Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1322 - Rebellion der Haluter

Titel: 1322 - Rebellion der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erinnerte, jemals jemanden namens Hygorasch getroffen zu haben, wie der Zwilling seinen Bruder genannt hatte.
    Aber das mußte ja nicht heißen, daß Hygorasch sie ebenfalls nicht kannte. Wenn er sich tatsächlich in sie verliebt hatte - so versponnen das Elsande auch erschien -, dann war ja eigentlich die Voraussetzung dafür, daß er sie irgendwann gesehen hatte.
    Oder telepathisch aufgespürt, denn wie anders hätte er sonst etwas erkennen können, das der Zwilling als schicksalhafte Affinität mit ihr bezeichnet hatte!
    Sie grübelte immer noch vor sich hin, als sie durch das Pfeifen ihres Armbandfunkgeräts in die Realität zurückgerufen wurde. Mühsam schüttelte sie die Gedanken ab, die ihrem Gefühl nach irgendwie mit ihrer Mission auf Halut und im Weltraum darüber zusammenhingen.
    Sie schaltete das Funkgerät ein und meldete sich.
    Auf der kleinen Bildscheibe erschien Sid Avarits Gesicht.
    „Wo steckst du, Elsande?" fragte er ungeduldig. „Wir haben die Abblasbehälter aufgestellt und wollten mit dem Schiff aufsteigen, um zu testen, ob sie ortungssicher getarnt sind. Aber das Schott des Schleusenhangars ist verriegelt und kann nur von der Zentrale der BULLY aus entriegelt werden. Da du allein im Schiff geblieben bist, mußt du das erledigen."
    „Ich bin schon unterwegs, Sid", erklärte Elsande mit matter Stimme.
    „Ist mit dir auch alles in Ordnung?" erkundigte sich Sid. „Hast du wieder Probleme?"
    „Nein, ich hatte nur nachgedacht", antwortete Elsande mit einer Halbwahrheit. „Kein Grund zur Beunruhigung. In ein paar Minuten ist das Schott offen."
    Sie fühlte sich wirklich schon viel besser.
    Während sie das Observatorium verließ und dabei einen Riegel Vitamin-Mineralstoff-Antidepressiva-Schokolade in den Mund schob, spürte sie, wie ihre Stimmung sich zusehends besserte.
    Alle diese Grübeleien konnte sie vergessen.
    Alles würde gut gehen.
    Stygian würde 120.000 Gardisten verlieren - und die GOI würde endlich ein Schiff mit Enerpsi-Antrieb erbeuten und auch in Sicherheit bringen, um dem Geheimnis dieses wertvollen Antriebs auf die Spur zu kommen.
    Sie kam in der Kommandozentrale an und öffnete von dort aus fernsteuertechnisch das Schott des Schleusenhangars, auf dessen Grund die BULLY ruhte.
    Eine Viertelstunde später waren Sid und die dreißigköpfige Besatzung des Kreuzers der STAR-Klasse an Bord und nahmen ihre Plätze ein. Elsande fungierte als Kommandantin und gab die Befehle, während Sid als Navigator arbeitete.
    Kurz darauf schob sich die BULLY aus dem perfekt getarnten Schleusenhangar, schwebte zwischen zwei Gebäudeansammlungen von Rosebud City empor und in den Nachthimmel auf dieser Seite Haluts auf.
    Die Dunkelheit spielte jedoch für ein Schiff wie die BULLY keine Rolle. Ihre Sicht- und Ortungssysteme arbeiteten genauso effizient wie am helllichten Tag.
    In nur 500 Metern Höhe verharrte der 200 Meter durchmessende Kugelkörper. Die superempfindlichen Sensoren ihrer Ortungs- und Sichtsysteme suchten Rosebud City Millimeter für Millimeter ab. Sie hätten eine einzelne, frei herumliegende Stecknadel entdeckt, ganz zu schweigen von extrem dichtwandigen Hochdruckbehältern mit drei Millionen Tonnen Anti-KM-Gas - wenn sie im Freien oder ungenügend getarnt herumgelegen hätten.
    Sie fanden jedoch weder das eine noch das andere.
    Folglich waren die Hochdruckbehälter so gut getarnt und ortungssicher gemacht, daß sie auch nicht von den Augen und künstlichen „Sinnesorganen" von 120.000 Kodextreuen entdeckt werden konnten.
    Die Szene war bereitet; das Spiel konnte beginnen ...
     
    7.
     
    „Achtung, Gardisten!" erscholl wieder die Stimme des Kommandeurs in den Komen der 120.000 kodextreuen Galaktiker. „Die Haluter kommen aus ihren Schlupfwinkeln gekrochen. Laßt sie nicht zur Besinnung kommen! Attackiert sie! Treibt sie auseinander!
    Zwingt sie zur Aufgabe!"
    Nagy Bogdan stand in dem Schützenloch, in dem er die Nacht verbracht hatte, und putzte sich die Zähne. Neben dem 1,90m tiefen Loch mit einem Durchmesser von exakt 1,24m (exakt deshalb, weil es von einem geeichten Robotgrabegerät ausgehoben worden war) lag eine Strahlenschutzfolie mit Staubfangoberseite.
    Außerdem waren neben dem Loch eine Fertig-Frühstücks-Packung, eine Ein-Wochen-Serviette, eine Ration Toilettenpapier, eine leere Plastikdose mit Material-Verrottungs-Faktor und ein Memowürfel von 15 cm Kantenlänge, in dem laufend Ausbildungsszenen aus einer Upanishad liefen, aufgestellt.
    „Hast du gehört,

Weitere Kostenlose Bücher