Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1335 - Mandragoros Liebeshexe

1335 - Mandragoros Liebeshexe

Titel: 1335 - Mandragoros Liebeshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Buschwerk. Dornenarme griffen um sich. Hakten sich im Stoff eines Sessels fest. Zwei lange Zweige beugten sich Gerda Simmons entgegen, die zur Seite wich und dabei einen Schrei ausstieß. Mehr denn je wünschte sie sich John Sinclair herbei, aber sie konnte ihn nicht herzaubern, und so war sie weiterhin auf sich allein gestellt.
    Furcht erfasste sie. Ihr Puls raste. Sie wünschte sich, dass das Grauen gestoppt wurde, aber es wurde fortgeführt. Die gesamte Hütte war zu seiner Beute geworden. Es gab keine Stelle mehr auf dem Fußboden, die nicht aufgebrochen war oder noch aufbrach.
    Die Kraft der Natur warf zwei Sessel um. Auch der Tisch wackelte. Die Flasche rutschte herab und blieb zwischen den Zweigen liegen.
    »Mein Gott, mein Gott…«, stammelte Gerda. »Wie ist das nur möglich …?«
    Es war niemand da, der ihr eine Antwort geben wollte. Nur die Natur breitete sich weiter aus. Sie drückte nach oben. Sie zerstörte auch den Rest an Holz.
    Gerda riss den Kopf herum. Ihr Gesicht war dabei zu einer Maske geworden.
    Der Blick ins Bad!
    Dort war der Boden noch nicht aufgebrochen. Lange konnte es nicht mehr dauern, denn die Bohlen bekamen von unten Druck und bogen sich langsam hoch.
    So dehnbar war das Holz nicht. Es musste einfach in der nächsten Zeit brechen.
    Und es brach!
    Wieder war die Kraft zu groß. Sie sprengte den Bodenbelag. Die Wurzeln dieser Gewächse bahnten sich einen Weg ins Freie, und Gerda wusste genau, welche Kraft sie hatten.
    Was konnte sie noch tun?
    Das Gewehr half ihr nicht. Im Notfall hätte sie es als Schlagwaffe benutzen können, doch mit Kugeln auf Pflanzen zu schießen, kam ihr nicht mal in den Sinn.
    Das Bad brachte keine Sicherheit, und mit dem übrigen Raum verhielt es sich ebenso.
    Ihr blieb nur die Flucht ins Freie!
    Eigentlich hätte ihr der Gedanke schon früher kommen können, aber sie dachte erst jetzt daran.
    Der Weg zur Tür war ihr zwar durch die Pflanzen versperrt, aber hier wuchsen sie nicht so hoch wie an anderen Stellen. So zögerte sie keine Sekunde länger und rannte hin.
    Sie trat in die weichen und biegsamen Zweige hinein, wäre fast noch ausgerutscht, spürte die Dornen wie Krallen über ihre Kleidung reiben und war heilfroh, nach der Klinke greifen zu können.
    Den Riemen des Gewehrs hatte sie wieder über ihr linke Schulter gehängt. Sie benötigte jetzt beide Hände, um sich zu verteidigen.
    Zunächst mal riss sie die Tür auf.
    Die kühle Luft, das Dämmerlicht, der Weg nach draußen – und der entsetzte Schrei!
    Sie kam nicht mehr weg.
    Alles hatte sich verändert.
    Die Pflanzen hatten ihr Gebiet verlassen und waren gekommen.
    Um das Haus herum hatten sie einen dichten Ring gezogen, in dem Gerda Simmons keine Lücke sah…
    ***
    Sie nutzte wirklich den Rest des einfallenden Tageslichts aus, um sich so zu präsentieren, wie sie war.
    Nackt von der Stirn bis zu den Füßen, die im weichen Humus eingesunken waren.
    Ich war wirklich nicht auf den Mund gefallen. In diesem Augenblick aber verschlug es mir die Sprache, und ich stand da wie vom Blitz getroffen.
    Ich wusste nicht, was mich mehr überwältigte. Die sich allmählich verändernde Umgebung oder diese Frau mit den langen blonden Haaren, zwischen deren Strähnen sich ein grüner Schimmer ausgebreitet hatte. Woher er genau kam, wusste ich nicht zu sagen. Für mich hatte er auf keinen Fall etwas mit dem einfallenden Restlicht zu tun. So konnte es durchaus sein, dass er sich seinen Weg aus dem Innern des Körpers hervorbahnte, um dann auf der Haut zu schimmern.
    Da es in dieser Umgebung völlig windstill war, bewegte sich nichts an ihr. Nicht mal ihre Haare. Nur an den Seiten sah ich einige wenige abstehen.
    Und dann ihr Gesicht!
    Es faszinierte mich. Es hätte wahrscheinlich viele Männer in den Bann gezogen, denn diese Person hatte etwas an sich, das schlecht zu beschreiben und in Worte zu fassen war.
    Sie war keine glatte Schönheit wie die vielen Models, die über den Catwalk liefen, aber sie war ein Weib. Nicht grob, aber auch nicht zu fein, völlig natürlich. Sie konnte voll und ganz auf ihre Ausstrahlung setzen. Wer sie sah, der fühlte sich sofort animiert, sie in die Arme zu nehmen.
    Man konnte auch sagen, dass ihr gesamter Körper eine einzige Lockung war.
    Dazu passten die prallen Brüste, die kräftigen Oberschenkel und die schmale Taille. Selbst das leicht grünliche Schimmern der Haut störte nicht. Diese Farbe ließ mich wieder an Aibon denken, aber der Gedanke wischte auch rasch wieder aus

Weitere Kostenlose Bücher