1326 - Kampf um die Vampirwelt
weiter Flur können wir ihn wirklich nicht stehen lassen. Bitte…«
»Du willst mit, nicht wahr?«
»Ja, Myxin.«
»Das ist nicht einfach. Ich meine, die Reise ist es schon, darüber brauchen wir uns keine Gedanken zu machen, aber die Gefahren in der eigentlichen Welt dürfen nicht unterschätzt werden.«
»Das weiß ich.«
»Er wird dort sein«, sagte Kara.
»Aber wir doch auch?«
»Ja, natürlich. Nur sind wir Personen, die sich an Atlantis erinnern. Dort haben wir unsere Erfahrungen sammeln können. Ich will dir ehrlich sagen, dass ich die Chancen nicht als groß einschätze. Der Schwarze Tod könnte uns auch vernichten. Er beherrscht die Sense perfekt. Er wäre in der Lage, uns mit einem Streich zu töten. Seit seiner Rückkehr hat er nichts von seiner Kraft verloren.«
»Ich weiß es. Auch John wird es wissen. Trotzdem muss er sich ihm stellen. Ihr habt so oft gegen den Schwarzen Tod gekämpft. Nicht nur in dieser Zeit hier, vor allen Dingen in der Vergangenheit, in der er euch besiegt hat. So kann man es doch sagen – oder?«
»Ja, leider.«
»Dann sollten wir alle zusammenhalten. Auch der Eiserne Engel, der hier lebt. Aber wo ist er?«
Jane bekam eine indirekte Antwort von Kara. »Keine Sorge, auch er weiß Bescheid.«
»Und was hindert uns?«
Kara schaute Myxin an. Er gab den Blick zurück. Dann nickten beide, aber nur die Schöne aus dem Totenreich sprach. »Wir wollten erst deine Einstellung erfahren.«
»Und? Hat sie euch gefallen?«
»Ja, das hat sie.« Kara sprach mit leiser Stimme. Ihre Miene war sehr ernst.
Jane Collins holte tief Luft. Sie wusste genau, dass sie vor einer sehr wichtigen Entscheidung stand. Etwas kratzig flüsterte sie:
»Und? Können wir jetzt…?«
Kara und Myxin nickten.
Jane lächelte. Sie hatte gedacht, sich erleichtert zu fühlen, doch das war nicht der Fall. Sie war nicht erleichtert, sondern gespannt oder angespannt. Innerlich vibrierte etwas. Die Kehle saß plötzlich zu, und sie sah, dass Myxin und Kara zu den Flammenden Steinen hin nickten. Es war für sie so etwas wie das Startzeichen, aber auch für Jane Collins, die sich mit kleinen Schritten in Bewegung setzte.
Dabei schlurften ihre Füße durch das dichte Gras und über den weichen Boden hinweg. Sie sprach kein Wort, obwohl sie noch zahlreiche Fragen bedrängten. Im Nacken spürte sie das Kribbeln.
Der Mund wurde trocken, und als sie noch knapp zwei Schritte von der Grenze der magischen Zone entfernt war, wurde ihr richtig bewusst, auf welch einem Weg sie sich befand.
Noch ein kurzer Stopp an der Grenze.
Links von ihr stand Kara. An der rechten Seite Myxin. Beide fassten sie an.
»Bereit, Jane?«
»Ja.« Sie nickte Kara zu.
»Dann komm.«
Der nächste Schritt brachte sie über die Grenze hinweg. Jane betrat die magische Zone und ärgerte sich beinahe darüber, dass ihr Herz so stark klopfte. Aber sie konnte es nicht verhindern. Es war nun mal so. Und auch, dass sich der Schweiß auf ihre Haut gelegt hatte, war nun nicht mehr zu ändern.
Sie gingen nicht schnell. Das Ziel war der Mittelpunkt des von den vier Steinen begrenzten Quadrats. Dort blieben sie stehen. Als Jane einen Blick zu Boden warf, fielen ihr die schmalen Linien auf, die diagonal verliefen und sich in der Mitte des Quadrats kreuzten.
Dorthin mussten sie.
Sie blieben stehen.
Noch immer wurde Jane von zwei Seiten angefasst. Sie war froh darüber, denn so erhielt sie den nötigen Schutz und auch ein gewisses Maß an Sicherheit, denn das brauchte sie jetzt.
Es drängte sie danach zu fragen, was passieren würde, doch sie hielt den Mund. Die beiden Helfer wussten schon, was sie taten.
Der Griff der Hände festigte sich. Zugleich rann ein ungewohntes Kribbeln durch Janes Adern. Sie spürte es auch bis hinein in ihren Kopf. Angst keimte in ihr hoch. Es war mehr die Furcht vor der eigenen Courage, aber sie wusste auch, dass es kein Zurück gab.
Bisher hatte sich nichts verändert. So hatte sich Jane ihren eigenen Gedanken hingeben können. Die allerdings wurden ihr aus dem Kopf gefegt, als es dann passierte.
Auf dem Boden und im Gras sah sie das rötliche Leuchten. Es schien durch das Gras zu fließen, erreichte auch die Steine und kroch in die grauen Steine hinein.
Zum ersten Mal erlebte die Detektivin Jane Conolly, warum dieser Ort den Namen bekommen hatte.
Die Steine nahmen die rote Farbe an. Nicht alle auf einmal. Das Rot kroch langsam in die Höhe. Aber es wurde mit jedem Zentimeter intensiver, sodass die Steine
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