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1332 - Hypnose-Horror

1332 - Hypnose-Horror

Titel: 1332 - Hypnose-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drückte ich ihn so nach vorn, dass ihm der Handlauf Halt gab. Ich wollte nicht, dass er mir vom Sitz rutschte.
    Er stöhnte. Wie es aussah, war er noch nicht vernehmungsfähig.
    Deshalb versuchte ich es bei der Barfrau, die mich offenen Mundes anschaute.
    »Warum wollte er Sie töten?«
    Sie musste die Frage verstanden haben. Nur schaffte sie es nicht, mir eine Antwort zu geben.
    »Was haben Sie ihm getan?«
    Endlich hatte sie begriffen. »Nichts, Mister. Ich habe ihm nichts getan. Ich sollte zu ihm kommen, was ich auch gemacht habe. Aber er wollte nichts bestellen. Er schaute mich nur mit einem Blick an, der mir Angst einjagte. Bis er sein Messer hervorholte und mir erklärte, dass er das Blut aus meinem Hals sprudeln sehen wollte. Ja, so ist es gewesen, Mister.«
    »Den Rest kenne ich ja«, sagte ich.
    »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Vergessen Sie es.«
    »Nein, nein, ich…« Sie riss sich nur mit Mühe zusammen. »Wären Sie nicht gewesen, dann …«
    »Bitte, das Thema ist erledigt. Es geht um ihn. Ich möchte ihn nicht in Schutz nehmen, aber ich sage Ihnen, dass er als der Mensch, den Sie kennen, nichts für seine Tat kann.«
    »Was? Er hat mich doch umbringen wollen!«
    »Das ist richtig. Trotzdem kann er nichts dafür. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Wie Sie meinen, Mister…«
    »Ich heiße John Sinclair.«
    »Gut, Mr. Sinclair. Kann ich jetzt gehen? Ich will nicht mehr bleiben. Nicht an diesem Ort. Ich muss mich irgendwo hinsetzen und etwas Ruhe finden.«
    »Das können Sie.«
    Die Barfrau ging weg. Aber sie schritt nicht normal, sondern mit eckigen und auch schwankenden Bewegungen. Zum Glück gab es genügend Stellen, an denen sie sich festhalten konnte.
    Ich konnte mich endlich um Gregg Fulton kümmern. Mit einem schon sanften Druck fasste ich seinen Kopf an und drehte ihn zur Seite, um in sein Gesicht blicken zu können.
    Besonders interessierten mich dabei seine Augen. Sie waren nicht mehr verdreht und auch nicht von einer anderen Macht durchdrungen. Sie sahen einfach nur feucht aus, und das lag an den Tränen, die aus ihnen hervorgelaufen waren.
    »Sie haben mich geschlagen. Sie haben mir Handschellen angelegt«, sagte er stockend und flüsternd zugleich. »Warum haben Sie das getan? Ich begreife es nicht.«
    »Sie wissen nicht, was passiert ist?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Ich habe keine Ahnung.«
    »Sie wollten die Barfrau töten!«
    Die Worte erschreckten ihn. Plötzlich zuckte er zusammen und duckte sich sogar.
    »Gina?«
    »Genau die.«
    »Aber wieso denn? Ich… ich … habe noch nie getötet. Das könnte ich gar nicht. Sie wollen mir hier nur irgendwas unterschieben, verflucht noch mal.«
    »Nein, das will ich nicht. Es ist so, wie ich gesagt habe. Geben Sie Acht.«
    Ich hatte das Messer in meine Jackentasche gesteckt und es zuvor mit einem Taschentuch umwickelt. Jetzt holte ich die Klinge hervor, legte sie auf die Theke und wickelte das Taschentuch ab.
    »Das ist mein Messer!«, flüsterte Gregg.
    »Genau das habe ich mir vorgestellt.«
    Er wurde unruhig. Er rutschte auch auf seinem Sitz hin und her.
    Von mir wurde er in Ruhe gelassen. Ich konnte mir vorstellen, dass er nachdachte und ihm beim Anblick des Messers möglicherweise ein Licht aufgegangen war.
    »Können Sie sich erinnern, Gregg?«
    »Schwach.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    Er glotzte mich plötzlich an. »Sind Sie wirklich von Scotland Yard?«
    Um ihn zu beruhigen, zeigte ich ihm meinen Ausweis. Ob er ihn genau gesehen hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls nickte er, und damit war auch ich zufrieden.
    Ich nahm den Gesprächsfaden wieder auf. »Ich weiß, dass Sie es nicht gewollt haben, Gregg, dass Sie etwas getrieben hat, die Tat zu begehen, die ich im letzten Augenblick verhindern konnte. Ich möchte, dass Sie mit mir zusammenarbeiten.«
    »Wenn ich kann«, erwiderte er leise.
    Als Zeichen des Vertrauens nahm ich ihm die Fesseln ab. Dabei gelang mir ein Blick durch das Lokal. Nicht alle Gäste waren wieder zur Tagesordnung übergegangen. Es gab nicht wenige, die beisammenstanden und zu uns hinschauten. Dabei unterhielten sie sich leise. Worüber, das lag auf der Hand.
    »Danke«, sagte Gregg Fulton leise.
    »Keine Ursache. Ich bin jetzt bei Ihnen. Gemeinsam werden wir es schon schaffen.«
    Er rieb seinen Bauch und hob die Schultern. »Vielleicht versprechen Sie sich auch zu viel.«
    »Das wird sich schnell herausstellen. Können Sie mir berichten, was Sie an diesem Abend alles unternommen haben?«
    »Äh –

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