1332 - Hypnose-Horror
sich wahrscheinlich selbst darüber, dass sie noch lebte.
Suko hatte von ihr erfahren, dass sie keine Freundin des Studenten war. Sie hatten sich erst am Abend kennen gelernt. Sie waren jung, sie waren sich sympathisch. Hinzu kam die Sommernacht. Da konnte man schon vieles vergessen.
Der Inspektor wusste, dass Sandra sich vorkam wie das dritte Rad am Wagen. Deshalb machte er ihr den Vorschlag, die Wohnung zu verlassen.
Ihre Augen leuchteten auf. »Echt?«
»Klar, Sandra. Sie haben mit diesen Vorgängen nichts zu tun und können gehen.«
So toll sie den Vorschlag auch fand, jetzt aber zögerte sie und schaute auf Dick.
»Was ist denn mit ihm?«
»Er muss bleiben.«
»Klar, dumme Frage. Sicher, man muss ihn unter Kontrolle halten.«
»Dafür werde ich sorgen.«
Sandra stand auf. Sie warf dem jungen Mann einen scheuen Blick zu, sprach ihn allerdings nicht mehr an. Von Suko ließ sie sich zur Tür bringen. Sie wollte noch von ihm wissen, ob sie Dick später mal anrufen könnte.
»Immer doch. Sie mögen ihn, nicht?«
Sandra senkte den Blick. Sie errötete sogar leicht. »Ja«, gab sie mit leiser Stimme zu, »ich mag ihn. Ich finde ihn toll. Ich gehe nicht sofort mit jedem, das dürfen Sie von mir nicht denken, aber ich finde es klasse, dass ich ihn getroffen habe.«
»Es wird sich alles wieder einrenken, glauben Sie mir.«
Davon war Sandra nicht so sehr überzeugt. Nur sagte sie das nicht. Sie zuckte die Achseln, drehte sich von Suko ab und ging weg.
Suko ging wieder zu Dick Summer. Der Student tat zwar nichts und verhielt sich völlig ruhig, doch Suko konnte dem Frieden einfach nicht trauen. Er hatte herausgefunden, dass Summer unter einem fremden Einfluss stand. Momentan zwar nicht, doch dieser andere Einfluss konnte jeden Moment wieder aufbrechen, und dann durfte Summer auf keinen Fall allein gelassen werden.
Ebenso verhielt es sich mit Ellen Bates und Gregg Fulton. Wobei sich Suko um Fulton keine Gedanken machte, denn er befand sich bei John Sinclair in guten Händen. Suko hätte gern erfahren, wie es ihm im Augenblick erging. Er traute sich nicht, John anzurufen.
Schließlich wusste er nicht, in welch einer Lage sich John befand.
Bei Shao und Glenda war das anders. Suko wählte die Nummer seines Freundes und bekam Glenda an den Apparat. Sie war fast enttäuscht, als sie nur seine Stimme hörte.
»He, wolltest du John sprechen?«
»So ist es. Dann hast du auch nichts mehr von ihm gehört?«
»Nein. Und ich frage mich, ob ich mir Gedanken machen muss.«
»Bestimmt nicht«, sagte Glenda. »Wenn John den dritten Mann gefunden hat und der sich so verhält wie Ellen Bates hier bei uns, ist alles in Butter.«
»Ja. Das kann ich nachvollziehen.« Suko warf einen kurzen Blick auf Dick Summer, der noch immer wie betäubt in seinem Sessel saß und nicht daran dachte, sich in das Gespräch einzumischen.
Glenda brachte es mit ihrer nächsten Bemerkung auf den Punkt.
»Irgendwas muss geschehen, Suko. Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn wir die beiden an verschiedenen Orten lassen. Wir sollten uns schon zusammentun, denke ich.«
Der Inspektor musste lachen. »Das hatte ich vorschlagen wollen. Ich denke, dass wir zu euch kommen.«
»Astrein.«
»Sollte John anrufen, lass es mich wissen.«
»Werde ich. Bis später.«
Große Sorgen machte sich keiner um den Geisterjäger. John Sinclair war es gewohnt, sich auch in ungewöhnlichen und gefährlichen Situationen zurechtzufinden, doch eine Kontaktaufnahme war schon wichtig, das sah auch Suko ein.
Er blieb vor Dick Summer stehen. Sein Schatten fiel auf den jungen Mann, der langsam den Kopf anhob, um Suko ins Gesicht zu sehen.
»Ich fühle mich so verdammt beschissen und schuldig«, flüsterte er, »obwohl ich mich an nichts so richtig erinnern kann. Das ist ja mein Problem, Inspektor.«
»Seien Sie froh.«
»Das sagen Sie so einfach.« Er hob die Schultern. »Aber es muss ja mal weitergehen.«
»Das wird es.«
»Auch mit mir?«
»Klar.«
»Und wie?«
Suko räusperte sich kurz, bevor er sprach. »Es ist so, Dick. Sie wissen selbst, was man mit Ihnen gemacht hat. Wahrscheinlich oder ganz sicher stehen Sie noch immer unter der Kontrolle des Hypnotiseurs.«
»Das kann ich nicht beurteilen. Ich merke es ja nicht.« Sein Gesicht verzog sich. »Es trifft mich so plötzlich. Das ist wie der Schlag mit einem Hammer. Ich bin dann völlig von der Rolle und erlebe ein großes Durcheinander.«
»Wenn es Sie trifft, bin ich bei Ihnen.«
»Und wo oder wie
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