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1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein, das will ich mal dahingestellt sein lassen. Mancher Anruf, der beruhigend gemeint ist, kann das Gegenteil erzeugen.« Ich trank einen Schluck Tee. Dann sprach ich weiter. »Es kann natürlich sein, dass van Akkeren oder der Schwarze Tod zunächst die erste Welle geschickt hat. Dass er jetzt eine Pause einlegt, um sich zu regenerieren. Möglich ist alles, und ich werde…«
    »Sorry, John, mir ist da gerade ein Gedanke gekommen«, unterbrach Shao.
    »Welcher denn?«
    Sie saß unbeweglich und schaute nach vorn. Auf ihrer Stirn hatte sich eine nachdenkliche Falte gebildet. Wir schauten sie gespannt an und unterbrachen sie nicht in ihren Überlegungen.
    »Mir ist da ein Gedanke gekommen«, sagte sie und hob einen Zeigefinger. »Es kann durchaus sein, dass er nicht nur uns aus dem Weg schaffen will. Der Schwarze Tod hat noch andere Pläne.«
    »Bestimmt«, sagte ich.
    »Lass mich ausreden, John. Ich gehe davon aus, dass wir nicht seine einzigen Feinde sind. Ich will auch konkret werden.« Jetzt schaute sie mich dabei an. »Kurz vor seiner Rückkehr, John, hat man dich in die Vampirwelt gelockt. Stimmt’s?«
    »Klar. Daran erinnere ich mich gut. Ich habe mich dort wie ein Gefangener gefühlt.«
    »Aber man hat dich dort nicht gefangen gehalten, sondern gewarnt vor ihm. Mallmann und die Cavallo.«
    »Genau.«
    »Auch sie haben versucht, ihn zu stoppen. Sie sind ebenfalls Feinde des Schwarzen Tods, und das weiß er genau. Mit anderen Worten, der Schwarze Tod wird ebenfalls versuchen, Mallmann und die Cavallo zu töten. Er muss sie vernichten. Sie sind seine Feinde. Und bei Feinden spielt es keine Rolle, woher sie kommen. Das können schwarzmagische sein, aber auch normale Menschen wie wir.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte ich.
    »Das ist ganz einfach, John. Ich könnte mir vorstellen, dass bei diesem Angriff nicht nur wir gemeint sind, sondern auch unsere Feinde, eben Mallmann und Justine Cavallo.«
    Sie hatte alles gesagt und fügte noch ein Nicken hinzu.
    Suko und ich schauten uns an. Allmählich sickerte auch in meinen Kopf hinein, was Shao gemeint hatte. Und ich musste zugeben, dass sie sich nicht zu weit von der Wirklichkeit entfernt hatte.
    Es stimmte ja. Ich war in die Vampirwelt geholt worden. Dort hatten mich Mallmann und Justine Cavallo vor einer Rückkehr des Schwarzen Tods gewarnt. Sie hatten mir sogar einen Kompromiss angeboten. Hilfe. Ein Zusammentun. Dass wir gemeinsam gegen dieses verfluchte Monstrum angingen. [1]
    Ich hatte mich geweigert. Es ging mir einfach gegen den Strich, mich mit diesen beiden Blutsaugern zu verbünden. Wir standen auf zu verschiedenen Seiten, und es war zudem nicht meine Art, den Teufel mit dem berühmten Beelzebub auszustreiben.
    Ich gab Shao zunächst keine Antwort, weil ich erst nachdenken musste. Es war nicht einfach für mich, über den eigenen Schatten zu springen. Doch als Mensch muss man auch Fehler zugeben können, und jetzt sah ich ein, Fehler begangen zu haben. Deshalb stimmte ich Shao zu.
    »Ja, wenn ich es im Nachhinein sehe, muss oder kann das wohl so sein. Ich habe einen Fehler begangen und hätte nicht so stur sein sollen. Ich hätte mich darauf einlassen müssen. Wir haben trotzdem gemeinsam versucht, eine Rückkehr zu verhindern. Es ist uns nicht gelungen. Der Schwarze Tod war letztendlich stärker.«
    »Und jetzt haben wir die Folgen zu tragen«, sagte Shao, »wobei das kein Vorwurf gegen dich sein soll.«
    »Das habe ich auch nicht so angesehen.«
    »Gut.«
    »Nur hat uns das nicht weitergebracht«, fasste Suko zusammen.
    »Wir wissen keinen Weg. Wir stehen hier vor dem Nichts. Wir warten auf die nächste Attacke des Schwarzen Tods, und sowohl Mallmann als auch Justine Cavallo haben sich ebenfalls nicht gemeldet.«
    »Glaubst du denn, dass sie bereits mit dem Schwarzen Tod in Kontakt gekommen sind?«, fragte ich.
    »Dem traue ich alles zu.« Wieder trank ich Tee, der mittlerweile kalt geworden war, was mir jedoch nichts ausmachte. »Stellt euch folgendes Szenario vor. Auf der einen Seite schickt der Schwarze Tod seine Helfer, um uns Schaden zuzufügen, auf der anderen kämpft er gegen Mallmann und die Cavallo. So kann er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er hält uns hier in Schach, hofft auf einen Sieg und übernimmt zugleich die Vampirwelt, indem er die beiden Hindernisse aus dem Weg räumt. Das wäre eine theoretische Möglichkeit.«
    »Gut gedacht«, lobte Suko.
    »Aber ich spinne den Gedanken noch weiter. Dass der Schwarze Tod

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