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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Worte in die Sprache der Xamder.
    Die Zhura fuhr einen Schritt zurück, als hätte er sie erschreckt. Mit gesenktem Blick antwortete sie: „Die Götter selbst gebieten uns, hilfsbedürftige Fremde mit Achtung und Zuvorkommenheit zu behandeln." Dann fügte sie hastig hinzu: „Ich soll mit dir sprechen, ohne daß Sarrex es bemerkt."
    Etwas Ähnliches hatte Reginald Bull erwartet.
    „Bleib hier", sagte er. „Ich will dafür sorgen, daß der Priester abgelenkt wird."
    Er trat vom Tisch fort, die Arme auf dem Rücken verschränkt, scheinbar in Gedanken versunken. Sarrex blickte zu ihm herüber. Er hatte beobachtet, daß zwischen dem Terraner und der Zhura Worte ausgetauscht worden waren. So sehr war Bull in seine Grübelei vertieft, daß er Mana Io Ana nicht sah, die seinen Weg kreuzte, und mit ihr zusammenstieß.
    „Heh!" beschwerte sich Mana Io.
    „War Absicht", brummte Bull. „Ich brauche deine Hilfe. Jemand will uns eine geheime Botschaft zukommen lassen. Der Priester darf nichts davon merken."
    Ein spöttisches Grinsen flog über Mana los hübsches Gesicht.
    „Das wird sich machen lassen", sagte sie.
    Zwei Xamder kamen soeben durch den Eingang. Sie gingen hintereinander und schleppten an einer hölzernen Stange, die sie sich über die Schulter gelegt hatten, einen schweren Kessel, aus dem es in dicken Wolken dampfte. Reginald Bull sah, wie Mana Io die Waffe aus dem Halfter zog und den Modusschalter betätigte. Sie schoß von der Hüfte aus, und wer mit der Wirkungsweise des Paralysators nicht vertraut war, dem mußte das, was nun geschah, als ein völlig natürlicher Vorgang erscheinen. Die Waffe war auf geringste Leistung geschaltet. Das feine Summen ertrank im allgemeinen Lärm. Der vordere Xamder ging in die Knie. Er gab einen Laut des Schreckens von sich, als er spürte, wie ihm die Muskeln plötzlich den Dienst versagten. Er sank zur Seite, und die Stange, an der der Kessel hing, glitt ihm von der Schulter.
    Es gab einen lauten Knall, als der Kessel zu Boden prallte und umkippte. Sarrex stieß einen Warnlaut aus. Heiße Brühe ergoß sich über den Boden. Der Vorgang spielte sich in unmittelbarer Nähe des Priesters ab. Sarrex sprang hastig beiseite. Er legte keinen Wert darauf, die unbedeckten Füße in heißer Suppe zu baden.
    Mana Io verlor keine Sekunde. Inzwischen hatte sie den Modusschalter ein zweites Mal betätigt. Die ausgelaufene Brühe rann in Richtung Tür. Plötzlich flammte der Türrahmen auf. Feuer züngelte an den Pfosten empor und griff auf die Bohlen der Tür über. Qualm breitete sich aus. Der Priester schrie etwas, das Bulls Translator so übersetzte: „Feuer! Wir haben ein Feuer! Bringt Wasser zum Löschen."
    Das Türholz mußte mit irgendeiner Substanz imprägniert sein, die starken Rauch entwickelte. Vom Eingang her wälzte sich dicker Qualm in die Halle. Panik brach aus. Die Xamder rannten zu den Fenstern und sprangen hinaus. Nur einige besonders Beherzte näherten sich der Tür. Sie trugen Kalebassen, die mit Getränken gefüllt waren. Damit versuchten sie, das Feuer zu löschen.
    Mir drei, vier raschen Schritten war Reginald Bull zu dem Tisch zurückgekehrt, an dem die junge Xamderin arbeitete. Die Zhura hatte ausgeharrt, aber es leuchtete Angst in ihren großen Augen.
    „Rasch", forderte Bull sie auf. „Was hast du mir zu sagen?"
    „Der Pelzige!" stieß die Zhura hervor. „Vexel hat ihn gesehen, an dem Ort, den nur Granjcar sieht."
    Der Pelzige! Bulls Gedanken wirbelten. War damit der Ilt gemeint?
    „Wo ist dieser Ort?" fragte er.
    „Südlich von hier, im Wald. Drei Wegstunden weit."
    „Was weißt du sonst noch?"
    „Der Priester darf nicht erfahren, daß ich zu dir von dem Pelzigen gesprochen habe", stieß die Zuhra ängstlich hervor. „Er hat uns verboten, über den Pelzigen zu sprechen.
    Aber Vexel meint, ihr könntet ihm helfen."
    „Das ist richtig", antwortete Bull. „Wir werden ihm helfen. Paß auf, sie fangen an zu löschen. Bevor der Qualm sich verzieht, mußt du draußen sein, sonst schöpft Sarrex Verdacht. Dort, zum Fenster hinaus!"
    Die Zhura tat, wie ihr geheißen war. Bull sah sie im Qualm verschwinden. An der Tür zischte es. Weißer Dampf vermischte sich mit dem grauen Rauch.
    „Shufu sei Dank!" hörte Bull den Priester rufen. „Sie hat uns vor dem Ärgsten bewahrt."
    Der Rauch verzog sich allmählich. Von der schweren Tür war nicht viel übriggeblieben.
    Mana Io hatte ganze Arbeit geleistet. Sarrex hatte seinen Posten am Eingang verlassen

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