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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht, was du meinst", antwortete Vexel mit einem gewissen Grad von Verstocktheit.
    „O doch, du weißt es", gluckste Poxner. „Du kannst den Priester nicht leiden, dafür bist du von den Fremden um so mehr angetan. Und du willst mich auf deine Seite ziehen."
    „Davon weiß ich nichts", behauptete Vexel. „Ich weiß nur, daß Sarrex uns das Gebot der Ehre predigt. Zu unserer Ehre gehört, daß wir Hilfsbedürftige unterstützen. Der Pelzige ist hilfsbedürftig. Er hat mich selbst um Hilfe gebeten. Die Fremden, die heute zu uns kamen, sind hilfsbedürftig. Aber über den Pelzigen darf man nicht reden, und die Fremden hat Sarrex zu sich in den Tempelbezirk geholt, damit keiner von uns mit ihnen in Berührung kommt. Das hat mit Ehre, wie sie mir gelehrt worden ist, nichts zu tun."
    „Du hast recht, Vexel", lenkte der Walter ein. „Sarrex überschreitet seine Befugnisse.
    Wenn der Pelzige und die Fremden voneinander wüßten, vielleicht könnten sie sich gegenseitig helfen."
    „Das war auch mein Gedanke", bekannte Vexel.
    „Aber wer soll zu ihnen sprechen?"
    „Es kann nur jemand sein, der genau weiß, was sich in der Nacht am Ort, den nur Granjcar sieht, zugetragen hat", sagte Vexel.
    „Das bist du, und sonst niemand", stellte Poxner fest. „Und gerade auf dich wird Sarrex aus eben diesem Grund ein besonders scharfes Auge haben."
    „Nein, da ist noch jemand", sagte Vexel. „Ich habe Kanxa mein Erlebnis in allen Einzelheiten erzählt."
    „Oh, das wäre eine Möglichkeit!" rief der Walter und fuhr sich sogleich mit beiden Händen über die Ohren, um anzudeuten, daß niemand seine Worte hören dürfe, außer Vexel, versteht sich. Mit gedämpfter Stimme fuhr er fort: „Aber du darfst mit Kanxa nicht sprechen. Wie willst du ihr klarmachen ..."
    Vexels Augen leuchteten.
    „Das überlaß mir", sagte er. Vexel hatte an Selbstvertrauen gewonnen. Das lag an der Nacht, die er am Ort, den nur Granjcar sieht, zugebracht hatte, ebenso wie an der Begegnung mit den Fremden. „Daß ich die Vorschrift zu umgehen versuche und Kanxa während der verbotenen Zeit sehen will, dafür wird jedermann Verständnis haben. Ich glaube, man erwartet es sogar von mir. Und wenn Kanxa weiß, was sie tun soll, dann wird sie zu den Fremden gehen und mit ihnen sprechen."
    „Gelobt sei Granjcar!" jubelte Poxner mit unterdrückter Stimme. „So wird es gehen, mein Sohn."
    Im Nu wurde er wieder ernst.
    „Aber Wenn die Sache herauskommt", sagte er, „darf kein Wort darüber fallen, daß du mit mir darüber gesprochen hast."
    Jetzt gluckste Vexel laut und herzhaft.
    „Keine Sorge, hoher Walter. Meine Zunge ist festgebunden."
     
    *
     
    Sajeed Arrhaaman und Mana Io Ana saßen auf ihren Strohsäcken und sahen ihm erwartungsvoll entgegen. Gutman Tierrez war nirgendwo in Sicht. Er brauchte nicht zu fragen, wo der Olmeke sich aufhielt. Dies war ein eingespieltes Team. Vieles ging ohne Worte ab.
    „Er war schockiert", sagte Reginald Bull Ohne weitere Einleitung. „Aber ich glaube, sein Schock war gespielt. Er muß vorher gewußt oder wenigstens vermutet haben, daß ich das Mal trage."
    „Es könnte sein", spottete Mana Io, „daß die Berufsvereinigung der Ewigen Krieger einen Steckbrief über dich herausgegeben hat."
    „Die Idee ist gar nicht so abwegig, schlaues Mädchen", ging Bull auf den Spott ein. „Ich versicherte ihm, wir seien auf jeden Fall wahrhaft hilfsbedürftig. Ich machte ihm klar, daß der Krieger Ijarkor mir das Mal verliehen habe, um mich auf die Probe zu stellen. Ich müsse seinen Häschern zehn Jahre lang entkommen, dann wäre ich wieder frei. Da unsere Notlage nichts mit der Prüfung durch Ijarkor zu tun hat, sondern vielmehr darauf zurückzuführen ist, daß unser Fahrzeug nicht mehr funktioniert, so machte ich dem Priester klar, sei er verpflichtet, uns auch weiterhin zu unterstützen."
    „Und?" fragte Sajeed.
    „Das sah er ein", antwortete Bull. „Er bekräftigte, daß er unter der Verpflichtung der Ehre stehe und daß die Ehre ihm gebiete, Hilflosen beizustehen, auch wenn einer von ihnen das Toshin-Mal trüge."
    „So weit, so gut", murmelte Mana Io. „Jetzt müssen wir nur noch abwarten, was Gutman mitbringt."
    „Ich werde den Gedanken nicht los, daß Gucky hier gesehen worden ist", sagte Reginald Bull. „Vexels Reaktion war nahezu eindeutig. Ich versuchte, den Priester auf dieses Thema zu bringen. Ich fragte ihn, ob er schon einmal ein Gerät wie meinen Translator gesehen hätte. Er ging nicht darauf

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