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1326 - Gegenschlag der Kartanin

Titel: 1326 - Gegenschlag der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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energetisch deaktiviert worden. Die Hangartrupps zogen sich bereits in Richtung der Poloase zurück, und sie waren dabei auf mechanische Fortbewegungsmittel angewiesen. Die Transmitter besaßen nicht alle eine Streustrahlisolation. Sie waren abgeschaltet worden, damit sie nicht zu Verrätern werden konnten.
    Mehrere Sektionsleiter stürmten in die Zentrale. Sie sprudelten Klarmeldungen hervor, und Nikki nahm sie mit einem Kopfnicken zur Kenntnis.
    Alle kamen, nur ihre engsten Mitarbeiter ließen sich nicht blicken. Sie beugte sich über eine ihrer Konsolen und berührte die Sensoren der Rundrufanlage.
    „Narktor, Wido", sagte sie halblaut. „Wo steckt ihr? Muß ich euch Beine machen?"
    Sie erhielt keine Antwort, und die Bildschirme zeigten nur überfüllte Korridore und Schleusen, die sich ständig öffneten, Männer und Frauen ausspuckten und sich wieder schlossen, um den Vorgang zu wiederholen. Die Besatzung Kabareis befand sich auf der Flucht in den zentralen Bereich der Station.
    Noch immer war auf den Korridoren das Summen des Alarms zu hören, projizierten die Mikrosonden das rote Blinklicht des Alarms. Und immer wieder verkündete eine monotone Stimme: „Dies ist keine Übung. Achtung, dies ist keine Übung!"
    In der Zentrale hatte die Kommandantin längst den Summer ausgeschaltet. Sie benötigte Ruhe. Die Passivortung arbeitete auf Höchstleistung, aber sie empfing nur ein paar Streuimpulse des Bootes, mit dem die Maakar gekommen waren. Immer wieder spielte sie sich das Orterbild auf einen kleinen Monitor ein. Es gab keinen Zweifel. Die halbe Zigarre war ein Beiboot der Maakar aus Pinwheel.
    Eine Meldung von einem der Eingänge am Rand der Poloase traf ein. Alle Teilnehmer und Zuschauer am Wettrennen hatten die Wüste verlassen und befanden sich unter der Oberfläche. Unter ihnen war auch Narktor. Der Springer benutzte einen der kleinen Transmitter, die isoliert waren, und verkürzte damit seinen Weg in die Zentrale. Er schritt auf Nikki zu.
    „Das Boot verläßt seinen Standort und fliegt nach Norden. Es nähert sich der Poloase!"
    „Das bedeutet höchste Gefahr", pfiff die Frau. „Wir müssen die Transporte unterbrechen!"
    Die Modulation des Alarms änderte sich, die Männer und Frauen, Angehörige verschiedener galaktischer Völker, blieben stehen und verließen fluchtartig die Antigravs, die sich kurze Zeit später deaktivierten. Die Elektrozüge blieben stehen, und die Außenstationen machten dicht. Jeder Meter des neuen Kurses wurde von der Passivortung argwöhnisch verfolgt, der Weg des fremden Eindringlings genau beobachtet und auf eine Karte der Polregion projiziert.
    „Er geht tiefer", sagte Nikki erleichtert, als sie zum zehntenmal auf die Projektion starrte.
    „Er wird am Rand der Oase landen. Im Augenblick befindet er sich fünfhundert Kilometer von einer der Außenstationen entfernt!"
    Der Abstand schrumpfte in den darauffolgenden Sekunden und Minuten, aber er fiel nicht unter sechzig Kilometer. Das war ausreichend, um die energetisch tote Station zu schützen.
    Das Boot der Maakar war nur ein Impuls auf der Ortung. Es wurde keine Beobachtungssonde hingeschickt, es gab keine Bildverbindung zu der Landestelle. Die Fremden verhielten sich harmlos, und es hatte den Anschein, daß sie rein zufällig auf Kabarei gelandet waren.
    „Vielleicht sind es Archäologen, die sich die Flora und Fauna ansehen und die Trümmer des Krieges", verkündete Wido Helfrich, als er die Zentrale betrat. „Wer kann es schon sagen."
    Nikki ließ die Evakuierungsmaßnahmen weiterlaufen. Die gesamte Besatzung des Stützpunkts zog sich in die eigentliche Polstation zurück, die darauf eingerichtet war, alle auf einmal zu beherbergen. Jeder wußte, welchen Platz er aufzusuchen hatte.
    Die Ortung gab erneut Alarm. Sechs Großraumschiffe der Maakar lösten sich aus dem Ortungsschatten Andorjas und steuerten Kabarei an. Das Boot der Maakar verließ seinen Standort und flog in die Wüste zurück, und sie konnten es mit ihren Geräten über ein paar hundert Kilometer verfolgen bis zu jener Grenze, die durch den Sand und die Krümmung des Horizonts gegeben war.
    „Damit sind die Würfel gefallen", zischte Nikki Frickel. Sie blickte die beiden Männer ernst an, die sich mit ihr in der Art eines Triumvirats die Führung der PIG teilten, wobei sie die eigentliche Chefin war.
    Sie beugte sich nach vorn und riß die Plombe an dem roten Kästchen ab. Sie streckte Zeige- und Mittelfinger aus und drückte den roten Knopf.

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