Stimme eines Mannes. Der Erwachende versuchte den Kopf zu drehen. Es

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