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1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen
Autoren: Unbekannt
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dürfen. Kennst du sie?"
    „Und ob", bestätigte der Spieler. „Die uns gegenüberliegenden Großschleusen sind waffentechnisch nicht gesichert. Warum öffnet ihr sie nicht einfach und geht oder fahrt hinein?"
    „Doch, es sind Waffen vorhanden. Sie sprechen auf unsere Schwingungen an. Du konntest sie passieren. Wir haben dich heimlich beobachtet. Verzeih uns. Wir wollten dich nicht belauschen."
    „Und plötzlich, so scheint mir ganz und gar, wird der Suchtspieler überaus und ganz richtig hellwach", zirpte der Swoon in einer Art von Singsang.
    „Hellwach? Im Instinktsektor meines Gehirns läuten sämtliche Alarmglocken.
    Kontorhüter, wie konntest du mich beobachten? Hast du technische Überwachungsgeräte? Kannst du diesen Sektor des Schiffes einsehen, oder vielleicht noch mehr Abteilungen?"
    Der Unförmige zögerte. Es war erkennbar, daß er sich zu erinnern bemühte. Auch er unterlag dem Gedächtnisverlust einer unerklärbaren Strangeness-Katastrophe. Viele Lebewesen innerhalb des Raumschiffs schienen sich wesentlich langsamer zu regenerieren als die beiden Galaktiker.
    „Ja, es fällt mir ein. Sehr viele Sektoren. Wir müssen sie mit Nahrungsmitteln versorgen."
    Der Terraner fühlte seine Hände zittern. Mühevoll zwang er sich zur Ruhe.
    „Wie machst du das, Freund? Bleibe ganz ruhig, und konzentriere dich."
    Der Fremde rang nach Luft. Hinter den wulstigen Lippen waren spitze Zahnreihen erkennbar.
    „Ich weiß es nicht. Es schmerzt sehr in meinem Kopf."
    „Das kenne ich. Es geht vorüber. Paß auf, ich helfe dir. Du brauchst eine Art von Zündfunken. Wahrscheinlich habt ihr eine große Zentrale mit Verteilerschaltungen aller Art. Es muß ein automatisches Anforderungssystem für alle möglichen Bedarfsgüter geben. Ihr habt nur aufzupassen und bei Störfällen manuell einzugreifen. Das erklärt ein Bildüberwachungssystem, das euch praktisch überall hineinsehen läßt. Die Versorgung aller hier lebenden Intelligenzen werden sich die Mamositu, so wie ich sie einschätze, vorbehalten haben. Sie sind die Großversorger. Ihr dagegen verwaltet, schaltet und überwacht. Ist das richtig? Besinne dich, Freund! Ist es so? Mußt du auf viele Schalter drücken, Diagramme lesen und Fehler beheben?"
    Der matte Glanz der großen Augen klärte sich. Das qualvolle Stöhnen zeugte von heftigen Kopfschmerzen.
    „Quäle ihn doch nicht", bat Posy. „Er wird sich schon noch erinnern. Laß ihm Zeit."
    „Die haben weder wir noch er und seine Leute. Wir können sie nicht versorgen.
    Kontorhüter, antworte! Wie verteilt ihr die Waren? Ihr holt sie doch nicht stückweise aus den Kontoren ab. Das muß irgendwie mechanischautomatisch gehen. Sind es Transportbänder? Ich habe viele davon gesehen."
    „Bänder, ja", stöhnte der Kugelbauch. „Sehr viele Laufbänder. Auch Röhren mit Gondelgleitern. Wenn etwas versagt, greifen wir mit Lastenplattformen ein."
    „Du hast also eine Schaltzentrale? Denke nach! Viele Schaltkonsolen, viele Bildschirme.
    Richtig?"
    „Richtig, ja! Die Sektorsilos müssen überall aufgefüllt werden. Sie sind leer. Der Nachschub - oh, ich weiß es nicht."
    „Der Nachschub bleibt aus, nachdem die vielen Separatsilos nach vielen Monaten des Dämmerschlafs leergegessen worden sind", vollendete Tostan die Erklärung. „Bestens, Freund, mehr brauche ich nicht zu wissen. Den Rest erledigt Tostan mit gewohnter Schnelligkeit und Eleganz. Posy, haben die beiden anderen Leute gegessen?"
    „Jeder zwei Riegel. Sie kauen überhaupt nicht. Es ist ganz und gar ulkig. Oh, ich bitte um Verzeihung. Ich wollte nicht höhnen."
    „Brich dir nur keinen Zahn aus deinem vornehmen Mund", murrte der Terraner. „Hast du überhaupt Zähne, du kocopsionische Supergurke?"
    „Unerhört!" schimpfte Posy. „Fängst du schon wieder an mit deinen Kränkungen?
    Überaus wohlerzogene Intelligenzen sagen so etwas nicht."
    „Seit wann sind Terraner überaus wohlerzogen?" grinste Tostan. „Kümmere dich um unsere Gäste. Wir verlassen die hiesige Station und fahren mit ihnen. Ihre Schaltanlagen dürften wesentlich besser sein als die einseitig spezialisierte Zentrale der Händler."
    „Und woher willst du die erbetenen Nahrungsmittel nehmen? Ich dachte, wir stürmen vielleicht die Kontore, legen die unbekannten Waffen lahm und ..."
    „... bekommen dabei eiskalte Füße, was?" unterbrach Ratber Tostan sarkastisch.
    „Glaubst du ernsthaft, ich würde die Giganthallen nochmals betreten, ohne vorher zu wissen, wo diese Waffen
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