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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rechten befand sich die Halle, in der die Terraner untergebracht waren, und daran schloß sich eine flache Struktur mit zahlreichen großen Türen an, die wahrscheinlich Stallungen enthielt. Nach Osten, d. h. auf der dem Dorf abgewandten Seite, schloß eine Mauer den Hof ab. In der Mauer befand sich ein kleines Tor. Das Tor würde Reginald Bull passieren müssen, wenn er den Priester aufsuchen wollte; denn dessen Behausung lag in einem Anbau an der östlichen Tempelwand. Man konnte sein Quartier sicher auch vom Innern des Tempels aus erreichen. Aber dieser Weg war Unbefugten versperrt. Das westliche Ende des Hofes wurde von einem zweistöckigen Bauwerk gebildet, das hin und wieder der Unterbringung solcher diente, die bei Sarrex in die Lehre gingen und das Amt eines Priesters anstrebten. Im Augenblick, so hatte Bull im Verlauf des Abends erfahren, stand das Gebäude leer. Im Untergeschoß gab es einen torbogenförmigen Durchgang, der auf die Dorfstraße hinausführte.
    Reginald Bull fand das Tor in der östlichen Mauer unverschlossen. Er trat hinaus. Zur Linken lag das Haus, in dem Sarrex wohnte und in dem auch die Steuerkonsole des Hypersenders untergebracht war. Durch zwei Fenster fiel flackerndes Licht. Aber die Fenster waren mit Tüchern verhangen. Man konnte nicht sehen, was der Priester tat.
    An der breiten Seite, dicht neben den erleuchteten Fenstern, war eine Brettertür.
    Reginald Bull trat hinzu und klopfte an. Drinnen ertönte ein gedämpfter Aufschrei. Unter den Nafor war es anscheinend nicht üblich, sich durch Anklopfen anzumelden.
    „Wer ist da?" war die Stimme des Priesters zu hören. Sarrex sprach Sothalk.
    Wahrscheinlich rechnete er sich aus, was immer sich da in der Nacht herumtriebe, würde sich eher einschüchtern lassen, wenn er sich der Sprache der Götter bediente.
    „Ich bin es", antwortete Bull. „Reginald, der Terraner."
    Schritte waren zu hören. Durch die Ritzen der Tür flackerte Licht. Die Tür wurde nach innen aufgezogen. Ein harziger Span verbreitete rötliche Helligkeit und beleuchtete Sarrex' faltigen Hals.
    „Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe", sagte Bull. „Ich dachte, wir könnten über mein Schicksal noch heute in der Nacht reden."
    Die Tür wurde vollends geöffnet.
    „Komm herein", forderte der Priester seinen Besucher auf. „Ich war eben dabei, meinen Hunger zu stillen."
    Ein kurzer Gang führte in den Raum, dessen beide Fenster Bull von draußen erleuchtet gesehen hatte. Auf einem klobigen Tisch standen Schüsseln mit dampfenden Speisen.
    Sie gehörten zu den Gaben, die die Bewohner des Dorfes im Lauf des Abends den fremden Gästen gebracht hatten. Sarrex hatte es verstanden, einen Teil davon - und nicht den schlechtesten, wie Bulls empfindliches Riechorgan alsbald ermittelte - für seine eigenen Zwecke abzuzweigen.
    „Wenn du mein Speisegast sein willst", begann der Priester und machte eine Handbewegung in Richtung des Tisches.
    „Nein, danke, ich bin satt", antwortete Bull. „Die Gastfreundschaft der Xamder hat mich und meine Freunde überwältigt. Ich komme, um über etwas Wichtiges mit dir zu sprechen.
    Ihr seid freundlich zu uns. Ich darf dir, dem Priester, nicht verheimlichen, was eure Gefühle uns gegenüber verändern könnte."
    Er zog sich die Binde von der Stirn.
    „Sieh her", sagte er. „Ich bin ein Toshin."
     
    4.
     
    „Der Priester hat es mir aufgetragen", sagte Poxner. „Du warst der einzige, den er nicht rechtzeitig erreichen konnte."
    Vexel verzog die Lippen. Das war die Geste der Verständnislosigkeit.
    „Was kann das zu bedeuten haben?" fragte er. „Warum sollen wir zu den Fremden nicht von dem Pelzigen sprechen?"
    „Sarrex wird es wissen", antwortete der Walter. „Er spricht mit den Göttern. Er weiß mehr als wir und sieht Zusammenhänge, die uns verborgen bleiben."
    Vexel hörte mit scharfen Ohren zu. War da eine Spur von Sarkasmus in Poxners Stimme? Fast kam es ihm so vor.
    „Der Pelzige und die Fremden haben mit den Göttern nichts zu tun", sagte Vexel. „Wenn der Priester Grund zum Mißtrauen zu haben glaubt, dann kann es nicht um Dinge gehen, die den Glauben betreffen. Über alle anderen aber hast du ein Recht, Bescheid zu wissen."
    Poxners große Augen wirkten nachdenklich.
    „Aus dir wird noch etwas, Vexel", sagte er. „Du sprichst wie einer, der sich um das Amt des Walters bewirbt. Wer weiß, wenn sich die Nordstädte zu einem Bündnis zusammenschließen, wirst du vielleicht sogar Oberwalter."
    „Ich weiß

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