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1326 - Kampf um die Vampirwelt

1326 - Kampf um die Vampirwelt

Titel: 1326 - Kampf um die Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Cavallo selbst Mut machen wollen. Bei mir jedenfalls hatte sie das nicht geschafft. Wenn ich in den dunklen Himmel schaute, der gar nicht so schwarz oder finster war, sondern ein dichtes Grau zeigte, dann sah ich das gewaltige Skelett, aber keine übergroße Fledermaus, in deren Gestalt sich Will Mallmann gern bewegte.
    Ob sich der Schwarze Tod uns noch mehr genähert hatte, war bei dieser Beleuchtung nicht festzustellen. Aber er lauerte. Er schien sein eigenes Bild zu genießen.
    Er war nicht allein.
    Um ihn herum bewegten sich seine Helfer, die nicht aus dem Reich der Dämonen stammten. Sie waren in der normalen Welt geschaffene Geschöpfe, möglicherweise durch Genmanipulation.
    Hinter ihnen stand ein ebenfalls Verfluchter. Kein Dämon, sondern ein Mensch mit dämonischen Eigenschaften. Vom Prinzip her passten sie perfekt zueinander.
    Van Akkeren konnte dem Schwarzen Tod Tore öffnen, die selbst ihm verschlossen blieben. Gemeinsam waren sie eine Macht, die kein Mensch unterschätzen durfte.
    Was wollte er?
    Ich hatte keine Ahnung. Er wartete. Er lauerte. Möglicherweise war auch ihm aufgefallen, dass jemand fehlte. Wenn er hier schon tötete und vernichtete, wollte er es gründlich machen, und dazu gehörte nun mal auch Will Mallmann.
    Die Cavallo hatte sich wieder gefangen. Sie würde wirklich kämpfen bis zum Allerletzten, und sie beschäftigte sich auch gedanklich damit. »Was meinst du, Sinclair? Wie wird er es machen?«
    »Keine Ahnung.«
    Das nahm sie mir nicht ab. »Rede nicht so blöde. Du hast dir deine Gedanken schon gemacht.«
    »Ja, meine, aber nicht seine.«
    »Er wird und er muss es durchziehen. Das wissen wir beide. Ich frage mich nur, ob er mich zuerst aufschlitzen wird oder es mit dir versucht.«
    »Zusammen.«
    Sie musste lachen. »Ja, gut, wirklich. Deinen Humor hast du nicht verloren. Nur hilft der uns jetzt nicht weiter. Es ist alles verdammt beschissen, Sinclair.«
    »Weiß ich.«
    Wieder hörte ich sie lachen. »Weißt du, ich bin ja prinzipiell mit meiner Gestalt zufrieden. Ich fühle mich wohl, wie ich bin. Aber ich würde für mein Leben gern die Eigenschaft meines Freundes Will Mallmann besitzen.«
    »Super. Und welche?«
    »Die Verwandlung in eine Fledermaus. Das wäre für mich das Allerhöchste.«
    Ja, das glaubte ich ihr aufs Wort. Sie war so. Sie war diejenige, die noch mehr Macht wollte, und manchmal wurde ich den Eindruck nicht los, dass ihr Mallmann dabei im Wege stand. Ich konnte mir vorstellen, dass es ihr nicht viel ausmachte, wenn es ihn nicht mehr gab.
    Der Gedanke daran zwang mich fast dazu, ihr einen Blick zuzuwerfen, und dabei entdeckte ich das Grinsen auf dem Gesicht. Sie wusste sehr genau, mit welchen Gedanken ich mich beschäftigte.
    Noch hatten wir Zeit. Wenn ich mich gedanklich zu sehr auf den Schwarzen Tod konzentrierte, brachte mich das auch nicht weiter.
    Deshalb sagte ich: »Diese Welt gefällt dir, wie?«
    »Das kann man laut sagen.«
    »Sie würde dir als Herrscherin gut stehen.«
    »Hör auf, Sinclair. Ich weiß genau, worauf du hinauswillst. Das ist nicht so. Ich fühle mich bei Will Mallmann verdammt wohl. Er hat mir diese Chance hier gegeben, und dabei bleibt es.«
    »Es war nur eine gedankliche Theorie von mir.«
    »Vergiss sie!«
    Das tat ich nicht. Allerdings sprach ich nicht mehr darüber. Die Konzentration auf das Bevorstehende war jetzt wichtiger. Hatte sich der Schwarze Tod bewegt oder nicht?
    Ich konnte keine klare Antwort geben. Wie ein bedrohliches Gemälde stand er noch immer am Himmel. Er glotzte schräg auf uns nieder. Über ihm und neben ihm kreisten seine Helfer, ohne die er sicherlich seinen Angriff nicht starten würde.
    Die Klinge der Sense schien ein Restlicht aus dieser Welt eingefangen zu haben. Das Blatt schimmerte wie ein Spiegel, der in der Luft schwebte und sich so gut wie nicht bewegte. Er war einfach nur da, und manchmal sah die Klinge wie poliertes Eis aus.
    »Willst du noch weiter warten, Sinclair?«
    Ich wollte Justine eine entsprechende Antwort geben, auch weil mir die Frage dumm vorkam, doch es passierte dann etwas, auf das wir gewartet hatten, weil es einfach folgen musste.
    Der Schwarze Tod bewegte sich.
    Und er bewegte sich vor!
    Wieder war kein Laut zu hören. Er schwebte heran, wobei er allmählich an Höhe verlor. Ich konnte mir ausrechnen, wann er den Grund erreichte und uns direkt angriff.
    Oder er versuchte es aus der Luft. Neu wäre das nicht für mich gewesen. Das hatte ich in früheren Zeiten bereits erlebt.

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