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1334 - Der Zweck heiligt die Mittel

Titel: 1334 - Der Zweck heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mausbiber vergeblich, einen klaren Gedanken von ihr zu empfangen. Es wurde langsam besser, tröstete er sich. Aber es genügte noch lange nicht.
    „Nun?" drängte er sie. „Von wem kam der Auftrag?"
    Endlich bequemte sie sich zu einer Antwort: „Von der Stimme."
    Captain Ahab beugte sich vor.
    „Von was für einer Stimme, Guang?"
    Sie wirkte etwas hilflos, und Gucky erkannte, daß sie es auch war. Sie schauspielerte nicht. Möglichst sanft vergewisserte er sich: „Ist es eine Stimme, die du hören kannst? Mental hören, meine ich natürlich."
    Sie nickte.
    „Nur mental! Aber ich höre sie auch nur dann, wenn ich drei Tropfen Paratau in meine Hand nehme. Dann spricht sie zu mir. Und ich antworte."
    Gucky entsann sich der seltsamen Mentalimpulse, die er bei seiner Ankunft auf Asporc empfangen hatte und nicht zu deuten wußte. Sie hatten ihn in die Lage versetzt, die Kartanin halbwegs aufzuspüren. Aber er war sich jetzt nicht mehr so sicher, ob er die Impulse der rätselhaften „Stimme" oder jene der Kartanin aufgefangen hatte.
    „Aber du weißt nicht, wem diese Stimme gehört?" wollte Ahab es genau wissen.
    „Nein. Ich habe nur Vermutungen."
    „Welche?"
    „Ich glaube, die Stimme gehört den Hohen Frauen meines Volkes."
    Ganz deutlich könnte Gucky nun espern, daß sie nicht log. Sie wußte es wirklich nicht.
    Welches Interesse aber sollte das Volk der so weit entfernten Kartanin daran haben, daß ihre Beauftragte in der Milchstraße Kontakt zu der Widerstandsbewegung gegen den Sotho aufnahm? War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen. Hatten sie die Absicht, sich da einzumischen?
    Gucky wußte es nicht, und die Kartanin - dessen war er sicher - wußte es auch nicht.
    Sie führte nur Befehle aus, ohne den Zweck zu erkennen.
    „Was soll geschehen, wenn du die GOI gefunden hast?" Ahab überzeugte sich mit einem Seitenblick davon, daß der Mausbiber konzentriert blieb und esperte. „Du hast ja gehört, daß ich Conter das Ziel unseres Fluges angegeben habe. Es ist der Stützpunkt der GOI. Und ich möchte wissen, ich muß sogar wissen, was deine Absichten sind, Guang!"
    „Ich weiß es nicht, Ahab. Erst wenn ich Kontakt aufgenommen habe, wird mir die Stimme weitere Anweisungen geben. Das ist die Wahrheit, glaube mir."
    Gucky entspannte sich.
    „Es ist in der Tat die Wahrheit - das kann ich mit Sicherheit behaupten. Aber ob diese Stimme nun wirklich von den Hohen Frauen ausgeht, das vermag ich nicht zu sagen. Es stimmt jedoch, daß Guang es auch nicht weiß, sie nimmt es lediglich an."
    Mehr sagte der Mausbiber nicht, aber er nahm sich vor, von nun an ständig auf der Lauer zu liegen, bis die geheimnisvolle Stimme wieder zu der Kartanin sprach. Deren Gedankenimpulse waren im Verlauf des Gesprächs immer deutlicher für ihn geworden. Er begann, außer Emotionen nun auch einzelne Begriffe zu verstehen, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis keiner ihrer Gedanken mehr unverständlich blieb.
    Er vermutete außerdem, daß diese Stimme, die über Millionen von Lichtjahren hinweg zu der Kartanin „sprach", nicht die Stimme der Hohen Frauen war.
    Aber wer schickte die Impulse dann aus?
    Wer hatte ein Interesse an dem Kontakt mit der GOI, und warum?
    „Wir sitzen jetzt alle drei in einem Boot", sagte er in das entstandene Schweigen hinein.
    „Und wir haben auch alle etwas gemeinsam: Wir wissen nichts und können nur vermuten.
    Die Hohen Frauen des Volkes der Kartanin verfolgen einen ganz gewissen Zweck, wenn sie Guang beauftragten, die GOI zu finden. Daß sie die GOI an den Sotho verraten wollen, dürfen wir wohl ausschließen, denn das wäre gegen ihre eigenen Interessen.
    Fliegen wir also nach CLARK FLIPPER, stellen Guang als Vertreterin der Kartanin vor - und warten, was passiert."
    Und er dachte bei sich, was er ohne Abhörgefahr tun konnte, da die Kartanin den Paratauvorrat gut verschlossen in der Tasche bei sich trug, daß er schon bald und noch vor Erreichen des Stützpunkts herausfinden mußte, wer oder was die „Stimme" war, der Guang so bedingungslos gehorchte.
    Captain Ahab erhob sich.
    „Komm mit, Guang, ich werde dir deine Kabine zeigen. Wir sind noch nicht am Ziel. So ganz neu ist die OSFAR nun auch wieder nicht, aber ich werde sie überholen lassen, denn ich befürchte, daß mir in Zukunft aufregende Zeiten bevorstehen. Man wird mich jagen bis ans Ende der Galaxis - vielleicht noch weiter."
    „Und das alles ist meine Schuld", sagte die Kartanin, und Gucky stellte fest, daß sie abermals die

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