1333 - Mordgelüste
schaffte Sinclair auch weg, doch er konnte sich nicht daran erinnern, wohin er ihn letztendlich gebracht hatte.
Ihm war auch nicht bewusst, dass man ihn wieder auf den Rückweg schickte. Erst als er den Glaskopf wieder sah, blieb er stehen und nahm fast die gleiche Position ein wie zuvor.
Der Kopf strahlte noch immer. Es war überhaupt die einzige Lichtquelle im Eingangsbereich des Hauses. Für einen Moment fühlte sich Gregg Fulton unwohl unter dem Blick der kalten Augen, dann wurde er abgelenkt, weil er wieder die Stimme des Hypnotiseurs in seinem Kopf hörte, die ihn sogar lobte.
»Das hast du gut gemacht!«
»Danke.«
Der nicht sichtbare Hypnotiseur sprach weiter. »Ich erklärte dir ja schon, dass du deinen Fehler wieder korrigiert hast. Du stehst wieder auf meiner Liste, und ich habe dich für andere Aufgaben vorgesehen.«
»Danke.«
»Du kennst nur Sinclair, nicht?«
»Ja.«
»Und deine beiden Freunde? Was ist mit ihnen? Mit Ellen und mit Dick?«
»Ah ja«, flüsterte Gregg. »Die beiden. Wir waren ein Team. Wir haben uns beim Studium gefunden.«
»Das weiß ich alles, mein Freund. Ich erinnere mich sehr gut an euren Besuch.«
»Ich auch.«
»So sind auch wir zu einem Team geworden. Ich habe uns zusammengeschweißt. Es tat mir gut. Und ich möchte nicht, dass dieses Team gesprengt wird. Du gehörst mir und die anderen beiden zählen auch dazu. Geh wieder zu ihnen und erinnere dich daran, denn du weißt, was derjenige verlangt, der hinter mir steht und der dein wahrer Herr ist.«
»Ich kenne seine Wünsche«
»Einmal hast du ihn enttäuscht. Ein zweites Mal darf das nicht mehr passieren.«
»Ich werde mich bemühen.«
»Dann entlasse ich dich jetzt. Du wirst aus dem Haus gehen und dich daran nicht mehr erinnern. Erst wenn ich es will, wird diese Erinnerung zurückkehren.«
»So soll es sein!«
»Dann geh jetzt!«
Gregg Fulton gehorchte. Er wagte erst gar nicht, etwas anders zu tun. Er machte auf dem Absatz kehrt und schritt vor. Auch jetzt ging er wie jemand, der nicht unbedingt Herr über seine eigenen Bewegungen ist. Er schaute starr nach vorn. Er öffnete die Tür, ohne es richtig nachvollziehen zu können und als er ins Freie trat, spürte er kaum die warme und feuchte Luft, die ihm entgegenschlug.
Bei ihm war alles anders geworden. Als einsame Gestalt ging er durch den dunklen Garten auf das Tor zu und verschwand in der Dunkelheit der Nacht, als würde sich seine Gestalt auflösen…
***
Es fing wieder an, und es war schlimm!
Himmel, ich kannte diesen Zustand des Erwachens. Wie oft ich ihn erlebt hatte, wusste ich nicht zu sagen, aber eigentlich zu oft. Ich war niedergeschlagen worden und das war mir leider nicht zum ersten Mal passiert. Aber ich tauchte wieder auf. Vielmehr mein Geist kehrte aus Sphären zurück, in denen er gefangen gehalten worden war und wo die absolute Dunkelheit vorherrschte, so dass ich dort weder etwas hatte spüren noch sehen können.
Ich merkte, dass um mich herum etwas vorging. Ich war wieder ein Körper und eine Seele. In meinem Kopf tuckerte es, als liefe dort ein Motor, der immer wieder stotterte.
Ich hatte an Gewicht zugenommen. Etwas Schweres lastete auf meinem Kopf und verschonte auch das Gesicht nicht. Es besaß ein bestimmtes Gewicht, aber es war trotzdem kein Gegenstand. Es musste einfach an der Luft liegen, die so schwer geworden war.
Oder auch an etwas, das in meinem Kopfinnern steckte und sich einfach nicht vertreiben ließ. Es füllte den Kopf aus und drückte meine Gedanken zurück.
Trotzdem funktionierte mein Gehirn. Ich war in der Lage, zu denken. Zwar nicht so gut wie sonst, doch ich merkte, dass gewisse Dinge in Etappen zurückkehrten.
Dabei störten mich die Schmerzen, aber dieses Gefühl war mir ebenfalls nicht neu. Ich konnte sie zwar nicht völlig ignorieren, aber ich wollte mich nicht zu stark auf sie konzentrieren, um nicht von den wichtigen Dingen abgelenkt zu werden.
Ich freute mich auch darüber, dass ich normal Luft holen konnte.
Keine Brust, die schmerzte. Nichts, was sich in meinem Innern zusammenzog. Dabei merkte ich, dass es eine etwas kühlere Luft war, die in meine Lunge drang. Schon bewegte sich etwas in meinem Gehirn. Ich begann nachzudenken.
Eine schwüle Sommernacht! Ich hatte mich auf der Suche nach einem Studenten befunden, der Gregg Fulton hieß. Ich fand ihn in einer Bar. Er saß an der Theke, hatte ein Messer gezogen und wollte damit eine rothaarige Barfrau erstechen.
Ich hatte ihn im letzten Augenblick
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