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1322 - Rebellion der Haluter

Titel: 1322 - Rebellion der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fischte sie mit einer Hand auf, mit der anderen deaktivierte sie die Strukturschleuse des Behälters wieder. Auf ihrer Stirn perlten Schweißtropfen, als sie damit fertig war. Was sie getan hatte, verstieß gegen ganz selbstverständliche Verhaltensweisen von Paratensoren. Die 2000 Tropfen Paratau an Bord der BULLY waren nicht zum privaten Vergnügen des Parateams mitgenommen worden. Sie seilten vielmehr die Durchführung einer sehr wichtigen Mission ermöglichen.
    Natürlich würde es nicht auf zwei Tropfen mehr oder weniger ankommen, das war Elsande auch klar, aber dennoch wäre es beschämend, wenn man sie mit zwei illegal angeeigneten Tropfen erwischte.
    Denn sie hatte nicht vor, diese winzige Menge des Psychogons für den vorgesehenen Zweck einzusetzen, sondern damit einer Sucht nachzugeben, in deren Klauen sie steckte, seit sie von der GOI für die Verwendung als Paratensor angeworben worden war.
    Denn Paratau war der Stoff, der sie süchtig gemacht hatte.
    Meist behalf sie sich, wenn sie gerade nicht an Paratau herankam, damit, daß sie mehr aß, als ihrer Linie gut tat. Wenn es gar zu schlimm wurde, so daß ihre Sinne sich verwirrten, hatte ihr auch schon Alkohol über die Entbehrungsphase hinweghelfen müssen. Doch wirklich selig fühlte sie sich nur dann, wenn sie ein paar Paratautropfen in ihren Händen vergehen spürte. Dann wurde sie von einem unvorstellbaren Hochgefühl erfüllt und glaubte, Herrin über ihr eigenes Schicksal zu sein.
    So wie jetzt, während sie im Schacht des Polzu-Pol-Lifts der BULLY emporschwebte, in jeder zusammengeballten Hand einen Tropfen Paratau. Mit geschlossenen Augen dachte die latente Telepathin und Suggestorin daran, daß Sid Avarit und die anderen dreißig Besatzungsmitglieder jetzt vollauf damit beschäftigt waren, die rund drei Millionen Tonnen in Hochdruck-Komprimierungsbehältern mitgeführten Anti-KM-Gas zu den vorteilhaftesten Abblas-Positionen zu befördern und dort getarnt aufzustellen.
    Damit waren sie so sehr beschäftigt, daß sie sich nicht um sie kümmern konnten.
    Immerhin würde es spätestens morgen zur Entscheidungsschlacht kommen. Das hieß, eine Schlacht im Sinn früherer Militaristen sollte es auf keinen Fall geben. Vielmehr sollten die 120.000 kodextreuen Gardisten, die auf Halut gelandet und von rund 100.000 Halutern in zahllose Geplänkel verwickelt worden waren, zu einem ganz bestimmten Ort gelockt und dort auf relativ engem Raum zusammengeführt werden.
    Dazu war schon vor Wochen von robotischen Einheiten der Haluter eigens eine künstlich gealterte „halbverfallene" Stadt aus rund dreitausend Gebäuden in der Rosebud-Ebene errichtet worden. Psychologische „Sandkastenspiele" hatten nämlich ergeben, daß eine „Stadt" wie Rosebud City so ungewöhnlich für Halut und deshalb so auffällig für den Sotho Tyg Ian und seine Getreuen war, daß sie ihre Gardisten massiert dort einsetzen würden, um hinter das Geheimnis dieser Stadt zu kommen.
    Hatten sie sich dann erst einmal auf relativ engem Raum in Häuserkämpfe verbissen, dann sollten die rund drei Millionen Tonnen Anti-KM-Gas abgeblasen werden.
    Sowohl die Haluter als auch die Leute der GOI rechneten schon seit langem damit, daß Stygian die Haluter eines Tages zum Permanenten Konflikt zwingen würde, indem er eine Streitmacht an Gardisten gegen Halut in Bewegung setzte. Deshalb hatten die Haluter heimlich Vorsorge getroffen und Pläne ausgearbeitet, wie sie dieser Auseinandersetzung begegnen wollten.
    Auch Julian Tifflor blieb nicht untätig. Noch bevor er zum Kosmischen Basar Bergen aufgebrochen war, um der Konferenz der Galaktiker als heimlicher Gast beizuwohnen, beauftragte er Elsande Grel und Sid Avarit damit, eine Ladung Anti-KM-Gas nach Halut einzufliegen und die Haluter bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.
    Dann kam der für die galaktische Öffentlichkeit überraschende Austritt der Haluter aus dem Galaktikum und brachte die Sache ins Rollen. Der Plan der Haluter und der GOI schien aufzugehen.
    Ob jedoch alles planmäßig ablaufen würde, war eine andere Sache, zumal das nur die erste Hälfte des Planes war. Die zweite Hälfte würde sich nur unter größten Schwierigkeiten durchführen lassen, denn sie bestand darin, eines der fast unbemannt im Orbit um Halut treibenden Gardistenschiffe aufzubringen und zu einem nahen Treffpunkt zu steuern, wo es von einem bereitstehenden Tender in Empfang genommen, demontiert und zur genauen Untersuchung weiterbefördert werden sollte.
    Denn die

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