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1327 - Das Geheimnis der Wissenden

Titel: 1327 - Das Geheimnis der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie mußte lachen.
    „Also gut", sagte sie. „Bleib hier und bewache deine Brut. Aber die nächste Höhle gehört mir, verstanden?"
    Der Kleine folgte ihr in sicherem Abstand. Er bewegte sich völlig lautlos, und oft verschwand er zwischen Büschen und Steinen. Aber immer wieder kam er zum Vorschein, als wollte er ihr zeigen: Ich bin noch da und lasse dich nicht aus den Augen.
    Allmählich ging ihr dieses Wesen auf die Nerven.
    „Geh zurück zu deinen Kindern!" rief sie ihm zu. „Los! Worauf wartest du noch?"
    Aber vielleicht war das, was in dem Hohlraum vor sich hinsummte, doch nicht der Nachwuchs dieses merkwürdigen Geschöpfs, sondern eine Gefahr, vor der der Kleine sie nur hatte warnen wollen. Sie konnte sich über den Grad der Intelligenz, die dieses Geschöpf besaß, einfach nicht schlüssig werden.
    Inzwischen hatte sie die schräg aufragende Wand erreicht. Aus der Nähe betrachtet, war auch dieses Bauwerk nicht mehr so gut erhalten, wie Dao-Lin zunächst geglaubt hatte. Aus allen Ritzen wuchsen Pflanzen hervor, und an mehreren Stellen waren Platten herausgebrochen.
    Der Kleine war plötzlich neben ihr, sah sie mit seinen überwältigenden Augen an und turnte dann überraschend flink an der steilen Wand hinauf. Oben verschwand er in einem Loch, tauchte aber sogleich wieder auf und starrte zu der Kartanin herunter.
    Dao-Lin dachte an die Sache mit dem Ast und wollte sich gerade abwenden, als sie wie von weit her, ganz am Rand ihres Bewußtseins, einen Impuls spürte.
    Sie erstarrte mitten in der Bewegung.
    Die Galaktiker waren da.
    Der Kleine blickte immer noch herab, und er wirkte ganz friedlich. Kurz entschlossen kletterte sie ebenfalls nach oben. Das Geschöpf rückte bereitwillig zur Seite und machte ihr Platz, so daß sie in den Hohlraum hinabsehen konnte.
    Ursprünglich mochte es der Nebenraum einer Ratshalle gewesen sein. Jetzt war es nur noch eine staubige Kammer. Der letzte Regen hatte ein paar Pfützen auf dem Boden hinterlassen. Direkt unter dem Loch, wo Feuchtigkeit und Licht hingelangten, wuchsen auf einer dünnen, vom Wind hereingewehten Humusschicht rostbraune Moospolster. Weiter hinten war der Raum jedoch trocken. In der gegenüberliegenden Wand gab es einen Durchgang - er führte wahrscheinlich in die Halle hinaus.
    „Du hast wohl gewußt, wonach ich suche, wie?" murmelte Dao-Lin-H'ay. „Ich wollte, ich wüßte, was für eine Art von Geschöpf du bist."
    Sie bekam keine Antwort. Als sie zur Seite sah, stellte sie fest, daß der kleine Fremde verschwunden war. Völlig lautlos hatte er sich zurückgezogen.
    Die Kartanin machte sich daran, ihr gerade gefundenes Versteck zu inspizieren.
     
    8.
     
    „Das Schiff befindet sich auf der südlichen Hemisphäre des Planeten", erklärte Wido Helfrich halblaut. „Ein fast kreisrunder Kontinent, zum größten Teil bewaldet. Der Landeplatz liegt bei einer uralten Siedlung.
    Genaueres konnten wir noch nicht feststellen."
    „Lebt dort jemand?" fragte Nikki Frickel besorgt.
    „Wahrscheinlich nicht."
    Die Kommandantin der PIG sah sich nach Poerl Alcoun um.
    Die Tefroderin war sehr blaß und wirkte erschöpft. Sie schüttelte den Kopf.
    „Da sind nur die Kartanin", erklärte sie. „Ich kann jedenfalls keine anderen denkenden Wesen aufspüren."
    „Was machen die Wissenden?" wollte Nikki Frickel wissen.
    „Sie befinden sich im Schiff', sagte Poerl leise. „Und sie haben Angst. Das heißt - Angst ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Ihre Stimmung ist tiefschwarz, falls du verstehst, was ich meine."
    Nikki Frickel ging nicht darauf ein.
    „Wir gehen runter", bestimmte sie. „Haltet genügend Abstand zum Schiff der Wissenden - wir wollen sie nicht noch nervöser machen, als sie sowieso schon sind. Aber sie dürfen ruhig merken, daß wir kommen. Vielleicht geben sie sich dann eine Blöße."
    Sie drehte sich erneut zu Poerl Alcoun um.
    „Sieh zu, daß du etwas aufschnappen kannst", bat sie. „Je mehr du jetzt schon erfahren kannst, desto weniger brauchen sie uns später zu verraten."
    Die Tefroderin verzichtete auf eine Antwort. Es hatte ohnehin keinen Sinn. Nikki Frickel würde nicht umkehren - nicht jetzt, da sie sich ihrem Ziel so nahe glaubte.
    Die uralte Siedlung entpuppte sich als ein ausgedehntes Ruinenfeld, das zum großen Teil bereits völlig überwuchert war. Aus der Luft erkannte man jedoch noch sehr gut die Umrisse vieler Gebäude.
    „Das muß mal eine ganz beachtliche Stadt gewesen sein", stellte Nikki Frickel fest.
    „Warum

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