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133 - Die Höllenmühle

133 - Die Höllenmühle

Titel: 133 - Die Höllenmühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gegner neben ihm auf, und von unten waren hastige, schnell sich nähernde
Schritte zu hören. Da stürmten mindestens zwei weitere Personen nach oben.
    Blitzartig spannte Kunaritschew seine
Muskeln.
    Höchste Gefahr!
    Einer der drei, die ihn umringten, hatte die
Waffe gezückt, und sein Finger legte sich um den Abzugshahn.
    Kunaritschew war eine Zehntelsekunde
schneller. Er riß seine Beine empor, drückte sich wie ein Bodenturner ruckartig
nach hinten und donnerte seine Stiefelspitzen gegen die Brust des Mannes, der
beabsichtigte, ihn kaltblütig mit einem gezielten Schuß ins Jenseits zu
befördern.
    Dem Schützen entwich pfeifend die Luft, er
taumelte nach hinten und drückte noch ab. Die Kugel jagte nur fingerbreit von
Iwan Kunaritschews Kopf entfernt in den Dielenboden.
    X-RAY-7 setzte alles auf eine Karte. Er
drehte seinen Körper aus der schmerzhaften Stellung, warf sich mit dem Kopf
gegen den Mann, der inzwischen auf ihm kniete, und schlug ihn zurück.
    Kunaritschew kam auf die Beine, dann flogen
seine Arme und Beine wie Dreschflegel durch die Luft. In Kung- Fu-Manier teilte
er blitzschnell seine gefürchteten Schläge aus.
    Den einen traf es am Kinn, dem zweiten
klatschte er die platte Hand mitten ins Gesicht, den dritten erwischte er mit
dem rechten Bein genau an der Brust.
    Gequetscht klingende Laute drangen aus den
Kehlen der Getroffenen, und die drei, die er erwischt hatte, spritzten
auseinander, als ob eine Bombe explodiert wäre.
    Für einige Sekunden bekam er Luft. Die mußte
er nutzen, oder seine Chance würde sich in eine für die Gegner umkehren.
    Da sah er, wie sich am anderen Ende des
Korridors eine Tür öffnete, und weitere Personen auftauchten.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks gewann er
Einblick in den Raum dahinter. Der war ganz in Rot gehalten, und an der Seite
gab es einen kleinen Altar, auf dem schwarze Kerzen und ein ausgehöhlter
Totenschädel standen. Seltsame, bizarre Masken und Zeichen waren auf Boden und
Wände gekritzelt, und direkt über dem Altar brannte eine dreidimensionale Maske
des grinsenden, siegesgewissen Satans.
    Der Eindruck währte nur einen Moment. Für
Kunaritschew gab es nicht die Zeit, jetzt dorthin zu spurten, um festzustellen,
was es mit dem seltsamen Tempelraum hier in dem >Roten Club< auf sich
hatte.
    Wenn er sein Leben retten wollte, mußte er
fliehen.
    Er warf sich herum.
    Sechs ... nein, sieben waren es, mit denen er
es zu tun hatte. Und alle bewaffnet. Die nächste Kugel konnte ihn fällen.
    Wie ein Panther sprang Kunaritschew auf das
einzige Fenster im Flur zu. Wenn sein Orientierungssinn ihn jetzt nicht
verließ, dann mußte diese Seite des Hauses genau mit dem Kanal abschließen.
    Iwan riß beide Arme nach vorn und zischte wie
ein Geschoß durch das Fenster. Klirrend zersprang die Scheibe, Kunaritschew
hechtete förmlich in die Luft.
    Sieben Meter tiefer klatschte er in die grau-braune,
trübe Brühe und tauchte unter.
    Wie Hornissen umsummten ihn die Kugeln, die
ihm seine Gegner von dem zerstörten Fenster aus nachschickten.
    Da standen drei Schützen und schossen ihre
Magazine leer.
    Der mittlere, ein kräftiger, dunkelgelockter
Mann mit einer Narbe an der linken Schläfe, nickte zufrieden, während er auf
das brackige, trübe Wasser starrte, in dem sich nichts mehr rührte.
    »Alles okay«, murmelte er. »Da tut sich nichts
mehr. Ich glaube, wir haben ihn erwischt .«
     
    *
     
    Der Sprecher irrte.
    Obwohl eine Minute vergangen war, hatte Iwan
Kunaritschew noch immer genügend Luft in den Lungen, um unter Wasser
auszuharren.
    Nicht eine einzige Kugel hatte ihn getroffen.
    Sofort nach dem Eintauchen in die schmutzige
Brühe hatte der Russe sich herumgeworfen und war im spitzen Winkel zur Hauswand
zurückgeschwommen, die er glitschig und schmierig unter seinen Händen spürte.
    Er schwamm an der Hauswand, tauchte dann rund
zwanzig Meter weiter abseits auf, streckte vorsichtig den Kopf in die Höhe,
blickte sofort hinüber zu dem Haus, aus dessen erster Etage er gesprungen war.
    Dort waren die Schützen verschwunden. Der
Regen prasselte auf den Kopf des Russen nieder.
    »Auch das noch«, knurrte der Russe in seinen
Bart. »Da ist man nicht nur naß von unten her, da muß der Kopf auch noch was
abbekommen .«
    Die Luft war grau, und man meinte, daß
bereits der Abend angebrochen sei. Überall in den Häusern und einem nahen
Hausboot brannten die Lichter. Passanten gab es nicht auf der Straße. Das
Ballern in diesem abgelegenen Viertel schien nicht mal

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