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1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung Tostan jetzt erst erkannte. Die von ihm gesichteten Warenberge dienten nur teilweise dem kosmischen Handel. Überwiegend schien es sich um Verbrauchsgüter zu handeln.
    Posy Poos kam mit seinem TSS herübergeflogen. Er landete vor dem Terraner auf dem Rand der Programmierungskonsole.
    „Die eigentliche Störquelle liegt im Bereich der Mamositu", berichtete er aufgeregt. „Ich habe ganz bestimmt richtig geschaltet. Der Abrufbefehl wird von den Verladeeinrichtungen auch bestätigt, aber es kommt nichts an. Ich bin so entsetzt, großer Freund!"
    „Und ich versuche, meinen Zorn zu unterdrücken", äußerte sein Gefährte. „Die Halunken blockieren das automatische System. Wahrscheinlich haben sie noch nicht genug Verstand, um den eigentlichen Grund ihres Hier seins feststellen zu können. Sie sind die Proviantmeister des Schiffes, aber das haben sie wegen ihrer Profitgier noch nicht begriffen. Sie erhalten keine Bezahlung, also liefern sie nichts aus. So einfach ist das."
    „Zu einfach", behauptete der Swoon. „Von wem sollten sie einen solchen Auftrag erhalten haben?"
    „Wenn ich das wüßte, wäre ich jetzt schon in einem Beiboothangar und würde starten.
    Fertig, Gürkchen! Ich habe die richtige Schaltung gefunden. Wir riskieren es."
    „Was denn?" ertönte das Stimmchen. „Große Güte, ich weiß ganz und gar nicht, was du unternehmen willst! Was riskieren wir?"
    „Wir rufen die Mamositu an", grinste Tostan. „Was sonst?"
    „Sie werden dich sehr übel beschimpfen und abweisen."
    „Beschimpfen? Da kenne ich bessere Mittel. Aufpassen!"
    Posy sah zu den im Hintergrund sitzenden Kugelbäuchen hinüber. Es waren ehemals sechshundert ihrer Gattung gewesen. Etwa hundert waren getötet worden oder bereits Hungers gestorben.
    Sie schauten verunsichert auf die leuchtenden Bildschirme, noch immer nicht begreifend, daß sie die eigentlichen Beherrscher dieser Großstation waren.
    Die halbrund gewölbte Panoramawand leuchtete auf. Posy erkannte sofort die komfortable Wohnhalle der Mamositu. Der kleine See mit dem Wasserfall war unverkennbar.
    Ein Video-Kontrollsektor wies aus, daß Tostans Gesicht drüben erkennbar wurde.
    Ausschnitte der Schaltzentrale mußten von den Händlern ebenfalls zu sehen sein.
    Der Terraner zögerte nicht mehr länger. Sein nächstes Spiel um das Überleben hatte begonnen.
    „Tostan der Spieler ruft den Ersten Profit-Kalkulator. Slush-Tosch hat sofort vor den Bildaufnahmen zu erscheinen. Ich gebe ihm eine Minute Bordzeit."
    Posy starrte den Terraner aus weit aufgerissenen Augen an.
    „Du - du gibst Befehle?" stotterte er. „Großer Freund, ich ..."
    „Ruhe!" unterbrach ihn der Terraner. „Zähle dreißig deiner Atemzüge. Sie kommen schneller als meine und bedeuten ungefähr eine Minute Standardzeit. Los schon, du sollst zählen! Unsere Zeitmesser zeigen halbe Ewigkeiten, aber keine echte Minute an."
    Der Swoon hatte bereits zwanzigmal geatmet, ehe sich ein Mamositu meldete. Sein einem Fischschädel gleichender Kopf wurde zusammen mit einem Teil seiner bunten Kleidung auf der Videowand sichtbar. Es war nicht der Erste Profit-Kalkulator.
    „Der Kalkulationsrat sieht keinen Anlaß, sich mit dem Spieler in Verbindung zu setzen", erklärte er. „Solltest du Wünsche haben, so sind sie gegen entsprechendes Entgelt unter Umständen erfüllbar."
    Tostan lachte. Die Laute gingen in einem Hustenanfall unter.
    „Ihr handelt, wie von mir erwartet, Partner. Schön, ich möchte dich mit einem altterranischen Begriff konfrontieren, der lautet: ,Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen’.
    Begreifst du das?"
    „Nein! Äußere deine Wünsche. Wir haben die Zahlungsbedingungen zu kalkulieren."
    „Im Hintergrund eurer großen Wohnhalle ist eine stationäre Robotmaschine installiert.
    Sie pflegt, salbt und massiert eure Haut. Wie ich sehe, befindet sich niemand dort. Also werde ich jetzt gleich zahlen."
    Tostans Zeigefinger berührte einen Schalter an seinem Armband-Kombigerät. Die große Robotmaschine verwandelte sich spontan in einen aufglutenden Feuerball. Die Explosion zerstörte das wuchtige Gerät. Aus den energetischen Tonträgern der Verteilerzentrale drang das Dröhnen der Explosion.
    Posy schrie entsetzt auf. Fassungslos schaute er in das Gesicht des Freundes. Tostan ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    Als sich das Grollen verlaufen hatte, forderte er ungerührt: „Ihr habt sofort die Bedarfsgüter-Versorgung der Kontorhüter und aller anderen, im Schiff lebenden Intelligenzen
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