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132 - Entführt!

132 - Entführt!

Titel: 132 - Entführt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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schwer zu Boden.
    Sie ließ von ihm ab und hechtete erneut in Richtung des Drillers. Ihr Blick streifte die reglos am Boden liegende Faathme. Eine Blutlache breitete sich unter ihrem Kopf aus, und es versetzte Honeybutt einen Stich ins Herz, als sie an das ungeborene Baby in ihrem Leib dachte.
    Doch sie durfte jetzt an nichts denken, das ihre Konzentration störte. Sie erreichte den Driller, und diesmal gelang es ihr, ihn aufzuheben. Sie wirbelte herum, bereit, ihrem Gegner ein Projektil ins Bein zu jagen, das ihn außer Gefecht setzte.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie den verwischten Schemen sah, der auf sie zuflog. Offenbar konnte der Muskelmann mehr einstecken als vermutet und war nicht einmal für eine Sekunde ohne Bewusstsein gewesen.
    Der Stuhl traf sie mit voller Wucht an Oberkörper und Kopf.
    Ihre Finger krampften sich um den Driller, sie zog durch und sah noch, wie das Explosivgeschoss wirkungslos in die Decke der Hütte jagte.
    Dann wurde es dunkel um sie.
    ***
    Zwei der Kerle sprangen gleichzeitig auf Aruula zu. Es gelang ihr, einem der beiden einen Schlag zu versetzen, doch der zweite packte ihre Arme und drehte sie ihr brutal auf den Rücken.
    Aruula wand sich, kam aber nicht mehr frei. Sie spuckte vor dem dritten sich nähernden Muskelmann auf den Boden.
    Zufrieden registrierte sie, dass er immer noch gebeugt gehen musste. Ihr Tritt hatte sein Ziel genau getroffen…
    »Schaff se rein zu die annern«, nuschelte der Kerl zu seinem Kollegen, der sie fest im Griff hatte.
    Die Kriegerin stieß die Luft aus. Das klang so, als sei Honeybutt ebenfalls überwältigt worden.
    Sie wehrte sich nicht, als sie in die Hütte geschleift wurde, sondern sparte sich ihre Kräfte auf, um sie in einem Erfolg versprechenderen Moment einsetzen zu können.
    Sie kamen an dem nach wie vor bewusstlos daliegenden Abn el Saad vorbei. Aruula musterte ihn, so gut es ihr in der Kürze der Zeit möglich war. Erleichtert sah sie, dass sich sein Brustkorb leicht hob und senkte. Er war also trotz der heftig blutenden Wunde nur bewusstlos und nicht etwa tot.
    Einer der Muskelmänner versetzte dem Zwerg im Vorbeigehen einen Tritt. Die anderen lachten, einer schlug sich vor Vergnügen gar auf den Schenkel.
    Dann wurde Aruula ins Innere der Hütte gebracht.
    »Wir sehns nich gern, wenn sich Fremde in unsrem Dommizil breitmachn«, sagte einer der Kerle. Dann sah er seine Kumpane an. »Dommizil – das klingt doch dammich fein, oda?« Die anderen lachten blöde – vermutlich wussten sie gar nicht, was er meinte –, und er wandte sich wieder an Aruula. »Aba bei euch zwei Beiden machn wir ‘ne Ausnahme.« Wieder ertönte Gelächter. »Hübsche Frauen sin immer willkommen!«
    »Joh«, stimmten die anderen stupide zu.
    Aruula sah Honeybutt bewusstlos am Boden. Neben ihr lagen die Reste eines zersplitterten Stuhls. Eine Beule wuchs an Honeybutts Stirn. Einer der Kerle trat auf sie zu, einen Strick in der Hand.
    Einen Moment befürchtete Aruula, die Muskelmänner wollten kurzen Prozess mit ihnen machen, doch dann riss der Kerl Honeybutt die Hände auf den Rücken und fesselte ihr Hände und Füße zusammen. »Hat gut gekämpft«, informierte er dabei die anderen. »‘n echter Schuss, aba volles Rohr!«
    »Sie is auch scheiße hübsch«, meinte der Kerl, der sich schon Aruula gegenüber so geäußert hatte. Offenbar beschränkten sich sowohl seine Wahrnehmungsfähigkeit als auch seine Sprachkenntnisse auf diese Feststellung. Im Gegensatz zu seinen braunhaarigen Genossen waren seine Haare strohblond. Allen gemeinsam waren derbe Gesichtszüge und ein tückischer Blick.
    »Ich hab noch ’n Seil für die annere. Die gefällt mir eh besser alses braune Weibchen.«
    Nun wurde auch Aruula auf den Boden gedrückt und gefesselt.
    »Ich bring die hässliche Halbe raus. Mit der kömmer eh nix anfangn.«
    Aruula sah, wie Faathme hochgehoben und rücksichtslos durch die geöffnete Tür geworfen wurde. Obwohl auch ihre eigene Lage alles andere als rosig war, bemerkte sie mit Entsetzen, wie dabei Blutstropfen aus ihren strähnigen Haaren geschleudert wurden und einen makabren Kranz auf den Türrahmen zeichneten.
    Neben der verschnürten Honeybutt lag unbeachtet ihr Driller, bis auch Aruulas Fesselung beendet war und sie neben Honeybutt auf den Boden gelegt wurde. Einer der Muskelmänner ergriff die Waffe und beäugte sie mit stumpfem Blick. »Was hammer denn da?«, murmelte er vor sich hin.
    Ein anderer winkte ab. »Lass ma – jetz saufn wir erstma!«
    Er

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