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1334 - Der Zweck heiligt die Mittel

Titel: 1334 - Der Zweck heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geworfen wurde, raste er um die Biegungen des Korridors und gelangte zur anderen Seite der OSFAR, wo sich ebenfalls Lifte befanden. Bevor er in den Schacht sprang, überzeugte er sich davon, daß sich das Antigravfeld einwandfrei aktivieren ließ.
    Er sprang hinein, schwebte für drei oder vier Sekunden frei im Dämmerlicht des mehr als fünfhundert Meter tiefen Schachtes, ehe er zu fallen begann.
    Die Wände sausten an ihm vorbei nach oben, er aber stürzte nach unten. Das Feld war, wie das seiner Psi-Generatoren, deaktiviert worden. Allerdings nicht völlig, denn sonst hätte er den Sturz kaum überleben können. Der Aufprall auf dem Schachtboden war jedoch noch heftig genug, um ihm das Bewußtsein zu rauben.
    Er spürte den furchtbaren Schmerz, dann wurde es schwarz vor seinen Augen, und er spürte nichts mehr.
     
    *
     
    Gucky atmete erleichtert auf, als seine Konzentration nachließ und er sich wie von einem Alpdruck befreit fühlte. Die Kartanin nahm gerade einen neuen Tropfen Paratau in ihre Hand und esperte weiter.
    „Geschafft!" sagte der Mausbiber zu Ahab, der keine Ahnung hatte, was in den wenigen Minuten alles passiert war. „An Bord der OSFAR befindet sich kein Pterus mehr. Nur der Jäger ist noch da - er liegt schwer verletzt in einem Antigravschacht. Wir nehmen ihn uns später vor. Deine Springer sind frei. Sie suchen dich wie einen faustgroßen Asteroiden in einer fremden Galaxis."
    „Nichts wie weg hier!" war alles, was der Captain dazu äußerte.
    „Wir müssen uns sogar beeilen", unterstützte ihn die Kartanin. „Der Jäger hat über Hyperfunk die Brigade zu Hilfe gerufen. Wie lange es dauert, bis die hier sein können, weiß ich nicht."
    „Sie werden zu spät eintreffen." Gucky zog seine Ausrüstung aus dem Gebüsch und preßte sie an sich. „Ich muß zweimal springen diesmal. Du zuerst, Ahab. Deine Leute werden sich freuen." Er fing einen undefinierbaren Impuls der Kartanin auf, den er richtig deutete. „Keine Sorge, Guang, ich hole dich sofort."
    Er nahm Ahabs Hand und teleportierte.
    In der Kommandozentrale der OSFAR hielten sich nur ein paar Springer auf, die anderen jagten den Jäger, fanden ihn aber nicht. Conter fuhr herum, als hinter ihm das typische „Plopp" der verdrängten Luft entstand und sein Captain leibhaftig aus dem Nichts heraus materialisierte. Neben ihm wirkte das nur ein Meter hohe Pelzwesen geradezu winzig.
    „Captain...?"
    „Ich bin's, kein Geist. Bin unter die Teleporter gegangen. Dies hier ist Gucky, ein Ilt. Ihm haben wir unsere Rettung zu verdanken - und natürlich auch Guang-Da-G'ahd, die mit uns kommen wird."
    „Captain, ich verstehe nicht..."
    „Später, Conter, später. Wir müssen von hier verschwinden, ehe die alarmierte Jägerbrigade eintrifft. Alle Männer und Frauen auf ihre Posten!"
    „Und der Jäger? Der muß noch an Bord sein."
    Gucky mischte sich ein: „Um den kümmere ich mich, sobald ich die Kartanin geholt habe."
    Zehn Sekunden später stand Guang-Da-G'ahd vor dem verblüfften Conter, der den Mausbiber ehrfürchtig erschauernd betrachtete. Dann schüttelte er nur noch den Kopf und verließ die Zentrale.
    Seiner Meinung nach waren in den letzten Stunden zuviel unerklärliche Dinge geschehen. Die mußten zuerst verdaut werden.
    „Du übernimmst Targas Pilotenaufgabe", rief Ahab ihm nach, der durch den Mausbiber vom Tod der beiden Springer informiert worden war.
    Er nahm in seinem Sessel Platz und nahm sich den Interkom vor. Befriedigt nahm er zur Kenntnis, daß seine Leute ausnahmslos ihre Startpositionen eingenommen hatten. Die Luken wurden geschlossen und das bordinterne Klimasystem aktiviert. Conter erschien wieder, etwas gefaßter als zuvor, und nahm seinen Platz an den Kontrollen ein.
    Plötzlich sagte der Mausbiber: „Die Gedankenimpulse des Schrecklichen Jägers kommen aus der falschen Richtung, nicht mehr aus dem Schacht. Er war verletzt! Wie ist es möglich, daß er das Schiff verlassen konnte?"
    Seine Worte lösten allgemeine Verwirrung aus. Ahab wurde wütend, denn es war seine Absicht gewesen, der GOI den wertvollen Gefangenen durch Gucky übergeben zu lassen, so als eine Art Einführungsgeschenk. Und Guang-Da-G'ahd mußte nun befürchten, daß ihr Verrat an dem Jäger und den Paratau-Inspekteuren unwiderlegbar bestätigt wurde.
    Gucky verspürte nur Enttäuschung darüber, daß er sich das Gespenst nicht mehr persönlich vornehmen konnte, wie er es geplant hatte.
    Aber nun war nichts mehr daran zu ändern. Der Schreckliche

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