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1328 - Die Harmonie des Todes

Titel: 1328 - Die Harmonie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Millionen Lichtjahre sollte dieses Netz durchmessen - ein Wert, der Salaam Siin ebenso schreckte wie beeindruckte.
    „Jetzt heißt es abwarten", sang er leise vor sich hin. Er hatte mit Alaska Saedelaere ausgemacht, daß sie in ein oder zwei Tagen genau an diesem Ort wieder zusammentreffen würden. Aus Sicherheitsgründen ließen die Netzgänger ihre Raumschiffe aus dem Spiel, wann immer es machbar schien. Weil aber für Salaam Siin das psionische Netz noch unbegehbar war, mußte eine solche Transportmöglichkeit zwangsläufig geschaffen werden.
    Also wartete er ab. Untätig starrte er die ganze Nacht über in den Sternenhimmel, wo irgendwann in nächster Zeit ein Raumschiff auftauchen sollte. Er sah die fernen Lichtflecke, darunter vielleicht auch einige, die estartische Galaxien repräsentierten.
    Erendyra mit seinen Elysischen Ringen, Absantha-Gom und Absantha-Shad, die einander durchdrangen ... Palcaquar mit den Smaragdenen Schlüsselmonden, Trovenoor, wo in den Orphischen Labyrinthen die Kalydonische Jagd stattfand... Ja, ESTARTU war reich an Wundern, und die Heraldischen Tore der eigenen Galaxis gehörten ebenso dazu wie andere Wunder in anderen Sterneninseln.
    Zumindest in Siom Som war der Sänger weit herumgekommen, er hatte die Welten der Kalmenzone ebenso gesehen wie die peripheren Bereiche. Was ihm allerdings Alaska Saedelaere geschildert hatte, überstieg bei weitem sein Vorstellungsvermögen.
    Salaam Siin wartete diese Nacht ab, verbrachte anschließend den Tag mit der Suche nach eßbaren Früchten und saß in der folgenden Nacht wieder an seinem Platz.
    Geschlafen hatte er kaum. Wenn sie wollten, kamen Ophaler lange ohne Schlaf aus.
    Dann war es soweit: Gegen das matte „Lichtmuster des Himmels wuchs lautlos ein Schatten, der langsam herabsank und zu einem tropfenförmigen, ungefähr siebzig Meter langen Raumschiff wurde. An der dicksten Stelle, im Bugbereich, durchmaß der Tropfen etwa dreißig Meter. Salaam Siin erkannte außerdem ein Panoramasichtfenster, das hell erleuchtet war. Offenbar befand sich dort die Zentrale des Schiffes. Das untere Ende bildete ein zylinderförmiger Landesockel.
    Kurz nach dem Aufsetzen erschien im Landesockel eine Öffnung, und Salaam Siin machte im Gegenlicht den Umriß des Netzgängers aus.
    „Komm schon, Sänger; ich will nicht länger bleiben als unbedingt notwendig!"
    Salaam Siin setzte sich folgsam in Bewegung. Nun war er ganz und gar auf den Fremden angewiesen - er brauchte Zeit und Informationen, um die veränderte Lage korrekt einzuschätzen. Ihm wurde klar, daß er im Begriff stand, sein gesamtes früheres Leben über Bord zu werfen. Aber hatte er nicht Zeit genug gehabt, darüber nachzudenken? Jetzt war es zu spät für Vorbehalte.
    Alaska Saedelaere führte ihn durch den Antigravlift in die Zentrale des Tropfens.
    „Ich nenne mein Schiff die TALSAMON", erklärte der dürre Netzgänger. „Das ist kein Sothalk, sondern der Name eines Sees ..."
    Als Sänger war Salaam Siin imstande, auch aus den Worten fremder Wesen die Untertöne herauszuhören und zu deuten. „Du sagst das mit Wehmut, Alaska Saedelaere."
    „Ja. Ich sehne mich dorthin zurück, du hast recht. Aber das soll jetzt nicht unser Problem sein, Sänger. Wir Netzgänger sind nicht einmal fünfhundert, und unsere Aufgaben sind umfangreich. Die Ewigen Krieger und ESTARTU bilden ja nur einen Teil davon. Deshalb wird die Zeit zum kritischen Faktor... Laß uns also den Flug nach Sabhal nutzen, indem ich von deiner neuen Aufgabe erzähle."
    Salaam Siin hörte genau zu. Als sie nach vielen Stunden und einer Nachtperiode am Ziel anlangten, wußte er zumindest in groben Zügen über DORIFER und die Bedrohung des Psionischen Netzes Bescheid. Der Netzgänger hatte ihm auch von den Querionen berichtet, die als vergeistigte Wesen die Organisation der „Gorims" gegründet hatten und bis heute zu ihren wichtigsten Mitgliedern zählten.
    Am zweiten Tag der Reise erklärte Alaska Saedelaere: „Unsere Basiswelt liegt in einem Sektor, wo das psionische Netz keinerlei Normstränge ausgebildet hat. Raumschiffe aus ESTARTU können Sabhal nicht erreichen. Der Nachteil ist aber, daß ich jetzt auf mein Metagravtriebwerk umstellen muß. Eine halbe Stunde wird es noch dauern."
    Salaam Siin wartete gespannt ab. Endlich, als er seine Ungeduld kaum noch zu zügeln vermochte, fiel die TALSAMON aus dem Hyperraum.
     
    *
     
    Sabhals Oberfläche bestand zu mehr als zwei Dritteln aus Wasser, während vier große Kontinente und

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