Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor

Titel: 132 - Dr. Frankensteins unheimliches Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
fiel ihm
schwer. Er hatte das Gefühl, als würde sein Schädel von tausend glühenden
Nadeln durchbohrt, und etwas würde ihn festhalten.
    „Am Anfang klappt es noch nicht so recht“, meldete
sich die Stimme des Sprechers wieder, den er nicht sah. „Aber das kann man auch
nicht verlangen, wenn man aus dem Reich der Toten zurückkehrt. Aber sprechen
kannst du doch? Sag etwas! Sag mir etwas über dich!
    Der Zuhörer zermarterte sich das Hirn und rollte
mit den Augen. Er versuchte, an sich herabzublicken. Seltsam, dachte der Mann,
ich muss wohl träumen. Ich sehe meinen Körper nicht...
    „Kein Wunder", meldete sich die Stimme
wieder. „Du hast vorerst keinen mehr. Ich will dir einen anderen geben. Kennst
du deinen Namen? Weißt du, wie du heißt? Versuch dich zu erinnern, versuch dich
an alles zu erinnern, was vor diesem Erwachen liegt.“
    Genau das will ich doch, hämmerte es in
seinem Bewusstsein. Ich weiß, dass es da etwas gab... eine Reise ... Sie waren mit
dem Zug gefahren und dann mit einem Luftkissenboot, einem sogenannten
Hovercraft.
    Sie ... er dachte in der Mehrzahl. Das hatte
einen Grund. Er wusste, er war nicht allein gekommen. Jemand hatte ihn
begleitet. Eine Frau. Petra ... Der Name flammte plötzlich wie ein Fanal vor
seinem geistigen Auge auf. Und mit dem Namen - zog ein ganzer Rattenschwanz
anderer Erinnerungsbilder vorbei. Die gemeinsamen Erlebnisse mit Petra ... ihre
Zärtlichkeit, ihre Leidenschaft... das einsame Haus am Meer zwischen den Klippen...
seine Begegnung mit dem Frankenstein-Monster, das Petra an seiner Seite hatte,
die nicht eingriff, als es zum Kampf kam. Da wusste er auch, wer er war.
    „Ich heiße - Jörg Vernau“, sagte er mit
dumpfer Stimme, „aber mein Körper ... ich sehe meinen Körper nicht...“
    Das leise Lachen war dicht neben ihm, und
durch die Lichtquelle, die sich hinter dem Unbekannten befand, wurde dessen
Schatten vor den Glasbehälter geworfen, der in halber Höhe zwischen einem
eisernen Gestänge hing. In dem Glasbehälter schwamm ein Kopf, in den zahlreiche
Schläuche ragten , ein kahler, blankrasierter Schädel,
an dem auch Elektroden klebten. Es war der Kopf von Jörg Vernau, des Mannes,
dem das kraftstrotzende Monster das Genick gebrochen hatte.
     
    ●
     
    Larry Brent hielt sich seit dem frühen
Nachmittag im Haus der Familie Welling auf. Er war dort empfangen worden wie
ein Freund, auf den man eine gewisse Hoffnung setzte. Chief-lnspector Higgins,
der die Ankunft seines amerikanischen Freundes im Welling-Haus angekündigt und
vorbereitet hatte, war nun nicht mehr mitgekommen. Andere Aufgaben erwarteten
ihn in Scotland Yard, und den Spezialisten der PSA war das Feld überlassen
worden, Licht ins Dunkel der mysteriösen Vorgänge zu bringen.
    Die Wellings waren eine angesehene und
begüterte Familie. Und sie waren ein richtiger Clan. In dem großen,
schlossähnlichen Landhaus, zwanzig Meilen nördlich von London, lebten insgesamt
sechs Personen. Die Frau des Verstorbenen, deren Töchter, Andrew Wellings
jüngerer, unverheirateter Bruder, der Vater des Toten und dessen Mutter. Die
alte Dame, zweiundneunzig, weißhaarig, groß und elegant, war die absolute
Herrscherin des Clans. Sie war freundlich, aber resolut in ihrer Art. Dass sie
einen Enkel verloren hatte, schmerzte sie. Und dass beim Tod von Andrew Welling
nicht alles mit rechten Dingen zugegangen war, konnte sich jeder an den zehn
Fingern abzählen.
    „Nun schickt uns Scotland Yard also einen
Spezialisten“, hatte die alte Dame des Hauses ihn begrüßt. Beim Tee hatte er
alle im Haus lebenden Angehörigen kennengelernt und die Möglichkeit gefunden,
ausführlich mit ihnen zu sprechen. Bei diesen Gesprächen war der Nachmittag wie
im Flug vergangen.
    Am Abend, bei Sherry und Whisky am offenen
Kamin, wurde die Unterredung weitergeführt. Die weißhaarige Dame schien - trotz
der Widerstände ihres Sohnes - nicht bereit zu sein, einige diesem offenbar
peinliche Dinge beim Namen zu nennen. „Ich habe da, was den Tod meines
Enkelsohnes betrifft, meine eigenen Theorien. Und die lass ich mir nicht
nehmen!“, beharrte sie auf ihrem Standpunkt. Resolut füllte sie noch mal ihr
Glas und nahm einen kräftigen Schluck von dem trockenen Sherry, der ihr
Lieblingsgetränk zu sein schien...
    ..Aber Mutter!“ Andrew Wellings Vater, selbst
ein alter Mann mit grauem Haar und ausladendem Bauch, über den sich der
Hosenbund spannte, winkte nervös ab. „Fang bitte nicht schon wieder damit an.
Mister Brent wird

Weitere Kostenlose Bücher